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Lucifer - Traeger des Lichts

Titel: Lucifer - Traeger des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Webb
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Andere Tode ... am Ende habe ich immer verstanden warum. Aber sie ... meine Freya...«
    Odin drückte ihm die Schulter in einer Geste, die väterlich wirken sollte. »Es gibt Beweise, das kann ich dir versichern. Ihre Briefe, die Bekanntschaften, die sie pflegte ... Und da du ebenso gut wie ich weißt, wer dies getan hat, müssen wir zuschlagen, solange wir können. Du musst zuschlagen.«
    »Wo ist er? Wo können wir ihm das Schicksal geben, das er verdient?«
    Odin sprach leise, fast sanft: »Wir wissen es nicht. Er ist schlau. Er ist auf der Flucht. Aber es gibt Orte, wo er zu finden ist. Gehenna. Pandämonium. London. Paris. Und früher oder später, wenn wir ihn nicht finden, wird er zu uns kommen. Er wird nicht anders können - es wird ihm unmöglich sein, sich von denen fernzuhalten, die ihr nahestanden. Er hat sie auch geliebt.«
    »Alle haben sie geliebt Meine Freya.«
    »Ja - das heißt, alle bis auf einen. Den, der sie getötet hat. Und du machst dir etwas vor, wenn du glaubst, sie sei dein gewesen. Sie gehörte niemandem außer sich selbst; auf diese Weise, so scheint es, hat sie ihr eigenes Schicksal besiegelt... Aber du weißt, was zu tun ist. Finde ihn.«
    Zum Abschied legte Odin Thor noch einmal die Hand auf die Schulter, bevor er sich umdrehte und durch das Tor ging. Mit hängenden Schultern sah Thor ihm nach; dann schaute er sich um und musterte die Lichtung, als wäre ihm gerade erst bewusst geworden, wo er war.
    Er kniff die Augen zusammen. »Wer ist da? Komm heraus!«
    Sam hütete sich, eine Bewegung zu machen. Er sagte nichts, sein Atmen war schrecklich laut. Du könntest kein Rhinozeros finden, du Trampel, geschweige denn mich.
    »Bei allem, was ehrenhaft ist, zeige dich!«
    Ehre, Thor? Du bist nicht klug genug, um zu wissen, was das heißt. Mut, ja - das ist eine Tugend, die ich dir nicht abstreiten kann. Leider hast du auch eine Neigung; es zu übertreiben, und zu viel Mut ist selten gut.
    Frustriert stieß Thor ein zorniges Knurren aus und schritt seinerseits durch das Tor davon.
    Sam ließ ihn gehen.
    Um das Höllentor wallte kein Nebel. Es lag nur eine kurze Busfahrt von Holcombe entfernt, in einem hügeligen Gelände mit eingezäumten Weideflächen, wo Schafe im Regen an nassem Gras rupften und ihre klatschnasse Wolle wie Gewichte an ihnen hing. Sam, die Jacke hochgeschlossen gegen die Nässe und mit einem schweren Rucksack, trug bereits seine Thermokleidung, als er über die Felder stapfte, und ihm war unangenehm warm. England war selten so kalt, wie seine Kleidung es erfordert hätte.
    »Schlamm, Schlamm, Schlamm «, sang er halbherzig, während er vor sich hinplatschte. Gras war alles, was hier wuchs, und auf Meilen im Umkreis gab es kein Zeichen menschlichen Lebens. Der Schlamm gluckste unter seinen Füßen.
    Abrupt senkte sich das Land zu einer kleinen Niederung, wo sich in prähistorischer Zeit ein Fluss den Weg zum Meer gebahnt hatte. Auf dem Grund der Senke war ein trockener Wasserlauf, ein paar Fuß breit. Sam stieg in das Flussbett hinab und folgte ihm hinauf, in die Richtung, in der die Quelle gewesen wäre.
    Nach etwa zehn Minuten, während der Himmel sich verdunkelte und der Wind kälter wurde, erreichte er ein Gehölz aus Eichen und Weißdornbüschen. Er bahnte sich einen Weg durch ein dichtes Gewirr von Dornenzweigen, das die meisten Besucher abgeschreckt hätte. Innerhalb des Wäldchens war es noch dunkler, doch es gab Schutz vor dem Wind. Sam streckte seine Fühler nach dem Tor aus. Schnell hatte er es aufgespürt, ein Portal aus Schwärze, das wenige Schritte vor ihm in der Luft zu hängen schien. Vorsichtig richtete er seinen Geist auf das Tor und zwang es allein durch Willenskraft, sich für ihn zu öffnen.
    Nur die Kinder von Vater Zeit konnten auf den Pfaden zwischen den Welten wandeln, so hatte man ihn gelehrt. Alle anderen verloren den Weg.
    Er fragte sich, welches Tor er am anderen Ende des Pfades öffnen sollte. Jedes Tor führte zu einem anderen, doch die
    Natur der Pfade war dergestalt, dass man im Voraus entscheiden konnte, zu welchem. Es war eine ungenaue Art zu reisen; man kam oft meilenweit von dem Ort entfernt an, zu dem man wollte, und ohne die Mittel, sein Ziel zu erreichen. Wenn man ein Tor zur Hölle wählte, hatte man von dort aus einen unmittelbaren Zugang zu jedem Tor irgendwo auf der Erde. Nichtsdestotrotz hasst Sam das Welten wandeln.
    Als weißes Feuer das Tor umhüllte, fasste Sam einen Entschluss. Er würde nach Gehenna gehen und dort ein paar

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