Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Titel: Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
Vom Netzwerk:
Simulatoren aus. Selbst seinem steifen Gesicht war anzusehen, dass er das Treiben der beiden überhaupt nicht lustig fand. Ernst schaute er von Lucy zu Lars und wieder zurück.
    »Hört mal zu Kinder, das ist kein Spaß. Ich habe euch schon einmal gesagt: Das All ist ein kalter, lebensfeindlicher Ort. Wenn ihr einmal da draußen versagt, sterbt ihr einen einsamen, kalten Tod.«
    Auch wenn dieser Ausspruch den vieren einen gruseligen Schauer über den Rücken jagte, ließen sie sich die Laune nicht verderben. Beim Abendessen waren sie völlig aufgedreht, erzählten sich die Erlebnisse, die sie bei den Simulatorenflügen gehabt hatten, und freuten sich auf ihren ersten richtigen Flug.
    Dieser erste Flug war dann aber doch noch nicht so spannend, wie sie sich das vorgestellt hatten. Sie mussten einen ganzen Tag mit stark gedrosselter Geschwindigkeit zwischen Mars und Erde durch das All fliegen. Das war allerdings auch besser so, denn es bestand schon ein großer Unterschied zwischen einem Simulatorflug und einem Flug in einem echten Raumschiff. Jetzt durfte es keinen schweren Fehler geben. Sie konnten schließlich nicht wie bei einem Simulatorflug wieder von vorne beginnen.
    Sie saßen allein in ihren Jägern und flogen durch das All. Natürlich saß Jonny an einer Konsole im Mutterschiff, von der aus er in jeden Flug eingreifen und so die Fehler der vier korrigieren konnte. Gerade in den ersten Stunden passierte das häufig. Am Ende dieses ersten Tages, an dem sie nichts anderes getan hatten, als zu fliegen, war Lucy stolz, dass Jonny in den letzten zwei Stunden kein einziges Mal mehr eingegriffen hatte. Als sie am Abend aus ihrem Jäger stieg und zurück auf seine mattschwarze Hülle blickte, dachte sie verträumt: »Das ist mein schwarzer Pfeil.« Dieser Begriff sollte sich später bei den vieren als ›Kosename‹ für ›ihre‹ Schiffe durchsetzen.
    Wie nicht anders zu erwarten, waren die ersten realen Flugversuche bei Christoph und Kim weniger erfolgreich verlaufen. Kim sah abends ziemlich blass aus und rieb sich den Nacken.
    »Ich glaube, ich habe ein Schleudertrauma«, maulte sie. »Ich weiß gar nicht, warum Jonny nicht aufgepasst hat. Fast wäre ich auf dem Mond aufgeschlagen, da hat sich diese Ausweichautomatik, oder wie das heißt, eingeschaltet. Es hat einen fürchterlichen Ruck nach rechts gegeben. Ich dachte, mir fliegt der Kopf weg.«
    »Ja, ich hab mich auch schon gefragt, was du da eigentlich machst. Ich dachte, du wolltest vielleicht die erste Frau auf dem Mond sein«, grinste Lars überlegen. »Jonny musste zu der Zeit sehen, wie er Christoph zurückholt. Der ist ja völlig aus der Bahn geflogen und wollte schon Richtung Jupiter davon.«
    »Ich finde das gar nicht lustig«, verteidigte sich Christoph. »Wir hätten noch einen Tag mit den Simulatoren üben sollen. Ich bin völlig mit den Knöpfen durcheinander gekommen. Erst wollte ich ja auf den richtigen drücken, aber dann hab ich überlegt, dass er das gar nicht sein kann und, na ja, ich hab da irgendeinen Denkfehler gemacht. Ist ja auch egal. Kim soll ich dir, äh, die Schulter massieren?«
    »Also erstens solltet ihr beim Fliegen nicht denken«, schaltete sich Lucy schnell ein. »Wir sind doch alle schon so programmiert, dass wir fliegen können. Vertraut einfach eurem Körper, dem Unterbewusstsein oder was weiß ich. Und zweitens, die Schultermassage übernehme ich.«
    Der nächste Tag war wieder nur für Flugübungen reserviert. Lars und Lucy durften ihre ersten Flüge mit voller Leistung machen. Nachdem sie erste Flüge in materielosen Zonen absolviert hatte und meinte ihre Maschine im Griff zu haben, flog Lucy zum Mond. Sie umrundete ihn mit langsamer Geschwindigkeit und flog dann so dicht über die Oberfläche, wie sie sich traute. Sie sah die hellen Krater, kleinere Berge. Als sie in der Ferne die Reste einer irdischen Mondlandefähre sah, dachte sie daran, dass für alle Menschen auf ihrem blauen Planeten, der von ihrem Standpunkt aus kurz über dem Mondhorizont stand, diese wenigen Mondlandungen, die bisher größten Unternehmungen der Raumfahrt waren. Und sie flog hier mit diesem außerirdischen Gefährt einfach zum Spaß darüber hinweg. Lucy wurde von einem Hochgefühl durchflutet. Das, was sie hier sah, war bisher nur ganz wenigen Menschen vergönnt gewesen zu sehen.
    Sie blickte hinauf zum Mars. Das war das nächste Ziel der irdischen Menschheit. Für den ganzen blauen Planeten zurzeit unerreichbar. Lucy gab Gas. Es war einfach

Weitere Kostenlose Bücher