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Lucifers Lady

Titel: Lucifers Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Fletcher
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für die Sünden ihres Vaters leiden lassen. Sein Kampf galt Abelard, nicht ihr. Er konnte ihr nicht vorwerfen, dass sie ihren Vater so sehr liebte, der Mann war gut zu ihr gewesen, als andere das nicht waren. Sie hatte ihm ihre Liebe angeboten, eine Liebe, von der er jetzt wusste, dass sie genauso stark gewesen war wie die zu ihrem Vater, und er, Narr, der er war, hatte sie ausgeschlagen. Nur weil er selbstsüchtig war und ihre ganze Liebe für sich allein haben wollte.
    Und dennoch hatte sie ihm ihre Liebe geschenkt, immer wieder, und er hatte sie ignoriert, missbraucht, weggeworfen, als existierte sie gar nicht. Sein Zorn auf Abelard hatte dies genährt, und am Ende hatte er ihre Liebe ganz verloren.
    Jetzt war er hier, um Catherine und ihre Liebe zurückzugewinnen, sie mitzunehmen auf seine Insel, sie zu heiraten, eine Familie zu gründen und mit ihr auf Heaven zu leben.
    „Catherine, das kann nicht dein Ernst sein“, sagte Gwen, die am Kopf der Tafel saß, mit Catherine zu ihrer Rechten und Lucian zu ihrer Linken.
    „Ich vermisse mein Zuhause“, sagte sie leise.
    „Aber du kannst London jetzt nicht verlassen“, sagte Gwen.
    „Dasselbe habe ich ihr auch gesagt“, meinte Lilith. „Doch sie ist eigensinnig.“
    „Sie kehren zurück nach Yorkshire?“ fragte Lucian.
    „Ja“, sagte sie, warf ihm einen kurzen Blick zu und wandte sich dann an Gwen. „Um diese Jahreszeit ist es herrlich auf dem Land. Die Blumen stehen in voller Pracht, die Felder werden bestellt, alles ist so lebendig.“
    „Ich verstehe nicht, wie eine meiner Nichten das einfache Leben lieben kann“, klagte Lilith. „Ich hatte gehofft, sie verfügte über etwas Abenteuergeist. Wäre mutig und nicht ergeben. Ich fürchte, Catherine wird heiraten und ein Dutzend Kinder bekommen und alt werden, ohne das aufregende Leben genossen zu haben.“
    Catherine hob den Kopf und begegnete Lucians Blick. Nur sie beide wussten, dass sie bereits die Abenteuer eines ganzen Lebens geteilt hatten. Und nur sie wusste, dass sie es nicht anders hätte haben wollen.
    „Sie sehen blass aus, Lady Catherine, vielleicht würde Ihnen etwas frische Luft gut tun“, sagte Lucian und stand auf, so dass sie keine Gelegenheit hatte abzulehnen.
    Ihre Tante wandte sich ihr zu. „Ist alles in Ordnung, meine Liebe? Du siehst wirklich blass aus. Lucian, bringen Sie sie hinaus, damit sie etwas frische Luft bekommt.“
    Lucian zog ihr den Stuhl zurück und bot ihr seinen Arm. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als zu akzeptieren. Sie gingen zu einer der Terrassentüren. Er öffnete sie, folgte ihr hinaus und schloss dann die Tür hinter ihnen.
    Endlich waren sie allein.
    Es hatte schon früher am Abend aufgehört zu regnen, und Kühle lag über der Stadt.
    Catherine rieb sich die Arme.
    „Ist dir kalt?“ fragte er und trat näher.
    „Nein“, sagte sie leise. Das Frösteln rührte von ihrer Aufregung her, nicht vom Wetter.
    „Wir müssen miteinander reden, Catherine.“
    Sie drehte sich um, hielt noch immer ihre Arme. „Wir haben nichts zu besprechen. Dein Sieg ist vollkommen. Du hast mir und meinem Vater großes Leid zugefügt, wie es deine Absicht gewesen war. Jetzt geh bitte und lass uns in Ruhe.“
    „Catherine“, flüsterte er und streckte seine Hand nach ihr aus, überwältigt von dem Wunsch, sie zu berühren Er strich über ihre bleiche Wange. Sie fühlte sich weich und glatt an, so wie er sie in Erinnerung hatte.
    Sie seufzte und zuckte vor ihm zurück. „Bitte, Lucian, lass mich in Ruhe.“ Mit dieser Bitte lief sie um ihn herum und zurück in das Speisezimmer.
    Als Lucian zurückkam, fand er alles in Aufregung vor. Die Diener liefen hin und her, und Gwen schüttelte den Kopf, während sie an ihm vorbeieilte.
    „Sie ist krank und muss sofort nach Hause.“
    „Wer?“
    „Catherine.“
    Lucian folgte ihr und fand Catherine vor, die noch bleicher aussah als vordem und einer Ohnmacht nahe zu sein schien. Er bahnte sich den Weg zwischen den Frauen hindurch, die sich um sie scharten und zu ihr niederbeugten, die erschöpft auf einem Stuhl im Salon saß.
    „Was ist los?“ fragte er, beunruhigt durch ihre Blässe.
    „Mir ist nicht wohl“, sagte sie und sah ihre Tante an. „Ist die Kutsche bereit?“
    „Gleich, Liebes“, teilte Lilith ihr besorgt mit.
    Catherine glaubte nicht, noch weitere fünf Minuten durchhalten zu können. Ihr war schwindelig, sie fühlte sich benommen, und sie zweifelte nicht, dass die Aufregung, Lucian zu begegnen, diese Wirkung auf

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