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Lucifers Lady

Titel: Lucifers Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Fletcher
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war noch immer das Instrument für seine Rache und daher für ihn besonders wertvoll. Wie sollte er zulassen, dass ihr etwas geschah?
    „Gut, Catherine“, lobte er sie. „Und nun halten Sie sich fest.“
    Das tat sie, und er stieg langsam hinunter, als wollte er sie nicht noch mehr ängstigen. Er setzte sie auf eine Bank im Ruderboot und beugte sich über sie, als sie ihn losließ.
    Er umfasste ihr Kinn und drehte ihr Gesicht zu ihm. „Sie sind so mutig, Catherine.“ Und dann küsste er sie. Es sollte ein zarter, anerkennender Kuss sein, doch als ihre Lippen sich berührten . . .
    Lucian legte den Arm um ihren Hals, und seine Zunge erforschte ihren Mund. Er kostete sie, schmeckte ihren frischen Atem, spürte ihren Duft, und dann ließ er sie genauso plötzlich los.
    Er richtete sich auf, überragte sie, und seine Stimme hallte im warmen Seewind wider. „Setz das Boot in Bewegung, Bones, und wenn es noch einen Unfall geben sollte, dann wirst du nach Tortuga schwimmen.“
    Lucian starrte sie an, sah seltsam verwirrt aus, und dann wandte er sich um und zog sich an den Bug des Bootes zurück.
    Catherine fühlte sich durch den Zwischenfall erschöpft, und ohne über sein seltsames Verhalten nachzudenken, widmete sie sich ihrem verletzten Knie.
    Lucian starrte auf die nahe Insel. Er konzentrierte sich auf diesen Anblick und auf die Geschäfte, die er dort zu erledigen hatte. Er ballte die Hände zu Fäusten, kniff die Augen zusammen, und seine Wangenmuskeln traten hervor.
    Bones bemerkte den wachsenden Zorn seines Kapitäns, lehnte sich zur Seite und aus dessen Reichweite, falls eine seiner Fäuste losschlagen sollte.
    Lucian schalt sich selbst einen Narren. Was zum Teufel war nur in ihn gefahren? Er hatte im Kampf Furcht und Todesangst kennen gelernt, aber als er Catherine so über sich hin und her pendeln sah, hatte eine solche Furcht ihn erfasst, dass er beinahe gelähmt gewesen war.
    War sie ihm zu nahe gekommen, ohne dass er das gemerkt hätte? Hatte sie das Netz ihrer Lust so geschickt um ihn gewebt, dass er nicht mehr Herr seiner Sinne war?
    Er brauchte ein williges Frauenzimmer, um den Hunger zu stillen, den Catherine Abelard in ihm geweckt hatte. In Tortuga würde er eines finden. Dort würde er seine Lust stillen, und dann wäre alles vorüber.
    Er verzog das Gesicht.
    „Geht es Ihnen gut, Captain?“ fragte Bones, der niemals zuvor so viele verschiedene Stimmungen an seinem Captain hatte beobachten können.
    „Halt den Mund, Bones!“ fuhr Lucian ihn an.
    Bones rückte noch ein Stück weiter ab.
    Lucian tadelte sich für seine Dummheit und belegte sich selbst mit Schimpfnamen, die nur für das Ohr eines Piraten bestimmt waren. Wie konnte er das tun? Wie konnte er Catherine Abelard einen Engel nennen? Wie siegreich musste sie sich in jenem Augenblick gefühlt haben.
    Er drehte sich um in der Erwartung, sie triumphieren zu sehen, aber stattdessen bemerkte er, wie sie vor Schmerz zusammenzuckte, als sie die Schwellung auf ihrem Knie betastete.
    „Um Gottes willen“, stöhnte er und eilte zu ihr, ohne auf seine eigenen Warnungen zu achten.
    Catherine schätzte sich glücklich, nicht mehr als ein geschwollenes Knie davongetragen zu haben. Wäre Lucian nicht so schnell bei ihr gewesen, hätte ihr weitaus Schlimmeres zustoßen können.
    Die Schwellung würde vorübergehen, genau so schnell wie ihre Furcht nach diesem Zwischenfall, aber die Tatsache, dass Lucian sie seinen Engel genannt hatte, würde für immer in ihrem Gedächtnis festgeschrieben sein.
    Ein Schatten fiel über ihr Gesicht, und sie sah auf.
    „Schmerzt es sehr?“ fragte Lucian.
    Das Knie bereitete ihr kaum Unbehagen. Ihr Schmerz rührte von seinem scharfen Tonfall her. Captain Lucifer war zurückgekehrt.
    „Antworten Sie, Madam“, fuhr er sie an, verärgert, weil sie gezögert hatte, und auch, weil er aus ihrem Mund hören wollte, dass sie nicht litt.
    Catherine zog die Röcke über die Verletzung. „Ich habe schon Schlimmeres ertragen.“
    „Das habe ich nicht gefragt. Haben Sie Schmerzen?“ ,,
    Sie seufzte, ehe sie erwiderte: „Nein, Captain. Ich leide keinen Schmerz, nur ein leichtes Unbehagen.“ Sie hatte erwogen, mit ihm zu streiten, aber das würde ihr nur den Tag verderben, und sie wollte ihm nicht gestatten, ihr Abenteuer zu ruinieren.
    „Wenn es doch schmerzt. . .“
    „Werde ich es Ihnen sofort mitteilen“, vollendete sie den Satz an seiner Stelle.
    „Vergessen Sie nicht“, erinnerte er sie, „Sie bleiben an meiner

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