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Lucifers Lady

Titel: Lucifers Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Fletcher
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schlief? Dann würde er irgendwann neben ihr seinen Frieden finden.
    Du kannst ihn nicht verlassen.
    Sie stimmte ihrer inneren Stimme zu. Einst hatte sie geglaubt, einen Fluchtversuch zu machen, sobald sie die Dokumente gefunden hatte. Aber endlich hatte sie entschieden, dass eine Flucht unmöglich war. Es würde ihr das Herz brechen, wenn sie ihn verlassen musste. Sie liebte ihn über alle Maßen, gegen jede Vernunft. Sie konnte ohne ihn nicht leben.
    Was war also die Alternative? Sie fand keine Antwort darauf. Keine innere Stimme löste ihre Probleme. Sie war allein, verwirrt und ängstlich. Ihre Kraft und ihr Mut hatten sie verlassen, und sie fürchtete sich und war den Tränen nahe. Diese Veränderung gefiel ihr nicht.
    Besorgt, Lucian zu wecken, schlüpfte sie aus dem Bett und nahm das blaue Seidengewand von dem Stuhl am Fenster. Leise verließ sie das Zimmer und lehnte die Tür nur an, bis zu ihrer Rückkehr.
    Sie schlich die Treppe hinunter und in der Dunkelheit zu Lucians Arbeitszimmer. Lautlos schlüpfte sie hinein und ließ die Tür offen. Dann entzündete sie die Öllampe auf seinem Schreibtisch. Sie hob die Lampe und schlenderte an den Bücherregalen entlang auf der Suche nach etwas zum Lesen. Sie musste sich ablenken mit Worten, die ihre Gedanken beruhigten.
    Sie ließ die Finger über die Einbände verschiedener Bücher gleiten, aber keines schien ihr passend. Dann huschte ein Lächeln über ihr Gesicht und sie wandte sich um, stellte die Lampe zurück auf den Tisch. Sie trat hinter den Schreibtisch zu den Regalen neben den beiden hohen Fenstern. Dort sank sie auf die Knie und tastete im Dunklen nach den Büchern auf dem untersten Brett. Als ihre Finger einen dicken Band streiften, zog sie ihn heraus und klemmte ihn unter den Arm.
    Sie presste ihn an sich und ließ sich in Lucians Stuhl fallen, ehe sie ihren Schatz auf den Schreibtisch legte.
    Mit den Händen strich sie zärtlich über den Einband. Das Buch, das sie so oft aufgeschlagen hatte, wenn sie Kummer hatte und Trost suchte. Die Bibel.
    Sie schlug es auf und blätterte langsam Seite um Seite um. Welcher Abschnitt würde sie heute beruhigen?
    Lucifer.
    Der Gedanke erschreckte sie, und sie suchte nach dem Abschnitt. Sie wendete eine Seite nach der anderen um, bis . . .
    Catherine starrte mit großen Augen auf die Blätter. Langsam und widerstrebend nahm sie die Blätter auf. Sie ahnte ihre Bedeutung und holte tief Luft, um sich zu wappnen.
    Dann las sie langsam und sorgfältig, konzentrierte sich auf jedes Wort. Als sie geendet hatte, las sie sie noch einmal und noch einmal. Schließlich schüttelte sie den Kopf und rieb sich die müden Augen.
    „Catherine.“
    Sie fuhr auf, erschreckt von Lucians Stimme und von der Zärtlichkeit, mit der er ihren Namen ausgesprochen hatte.
    Er trat weiter in den Raum, nur mit seiner Hose bekleidet. Sein Haar sah aus, als wäre er eilig mit den Fingern hindurchgefahren, aber seine Augen blickten klar und wachsam und erkannten die Bedeutung der Situation, in der sie sich jetzt befanden.
    „Es tut mir Leid, dass du sie gefunden hast.“
    Sie erhob sich, blieb hinter dem Schreibtisch stehen, die Papiere in der Hand. „Ich verstehe nicht.“
    Lucian trat näher zu ihr und sprach mit ihr wie zu jemandem, der gerade einen schweren Verlust zu tragen hatte. „Ich weiß, dass dich das sehr verletzen muss.“
    „Nein“, widersprach sie und schüttelte noch einmal den Kopf.
    Lucian fuhr fort in seinem Bemühen, ihren Schmerz zu lindern. „Ich weiß, wie sehr du deinen Vater liebst.“
    „Er kann das nicht getan haben“, widersprach sie noch einmal.
    „Aber er hat es getan, Catherine. Er hat die Papiere unterzeichnet und mich zu dem Dienst auf dem Handelsschiff verdammt.“ Er stand vor dem Schreibtisch im Licht der Öllampe.
    „Du verstehst nicht“, sagte sie und stellte sich neben ihn, den Beweis für die Schuld ihres Vaters in der Hand.
    Er strich zärtlich über ihre Wange. „Ich verstehe, dass dies ein Schock für dich ist und mit der Zeit . . .“
    Sie schob seine Hand zur Seite. „Nein, du verstehst nicht. Mein Vater kann diese Papiere nicht unterzeichnet haben.“
    Er erstarrte, als er hörte, wie sie Abelard verteidigte. „Du hältst den Beweis in der Hand.“
    Sie leugnete das Offensichtliche und wedelte mit den Papieren vor seinem Gesicht hin und her. „Mein Vater würde so etwas nie tun.“
    Lucian fühlte, wie er wütend wurde. Sie stand da tatsächlich vor ihm, hielt die Papiere in der Hand und

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