Lucifers Lady
die Lage meines Vaters.“
Er machte noch einen Schritt auf sie zu. „Die Lage deines Vaters ist noch nicht kritisch. Ich verfüge über Dokumente, die seine Lage bis auf weiteres entspannten. Und das nur, weil du dein Wort hieltest und zu mir kamst.“
Eine Woge der Erleichterung erfasste Catherine. Ihr Vater war in Sicherheit, jedenfalls für den Augenblick. „Er steht in Kontakt mit dir“, stellte sie fest.
„Er hat wiederholt deine Rückkehr verlangt.“
„Die du ihm verweigert hast.“
Lucian kam noch einmal näher, seine Schritte waren sicher und ruhig, wie die eines Raubtieres, das mit seiner Beute Katz und Maus spielen wollte. „Ich will nicht über deine Rückkehr verhandeln. Du gehörst mir, bis ich anders darüber entscheide.“ „Mein Vater..."
Er unterbrach sie mit einer ungeduldigen Handbewegung. „Wird keine Ruhe finden vor seinen Problemen.“
„Es geht ihm nicht gut“, meinte Catherine.
„Es ist mir egal, ob er leidet.“
„Mir nicht, und das ist der Grund, der mich zu dir führte.“ Noch ein Schritt, und Lucian stand direkt vor ihr. Hinter wuchsen viele flammendrote Rosenbüsche mit weit geöffneten Blüten und spitzen Dornen.
„Was willst du von mir, Catherine?“ Seine Stimme war ausdruckslos. Aber seine Augen . . .
Sie waren kalt, so kalt wie das Eis auf dem Teich zu Hause, im Winter. Sie erschauerte, obwohl die tropische Sonne sie mit ihrer Glut erhitzte.
Mut, Catherine. Nur Mut.
Sie sprach zu ihm mit den Gefühlen einer Frau, die liebte. „Ich möchte, dass wir glücklich werden, aber ich möchte auch, dass mein Vater in Sicherheit ist. Bitte, schick die Dokumente, die seinen Namen rein waschen.“
Er warf ihr einen herausfordernden Blick zu. „Und wenn ich das nicht tue?“
Catherine nahm die Herausforderung an und benutzte die einzige Waffe, die ihr zur Verfügung stand: die Wahrheit. „Ich habe nichts, das ich dir bieten kann. Bitte . .."
Sie hielt inne. Dann flüsterte sie: „Tu es für mich.“
Er hob die Hand und wartete, dass sie sie nahm.
Himmel, wie konnte sie einen Mann lieben, der ihrem Vater Unrecht zugefügt hatte? Wie konnte ihr Körper zu neuem Leben erwachen, wenn er nur ihre Hand berührte? Wie konnte sie sich so zu ihm hingezogen fühlen, dass nichts daneben eine Rolle spielte - nicht einmal ihr Vater?
Sie schämte sich, nicht, weil sie ihn brauchte oder weil sie ihrem Vater gegenüber versagte. Sie schämte sich, weil sie Lucian gegenüber versagte. Sie hatte gehofft, sein Herz und seine Seele mit ihrer Liebe heilen zu können. Einer Liebe, die so stark war, dass weder Bitterkeit noch Schmerz oder Zorn sie aufhalten könnte.
Gib nicht auf. Gib niemals auf. Es war die Stimme ihres Vaters, die sie da hörte.
Catherine schob seine Hand zur Seite und legte die Arme um seine Taille, schmiegte ihr Gesicht an seine nackte Brust, legte die Wange an sein Herz.
Lucian schlang den Arm um sie und sagte leise: „Ich kann dir nichts versprechen, Engel.“ Und mit diesen Worten strich er über ihr weißes Kleid und zog es ihr dann langsam über den Kopf, so dass sie vollkommen nackt und entblößt vor ihm stand.
Nun trat er zurück, zog seine Hose aus und rief sie wieder zu sich. „Komm zu mir.“
Der Duft der Rosen wurde immer intensiver, ihr wurde heiß, sie zitterte und trat zu ihm - und sank in eine tiefe Ohnmacht.
23. KAPITEL
Catherine erwachte aus ihrer Ohnmacht in Lucians Bett. Ein Leinentuch bedeckte ihren nackten Leib, und Lucian saß neben ihr.
Er tupfte ihr die Stirn mit einem kühlen Tuch ab. „Fühlst du dich besser?“
Sie nickte, obwohl ihr noch übel war.
„Ich wollte dich nicht aufregen, Engel.“
„Es war die Hitze“, versuchte sie ihn zu beruhigen.
„Vielleicht“, sagte er und tauchte das Tuch wieder in die Keramikschüssel neben dem Bett.
Sie seufzte und bewegte sich unruhig unter der Decke. In ihrem Magen rumorte es.
„Du fühlst dich nicht gut, nicht wahr?“ In seiner Stimme, lagen Sorge und Mitgefühl.
„Ich bin müde, und mir ist übel“, gab sie zu. Sie merkte, dass sie nichts anderes mehr wollte als schlafen und all die Probleme zusammen mit ihrem schmerzenden Magen vergessen. Sie wollte der Welt entfliehen - und wäre es auch nur für ein paar Stunden.
Lucian strich die Decke glatt und erhob sich. „Ruh dich aus. Ich werde Zeena nach oben schicken mit etwas Pfefferminztee, um deinen Magen zu beruhigen.“ Er wandte sich zum Gehen.
Mit schwacher Stimme rief sie seinen Namen. „Lucian.“
Er kam zu
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