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Lucifers Lady

Titel: Lucifers Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Fletcher
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Seite und befolgen jeden meiner Befehle.“
    Sie nickte und versuchte, an ihm vorbei auf die Insel zu sehen.
    „Glauben Sie mir, Catherine“, sagte er mit einem gefährlichen Lächeln. „Es ist nicht das, was Sie erwarten.“

13. KAPITEL
    Catherine versuchte, den Gestank zu ertragen. Sie bedeckte Nase und Mund mit der Hand, während sie versuchte, mit Lucians langen Schritten mitzuhalten.
    Er hatte Recht behalten. Tortuga war anders als alles, womit sie gerechnet hatte. Bewusstlose Männer lagen auf der Straße oder in Eingängen. Frauen boten ihre Körper für ein paar Pence feil und stellten ihre nackten Brüste zur Schau oder hoben die Röcke, um den Käufern die Ware zu zeigen.
    Spanisch, Französisch, Portugiesisch und Sprachen, die sie nicht kannte, erschollen um sie herum. Ganz offen wurden Waffen ge- und verkauft, es gab Faustkämpfe überall, und Frauen schrien und balgten sich um was auch immer.
    Und der Gestank? Catherine presste die Hand fester an die Nase und atmete den salzigen Geruch ihrer Haut ein. Sie wusste nicht, ob es faulender Fisch war, Körpergeruch oder der Abfall in den Straßen, der am schlimmsten roch. Vermutlich war es eine Kombination von allen dreien und noch mehr.
    Am meisten schockierte es sie, weil der Kontrast so groß war, die üppige Blütenpracht zwischen all dem Dreck und Unrat auf dieser Insel. Es erstaunte das Auge und gefiel der Nase.
    „Ein kurzes Stück noch, und Sie werden einen Wechsel erleben“, sagte Lucian und packte ihren Arm, als sie an zwei stämmigen und außerordentlich betrunkenen Männern vorübergingen.
    „Ist sie zu kaufen, Captain Lucifer?“ rief einer der Männer.
    Zu Catherines Überraschung blieb Lucian direkt vor ihm stehen. Es war ein großer Mann, seine Hände waren fleischig, sein Körper war feist und sein Kopf so kahl wie ein Babypopo. Und er stank!
    Catherine trat hinter Lucian zurück und presste das Gesicht gegen sein Hemd. Frische Seeluft, Sonnenwärme und Lucians eigener, angenehmer Geruch stiegen ihr in die Nase. Sie atmete den Duft tief ein.
    Lucians Worte klangen eiskalt. „Big John, habe ich jemals eine Frau verkauft?“
    Catherine spähte an Lucians Arm vorbei, die Nase noch immer an sein Hemd gepresst. Der schwere Mann rieb sich den kahlen Schädel und versuchte, vor dem gefürchteten Captain Lucifer einen Schritt zurückzuweichen. Aber es fiel ihm schwer, zwei Dinge gleichzeitig zu tun. Daher hörte er auf, sich den Kopf zu reiben, und taumelte rückwärts.
    Er sah Lucian kaum eine Sekunde lang an, rieb sich die Nase, dann betrachtete er angelegentlich seine Stiefel. „Nein. Tut mir Leid, Captain Lucifer.“
    „Geh und schlaf deinen Rausch aus, ehe du dich als Toter wieder findest“, warnte Lucian ihn.
    Big John machte große Augen. Er ließ die Whiskeyflasche fallen und stolperte davon. Der kleinere Mann neben ihm starrte Lucian kurz an, warf seine Flasche weg und rannte hinter John her.
    Catherine lachte, als Lucian hinter sich griff und sie hervorzog.
    „Finden Sie mein Hemd bequem, Madam?“
    Sie lächelte und überraschte Lucian und sich selbst, indem sie ihr Gesicht an seiner Brust barg. „Ich liebe Ihren Geruch“, flüsterte sie und drückte die Nase in das weiße Leinen.
    Lucian riss sie zurück. „Reißen Sie sich zusammen“, ermahnte er sie. „Kein Mann soll wissen, dass Sie eine Hure sind.“
    Catherine erstarrte, verletzt von seiner groben Bemerkung. „Ich gebe mich nicht jedem Mann hin.“
    Er verzog die Lippen zu einem spöttischen Lächeln. „Nur dem Adel?“
    Catherine erwiderte sein Lächeln. „Nur einem Mann meiner Wahl, Captain. Oder haben Sie den Stalljungen vergessen?“
    Lucian zerrte sie grob mit sich, als er weiterging, und murmelte so leise, dass selbst Catherine ihn kaum verstehen konnte: „Vielen Dank, dass Sie mich daran erinnerten, dass Sie eine Hure sind.“
    Das Herz drohte ihr zu brechen bei dieser ordinären Bemerkung.
    Es ist notwendig, Catherine. Du machst dies hier, um deinen
    Vater zu retten. Glaubst du, er würde nicht auch das Gleiche für dich tun? Am Ende wird sich alles zum Guten wenden.
    Letzteres war einer der Lieblingsaussprüche ihres Vaters, und einer, von dem sie hoffte, dass er sich bewahrheiten würde.
    Sie gingen um eine Ecke, und die Szenerie veränderte sich. Nicht sehr, aber genug, um zu beweisen, dass es auf dieser Insel Zivilisation gab. Zu beiden Seiten der Straße standen Häuser und Geschäfte, eng beieinander oder in größeren Abständen. Es roch nach gut

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