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Lucifers Lady

Titel: Lucifers Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Fletcher
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eigene Reaktion mehr als seine.
    „Du hast mir nicht geantwortet“, sagte er mahnend, mit leiser Stimme, aber nicht bedrohlich.
    „Antworten?“ Sie konnte sich nicht einmal an die Frage erinnern. Er hielt sie zu fest. Er fühlte sich zu gut an, seine Lippen sahen zu einladend aus. Er bot einfach eine zu große Versuchung.
    Er wiederholte seine Frage für sie, und sein Mund war ihrem so nahe. „War meine Vorstellung gestern Nacht so wenig zufrieden stellend?“
    „Nein“, flüsterte sie, voller Angst, sich zu bewegen.
    „Gut.“ Er küsste sie, flüchtig und doch so sinnlich. „Deine auch nicht. Du ..." Er wollte ihre Darbietung gerade als befriedigend bezeichnen, doch die Bedeutung dieses Wortes verwirrte ihn, und er änderte sein Vorhaben. „Du hast mir gefallen.“
    „Und was jetzt?“ fragte sie mutig. Ihr Körper war bereit zu kapitulieren, doch ihr Verstand war zur Verteidigung gewappnet.
    „Jetzt frönen wir der Leidenschaft, die unsere Sinne quält.“ Er beugte sich über sie.
    Ihr Verstand kapitulierte vor dem Flehen ihres Körpers nach Hingabe, sie fühlte, wie er ihre Brust umfasste, sie sanft drückte, und wusste, dass sie innerhalb von Sekunden seiner Berührung erliegen würde.
    Irgendwo tief in ihrem Innern erwachte die Vernunft und bahnte sich den Weg an die Oberfläche. Sie schob ihn zurück und löste sich von seinen Lippen. „Lucian, wir müssen miteinander reden.“
    Er ließ sie los, zog sich das Hemd aus, warf es auf den Boden und schenkte ihr ein boshaftes Lächeln, als er näher kam. „Ich will nicht reden.“
    Catherine wich zurück. „Wir müssen aber“, flehte sie und wies ihn mit der ausgestreckten Hand ab.
    Er lachte und packte ihr Handgelenk mit seiner großen Hand. „Nein.“
    Seine Antwort klang so endgültig, dass sie erschauerte bis in die Zehenspitzen.
    Sie erkannte seine Absicht in seinen Augen. Sie glühten vor
    Verlangen. Wenige Sekunden noch, und sie läge unter ihm, und alles wäre verloren.
    Sie suchte nach den Worten, ihm Einhalt zu gebieten, suchte in Gedanken panisch nach einem Ausweg. Die Antwort entschlüpfte ihren Lippen mit Pfeilgeschwindigkeit, so dass sie selbst überrascht war. „Beabsichtigst du, dich jetzt zu rächen?“
    Er ließ ihren Arm los.
    Sie zog eilig die Decke hoch.
    Er hinderte sie nicht daran. Er wandte sich ab, ging zu den Fenstern und starrte hinaus auf die endlose See.
    Sie erwog, die Frage zu wiederholen. Wenn er es schwierig fand, darauf zu antworten, so sollte auch das für sie Antwort genug sein.
    „Catherine, komm her“, sagte er sanft.
    Sie ließ die Decke los und stieg aus dem Bett, nahm sein Hemd vom Boden auf und schlüpfte hinein, während sie zu ihm ging. Der Gedanke, seine Aufforderung nicht zu befolgen, kam ihr nicht einmal.
    Er streckte ihr die Hand entgegen, griff danach, verschränkte seine Finger mit den ihren.
    Er zog sie vor sich hin und lehnte sie an seine Seekiste. Dann schlang er die Arme um ihre Taille. Was er sagte, klang besorgt, und Catherine lauschte auf jedes seiner Worte.
    „Als ich letzte Nacht feststellte, dass du noch Jungfrau bist, dachte ich nur an dich. An deine Ängste, deine Sorgen, deine Bedürfnisse. Und ich wollte auch mein eigenes Begehren ausdrücken. Ich wollte dich besitzen. Mein Verlangen nach dir überwältigte mich, erfüllte mich, fesselte mich. Ich hätte alles gegeben, um dich zu besitzen. Und das tat ich auch.“ Er hielt inne.
    Sie wartete ab, spürte, dass er noch nicht alles gesagt hatte.
    „Sieh auf das Meer hinaus, Catherine. Es ist weit und endlos, es währt ewig. Manchmal scheint es mir, als hätte es keinen Anfang und kein Ende.“
    Er schwieg wieder, und Catherine verstand, dass er seine Gedanken sammelte, genau, wie sie es häufig tat. Sie betrachtete das Meer, wie er ihr geraten hatte, und ein bittersüßes Gefühl stieg in ihr auf.
    „Tag für Tag betrachtete ich das endlose Meer. Ich verfluchte es. Ich spie darauf. Ich hasste es. Die dunkle See wurde meine Nemesis. Es umgab mich, hielt mich gefangen, ließ mich nicht los, und es erinnerte mich pausenlos daran, dass ich ein Gefangener war. Dann schenkte mir das Meer wunderbarerweise, was ich am meisten begehrte, meine Freiheit. Aber die Jahre der Qual gerieten nicht in Vergessenheit, und ich nahm mir vor, mich zu rächen.“
    Catherine erstarrte. Jetzt würde er es ihr sagen. Jetzt würde er seine Pläne offen legen.
    Er umarmte sie fester, und er sprach mit Nachdruck. „Letzte Nacht dachte ich nicht an meine

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