Lucifers Lady
Rabenschwingen. Ihre zarten Wangen waren gerötet, und die Lippen schimmerten feucht Er erschauerte, als er sich vorstellte, wie ihre kleine Zunge gerade noch darüber gestrichen war und sie mit dieser glänzenden Nässe überzogen hatte.
„Ich bin bereit, Captain. Seien Sie nicht so unhöflich, mich warten zu lassen.“
Lucian war nicht sicher, ob er sie richtig verstanden hatte.
„Nun, beeilen Sie sich, Sir. Es ist mindestens eine Woche her, dass ich einen Mann in mir gespürt habe, und ich bin heiß.“
Er warf ihr einen bedrohlichen Blick zu, aber Catherine fuhr mit ihrer Charade fort. Sie setzte sich auf, und die Perlen rollten über ihre Brüste und ihren Bauch. „Gibt es ein Problem?“
Catherine ahnte nicht, was sie mit dieser Frage andeutete Sie wusste nur, dass er noch wütender wurde und seine Auge sich dunkelgrau verfinsterten.
„Sie hatten einen Liebhaber?“ fragte er mit beherrschte Stimme.
„Oh, mehrere.“
„Mehrere?“ Er konnte es kaum glauben.
„Ja. Wollen Sie die genaue Zahl wissen? Das wird einen Moment dauern, da ich nicht sicher bin, ob Sie nur meine Geliebten meinen oder auch die Stalljungen, die ich mir von Zeit zu Zeit nahm.“
„Stalljungen?“
„Ja, nun - das Verlangen überkommt mich zu den seltsamsten Zeiten.“
„Ihr Vater?“ fragte er, unfähig, die Frage vollständig zu formulieren, so verwirrt war er von dem, was sie ihm da gestand.
„Mein Vater? Gütiger Himmel, nein. Ich habe doch keine unnatürlichen Neigungen.“
„Verdammt! Das meine ich doch nicht“, brüllte er. „Ihr Vater
- weiß er von diesen Affären?“
Catherine hielt mühsam das falsche Lächeln aufrecht und hoffte, dass die Antwort, für die sie sich entschied, der Situation angemessen sein würde. „Ja, das tut er natürlich. Wissen Sie, ein- oder zweimal war es nötig, dass mein Vater einen Gentleman für sein Schweigen entschädigte. “
Lucian war so schockiert, dass er verstummte.
Tapfer sprach Catherine weiter. „Haben Sie Ihre Meinung geändert, Captain? Ich bin sicher, dass ich Ihnen gefallen würde. Meine Liebhaber haben sich über meine außerordentlichen Gaben mehr als einmal lobend geäußert.“
Lucian sprang vor, packte ihre Arme und riss sie zu sich hoch. Sie war nur ein winziges Stück von seinem Gesicht entfernt. Ihr Herz schlug wie rasend. Sie hatte gespielt, und sie hatte verloren. Jetzt würde er sie nehmen, ihre Lügen aufdecken -und dann? Du darfst nicht aufgeben, Catherine. Das darfst du einfach nicht!
Er schob sein Gesicht noch näher. Sie fühlte seinen warmen Atem, roch sein feuchtes Haar, sah den Zorn in den Tiefen seiner kühlen grauen Augen und - oh, fast konnte sie seine vollen Lippen schmecken.
Sie sah ihn verlangend an, öffnete leicht den Mund - und betete stumm. Betete, dass sie jetzt das Richtige sagte.
„Kosten Sie mich, Captain. Bitte, kosten Sie mich.“
Lucian fühlte sich, als hätte man ihm einen Dolchstoß versetzt, so durchdringend war der Schmerz. Er ließ sie so hastig los, als ekelte sie ihn, und stieß sie zurück auf das Bett.
Catherine brachte kein Wort heraus. Sie war voller Anspannung und wagte es nicht einmal, ihn anzusehen.
Er fuhr fort, sie anzustarren, sah, wie das Instrument seiner Rache sich vor seinen Augen in nichts auflöste. Der Zorn brach sich Bahn. „Ich hätte wissen müssen, dass die Tochter des Marquis of Devonshire nur eine Hure sein konnte. “
Er ging hinaus und schlug hinter sich die Tür zu.
„Ich bin keine Hure“, flüsterte Catherine, presste erleichtert ihr Gesicht in die Kissen und weinte.
4. KAPITEL
Lucian stürmte in Santos' Kabine, schlug die Tür hinter sich zu und trat an den Tisch. Daneben stand ein einzelner Stuhl. Er ließ sich darauf nieder, und das Holz knarrte protestierend. Er sah Santos an.
Der Freund stand in sicherer Entfernung von ihm, aber trotzdem trat er hastig einen Schritt zurück. Er hatte diesen seltsamen Ausdruck schon viele Male gesehen. Lucian zeigte ihn während mancher Gefechte auf See oder wenn er Gefangene befragt hatte, die nur entfernt in Verbindung zu Abelard gestanden hatten.
Er kniff die Augen zusammen, die kleinen blauen Punkte darin funkelten wie Eisstücke, und die Stimme . . .
Santos erschauerte, als er an die vollkommene Beherrschung und Ruhe dachte, mit der Lucian Befehle aussprach. Sie klang wie die eines Mannes ohne Seele. Hastig bekreuzigte Santos sich.
„Sie ist eine Hure!“
„Nein! Das ist unmöglich“, sagte Santos. Er spürte in sich den
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