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Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Titel: Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
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mitbekommen sich gegenseitig zu grüßen und anzulächeln, um zu signalisieren, dass man sich wohl gesonnen ist. Also machen sie es genauso, wie sie meinen, dass wir es machen würden.«
    »Verstehe ich nicht«, mischte sich Lars ein. »Warum sollte es ›logisch‹ sein, sich zu grüßen. Das hätte ich nun doch eher für ein ›primitives‹ Ritual gehalten.«
    »Keine Ahnung, vielleicht halten die Aranaer das ja auch für ein primitives Ritual, aber die wollen mit uns zusammenarbeiten, deshalb wollen sie uns zeigen, dass sie uns wohl gesonnen sind. Somit ist es logisch uns zu grüßen, so freundlich, wie sie es eben können.«
    »Ja, und wie grüßen sich dann Aranaer untereinander?«, fragte Kim, deren Interesse ganz plötzlich erwacht war und deren Blick bewundernd an Christophs Mund hing.
    »Na ja, die grüßen sich nur mit dieser kleinen Bewegung der Hand, die der Trupp gerade auch gemacht hat«, antwortete Christoph. Als er die fragenden Blicke der anderen sah, ergänzte er: »So eine kleine Drehbewegung mit der rechten Hand. Die ist euch wahrscheinlich gar nicht aufgefallen. Ganz verrückt wird es, wenn sie in irgendwelchen Besprechungen zusammensitzen und zeigen wollen, wie viel sie voneinander halten. Sie stellen dann dem anderen Fragen, die so schwierig sind, dass sie nicht beantwortet werden können. Umso schwerer die Frage, umso mehr hält man von seinem Gegenüber, das heißt natürlich bei den Aranaern von seinem Verstand. Es ist klar, dass sie natürlich keine Antworten erwarten. Das würde den anderen ja auch entlarven.«
    Christoph gluckste vergnügt über die Vorstellung. Die anderen sahen ihn noch immer völlig erstaunt an.
    »Und das hast du recherchiert?«, fragte Lars ungläubig.
    »Na ja, ich war mit Qurks ein paar Mal in der Bibliothek. Er hatte aber meistens nicht die Zeit, solange zu bleiben wie ich. Da habe ich mal ein wenig in den verschiedensten Dingen gestöbert. Die Bibliothek ist übrigens nicht abgeschlossen, da kann man immer rein. Sollen wir mal gemeinsam hingehen?«
    »Vielen Dank, mir reicht das Lernpensum auch so«, stöhnte Lars.
    Die vier gingen weiter. Die meisten Türen an den Seiten des Ganges waren zu, wenn auch nicht verschlossen. Hinter diesen Türen waren vor allem irgendwelche Diensträume, in denen ein bis drei Personen arbeiteten. Die Einrichtungen erstaunten Lucy immer wieder aufs Neue. Das Irritierende war, dass es keine wirklich beweglichen Möbelstücke auf diesem Schiff zu geben schien. Tische, Stühle, Sessel, Schreibtische und so weiter waren fest verankert und schienen perfekt in das Schiff integriert zu sein. Man sah keine Ritze, keine Schraube oder irgendein anderes Anzeichen dafür, dass ein Möbelstück ein eigenständiger Gegenstand war. Alles war direkt mit dem Boden, der Decke oder den Wänden verbunden, ja, schien praktisch aus diesen herauszuwachsen. Lucy überlegte, ob nicht das ganze Schiff nach seiner Herstellung mir einer Art Kunststoffhaut überzogen worden war, die alles darunter liegende überdeckte.
    Neugierig sahen sie wieder einmal in einen der Arbeitsräume, dessen Tür offen stand. In ihm arbeiteten zwei Besatzungsmitglieder. Mit dem, ihnen nun schon vertrauten, steifen Lächeln lud eine Frau sie ein: »Kommt ruhig herein und schaut euch um.«
    Es war ein Raum mit drei Arbeitsplätzen. Jeder war ausgestattet mit einem überdimensionalen Schreibtisch. Die Oberfläche war nicht, wie Lucy erwartet hätte, aus dem gleichen Material wie Wände oder der Unterbau des Möbelstücks, sondern bestand aus einem die ganze Fläche ausfüllenden Bildschirm. Darauf waren die verschiedensten Dinge wie Dokumente, Karten, Bilder und so weiter zu sehen. Bedient wurde so ein Schreibtisch wiederum über eine virtuelle Konsole, die allerdings viel komplizierter war, als die, die sie bisher kennengelernt hatten. Über sie konnte man den ganzen Schreibtisch steuern, Texte eingeben, Bild- und Tondokumente erstellen, auf den Zentralrechner zugreifen und so weiter. An der Konsole waren Steuereinheiten angebracht, deren Funktion Lucy noch nicht einmal erahnen konnte.
    An den Wänden waren Dutzende von Schirmen angebracht. Auf den meisten waren Kurven und andere Grafiken zu sehen, die entweder einfach konstant angezeigt wurden oder die sich mit der Zeit nach hinten erweiterten. Auf einigen Schirmen flackerten wilde Muster. Der zweite Aranaer, ein Mann, betrachtete völlig konzentriert einen dieser Schirme, auf denen sich wilde, sich ständig ändernde Muster in den

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