Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Lucifers Lady

Titel: Lucifers Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Fletcher
Vom Netzwerk:
aufgeht.“
    „Bitte“, stimmte Catherine zu und schmiegte sich in die Kissen, um bequemer zuhören zu können.
    „Dirty Dunbar war klein, rund, und er roch streng.“ Catherine lachte und sah weiterhin Lucian an.
    Er konnte den intensiven Blick aus ihren grünen Augen beinahe körperlich spüren, fühlte ihre Spannung, ihr Verlangen, jedes Wort zu hören. Und er erfüllte dieses Verlangen. „Die Menschen schlugen einen weiten Bogen um Dirty Dunbar, wenn er durch die Straßen ging oder einen Raum betrat.“ Lucian schüttelte den Kopf und hob die Stimme, um die Geschichte zu dramatisieren. „Sie liefen auseinander wie verschreckte Ratten.“
    Catherine lauschte fasziniert.
    „Dirty Dunbar fuhr zur See und wurde von Piraten gefangen. Er durfte wählen, ob er sich der Mannschaft anschließen oder lieber sterben wollte. Er entschied sich für die Piraterie. Die Piraten, die selbst nicht allzu großzügig mit Wasser und Seife umgingen, warnten ihn: Entweder du wäschst dich, oder es passiert etwas. Dunbar achtete nicht darauf. Die Mannschaft warnte ihn noch einmal und noch einmal und noch einmal. . . “ Catherine wartete begierig, mehr über das Schicksal dieses Mannes zu erfahren.
    „Am Himmel drohte ein Sturm, als die Mannschaft sich eines Morgens entschied, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Sie stürzten sich auf ihn, sobald er an Deck erschienen war. Zehn Männer waren erforderlich, ihn festzuhalten, zehn weitere, ihn zu fesseln.“
    Catherine begann, Mitleid für Dirty Dunbar zu empfinden. „Und jeder von ihnen hatte sich die Nase zugehalten, um in seine Nähe gelangen zu können.“
    Catherine lachte, und ihr Mitleid richtete sich auf die Mannschaft.
    „Nachdem sie ihn fest verschnürt hatten, führten sie ihn über die Planke, die vom Deck über das Meer reichte. Sie sagten ihm, er müsste darüber gehen, sonst würden sie ihn schieben.“ Catherine schluckte schwer. Sie hatte von Gefangenen gehört, die über die Planke gehen mussten, und sich gefragt, ob diese Geschichten wohl stimmten.
    „Dirty Dunbar entschied sich, ein Mann zu sein, und ging bis ans Ende der Planke, wo er sich umdrehte, der Mannschaft zulächelte und sprang. Die Männer rannten zur Reling und riefen und jubelten zufrieden. Dann geschah es.“ Lucian flüsterte beinahe, als dürfte er darüber besser nicht reden.
    „Was geschah?“ fragte Catherine genauso leise.
    „Das Wasser rauschte und brodelte und schaukelte das Schiff, bis es plötzlich ein Geräusch gab, als wäre jemandem übel, und das Meer spie Dirty Dunbar zurück an Deck.“
    Catherine brach in Gelächter aus und stieß mit dem Zeigefinger spielerisch an Lucians nackte Brust. „Sie machen sich über mich lustig.“
    Lucian hielt ihren Finger fest. „Madam, Sie verlangten eine Geschichte, und ich habe Ihnen eine erzählt. Und wenn ich das hinzufügen darf, eine der Lieblingsgeschichten unter Piraten.“ „Und warum?“
    Er deutete mit ihrem Finger auf ihre Brust, dann ließ er sie los. „Jeder Pirat, der einem anderen vorwirft, er rieche streng, muss sich dem Test unterziehen.“
    „Welchem Test?“
    „Der Beschuldigte muss ins Meer springen, und wenn das Meer ihn nicht wieder ausspuckt, dann riecht er nicht so streng, dass man nicht mit ihm leben könnte.“
    Catherine starrte ihn aus großen Augen an. „Sie machen sich über mich lustig, oder?“
    „Nein, Catherine, das tue ich nicht“, versicherte er ihr, obwohl es in seinen Augen lustig blitzte, als er daran dachte, wie oft er diese Geschichte selbst gehört hatte.
    Sie schüttelte den Kopf und lachte.
    Lucian reagierte auf dieses wohltuende Geräusch. Es ver-ursachte ihm ein Prickeln in den Lenden, und dieses Gefühl ärgerte ihn. Es weckte den Teufel in ihm.
    „Und nun, da ich Ihnen eine Geschichte erzählt habe, beantworten Sie mir eine Frage.“
    „Aber ich habe Fragen beantwortet, diese Geschichte bekam ich für unseren früheren Wortwechsel. Und außerdem haben Sie mir für das nächste Mal eine Gefangenengeschichte versprochen.“ Sie war müde geworden, die Erschöpfung lastete schwer auf ihren Lidern und ihren Gedanken.
    Er bat nicht noch einmal. Jetzt forderte er. „Sie werden meine Frage beantworten.“
    Sie war zu müde zum Streiten. „Wie Sie meinen.“
    „Hat es Ihnen gefallen, wie Ben Sie küsste?“
    Catherine musste einen Moment überlegen, ehe ihr einfiel, was sie ihm vorher über Benjamin erzählt hatte. „Ja, er war sehr geschickt.“
    „Und sanft?“
    Catherine zögerte

Weitere Kostenlose Bücher