LowFett 30 - Das große Kochbuch

Fernsehen, Haushaltsgeräte wie Küchenmaschinen, elektrische Kaffeemaschinen, Staubsauger, Waschmaschinen und Geschirrspüler gab es nicht. Und wenn es sie gegeben hätte, wären die finanziellen Mittel zum Kauf nicht vorhanden gewesen. Die ganz normalen Menschen mussten fast ihr gesamtes Einkommen für Essen, Kleidung und Wohnung verwenden.
    Und heute? Unsere Arbeit wird selbst in der Landwirtschaft oder aufdem Bau durch jede Menge Maschinen erleichtert. Die meisten von uns – sogar viele Handwerker – kommen mit relativ wenig körperlichem Einsatz durch den Arbeitsalltag. In größeren Unternehmen essen wir dann in der Kantine – in kleineren wird in der Pommesbude etwas Essbares geholt – und nach der Arbeit fahren wir dann noch schnell beim »Drive Inn« vorbei, um uns auf die Schnelle mit zwei Burgern, einer Cola, einer Apfeltasche und einem Milchkaffee einzudecken … weil wir mit Freunden verabredet sind, ins Kino, in der Kneipe und einige wenige sogar zum Sport. Ständig haben wir Angst, dass unsere Freizeit zu kurz kommt – deswegen essen wir Fertiggerichte in Form von Tiefkühlkost und bestellen beim Pizzaservice – nur um Zeit zu haben, uns durch die 40 Fernsehprogramme und die Internetforen passend zu unseren Hobbys zu zappen. Ist das unser Verständnis von Lebensqualität?
    Auch den Lieferanten unseres Abendessens geben wir kaum Zeit, unsere Bestellung zuzubereiten. Wir erwarten die Pizza oder das Thai-Curry innerhalb von 30 Minuten an der Tür. Damit die Anbieter das schaffen, helfen ihnen dann wieder vorgefertigte Produkte – und notwendige Garprozesse kürzen sie durch mehr Hitze und gleichzeitige Zugabe von etwas mehr Fett ab.
    Das Ergebnis eines solchen Ernährungsalltags: viel Fett, kaum Vitamine und Mineralstoffe (Vitalstoffe, nur noch Spuren von Vitaminen), dafür aber reichlich die Segnungen der Food-Designer, die unseren Gaumen mit speziellen Geschmacksverstärkern und Zusatzstoffen »leckeres Essen« vorgaukeln können, auch wenn dazu nur die Zugabe von irgendwelchen »Pulvern« notwendig ist: Und da das Zeug in fast allen Fertigprodukten drin ist, werden schon unsere Kinder an den industriellen Einheitsgeschmack gewöhnt.

Was muss sich ändern?
    Selbst kochen. Deswegen ist das erste Credo von LowFett 30: Freunden Sie sich mit der Idee an, selbst zu kochen. Mit frischen (!) Nahrungsmitteln und echten Gewürzen. Wie Sie eine tolle Bolognese-Sauce auch als absoluter Kochlaie ohne fixe Tütchen hinkriegen, erfahren Sie in diesem Buch auf →  S. 77 .
    Denn unser Anspruch ist: Wer lesen kann, kann auch nach LowFett 30 kochen.
    Echte »Lebensmittel«. Ziehen Sie »Lebensmittel« vor: Machen Sie einen Bogen um das fertige Dosen- und Tütenfutter der Supermärkte, gehen Sie zu den Frischetheken und kaufen Sie da Milch, fettarmes Fleisch, öfter Fisch, viel mehr Gemüse und Obst und ergänzen Sie das nur noch durch Vollkornbrot, Nudeln, Reis und Gewürze. (Keine Mischungen kaufen und immer auf die Zutatenliste gucken. Dazu später noch mehr!) Schon ist Ihre Ernährung besser als bei den meisten Deutschen.
    Vor dem Kauf prüfen. Wählen Sie natürliche und fettarme Lebensmittel – und wenn Sie sich nicht sicher sind, ob ein Lebensmittel wirklich »fettarm« ist, suchen Sie die Nährwerte, die auf fast allen Verpackungen abgedruckt sind, und setzen Sie die Werte von Fett und Gesamtkalorien in folgende Gleichung ein:

    Fettkalorien. Und so bewerten Sie das Ergebnis:
0 – 30,00% … an diesem Lebensmittel können Sie sich satt essen. Es entspricht dem LowFett 30-Prinzip, weil es nicht mehr als 30,00% seiner Gesamtenergie aus Fett bezieht. Diesen Wert haben wir nicht willkürlich festgesetzt, er wurde so von der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) als Grenzwert für den Fettkonsum bestimmt.
30,01 – 100%… alle Lebensmittel, deren Fett-%-Anteil über den 30,00 liegt, sollten Sie spärlich einsetzen oder im Rahmen eines LowFett 30-Rezeptes in der angegebenen (geringen) Menge verwenden.
    Fett-Kalkulator. Damit Sie nicht beim Einkaufen für jedes Produkt umständlich rechnen müssen, haben wir für Sie eine dem Buch beiliegende Drehscheibe »Fett-Kalkulator« entworfen, mit der Sie ganz einfach ermitteln können, ob ein Lebensmittel unter 30% Fettkalorien enthält und damit für die LowFett 30-Ernährung geeignet ist.
    Wir garantieren Ihnen: Wann immer Sie ein LowFett 30-Rezept in den Händen haben, können Sie sicher sein, dass das jeweilige Gericht nicht mehr als 30,00% der kcal aus