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Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Titel: Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
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freuten sich auf ihre erste praktische Flugstunde und wussten, dass sie diese erst bekamen, wenn sie die Theorie beherrschten. Einige Dinge wurden direkt am Objekt, also an dem Raumschiff erklärt. Diesen Part übernahm Jonny. Er zeigte ihnen die Jäger, mit denen sie als Erstes fliegen würden. Sie waren erstaunt, wie klein diese Maschinen waren. Sie waren nicht größer als ein extrem lang gestrecktes und spitzes Einmannflugzeug. Die Pilotenkabine war gerade so groß, dass ein Mensch darin sitzen konnte. Umgeben war die Kabine von einer höchstens dreißig Zentimeter dicken Hülle.
    »Im Raum gibt es jede Menge Partikel, die bei den hohen Geschwindigkeiten zu einer Gefahr werden können. Unsere Schiffe haben dagegen verschiedene Sicherheitsmaßnahmen eingebaut. Da ist erst einmal die Außenhaut des Schiffes. Sie hält den Zusammenstoß mit kleineren Partikeln, also Staubkörnern, auf. Kleinere Verletzungen der Außenhaut repariert das Schiff selbst. Gegen größere Partikel, also in der Größe von Steinen, gibt es einen sogenannten Materieschirm, der diese Teile abstößt. Er braucht viel Energie und hält nur Teile bis zu einer bestimmten Größe ab. Wie groß die Steine sein dürfen, hängt wiederum von eurer Geschwindigkeit ab. Wenn ihr also, durch eine Staubwolke fliegt, müsst ihr die Geschwindigkeit zurücknehmen, damit der Schirm nicht zusammenbricht. Es gibt als Nächstes noch die Ausweichautomatik, wenn man durch ein Gebiet mit großen Brocken fliegt. Auch die funktioniert natürlich nur bei Geschwindigkeiten, bei denen die Instrumente noch reagieren können. Als Letztes gibt es noch die Waffensysteme, also die Strahlenwaffen, mit denen man sich den Weg frei sprengen kann. Die werden aber nur im Notfall angewandt. Wir wollen ja nicht den ganzen Weltraum pulverisieren.«
    Jonny grinste breit in die Runde. Er fand den Witz wohl besonders gelungen, obwohl keiner der vier lachte oder auch nur grinste. Sie waren viel zu sehr mit all dem Neuen beschäftigt, das sie lernen mussten. Dann wurde er plötzlich sehr ernst und sah alle vier nacheinander an.
    »Wenn ihr da draußen seid, ist das Schiff das Einzige, was ihr habt. Ihr dürft es nie gefährden. Eines müsst ihr euch merken: Das All ist ein kalter, lebensfeindlicher Ort. Wenn ihr einmal da draußen versagt, sterbt ihr einen einsamen, kalten Tod.«
    Nach zwei Tagen reiner Theorie kamen zwei Tage, an denen sie in Simulatoren üben mussten. Das größte Problem war, die virtuellen Konsolen zu bedienen. Lucy war froh, dass sie in keinem wirklichen Raumschiff saß. Sie wäre sonst schon mehrere brutale Tode gestorben. Am ersten Tag schaffte sie keinen Flug, ohne das Schiff zu zerstören. Kim zuckte nur mit den Schultern. Ihre Flüge endeten meistens schon kurz nach dem Start mit einem Crash. Christoph war abends völlig frustriert. Er war auch nicht viel besser als Kim. Der Einzige, der abends schon zwei erfolgreiche, wenn auch ziemlich holprige, Simulatorflüge hinter sich hatte, war Lars. Stolz wie ein Pfau saß er beim Abendessen und hänselte Lucy wegen ihres Unvermögens.
    Am folgenden Vormittag hatte Lucy den Bogen raus. Durch die Manipulationen während der medizinischen Behandlung waren die Fähigkeiten, so ein Schiff zu fliegen, im Prinzip ja schon im Gehirn und im Körper vorhanden. Als sie endlich den Dreh herausgefunden hatte, war es, als öffnete sich eine Schleuse. Plötzlich konnte sie das simulierte Fluggerät steuern. Fast ohne zu überlegen, flogen ihre virtuellen Finger über die Knöpfe der virtuellen Konsole. Jetzt wurden auch die Vorteile dieser Methode deutlich. So schnell, wie ihr Geist diese virtuellen Finger lenkte, hätten ihre realen, körperlichen Finger niemals reagieren können. Ein Raumschiff bei diesen Geschwindigkeiten zu lenken, wäre unmöglich gewesen.
    Schon nach dem Mittagessen flog Lucy mit Lars Rennen durch das Sonnensystem – natürlich alles nur im Simulator. Glücklicherweise hatten auch Kim und Christoph bis zum Abend den Bogen heraus. Das war nämlich die Bedingung dafür, dass alle vier am nächsten Tag tatsächlich mit den echten Maschinen fliegen durften. Kim und Christoph flogen ihre simulierten Maschinen zwar wesentlich vorsichtiger und zaghafter als die anderen beiden, aber es reichte, um in die Praxis überzugehen. Lucy und Lars lieferten sich abends schon derart wilde Rennen, dass ihre simulierten Maschinen mehrfach kollidierten, wobei sie natürlich zerstört wurden. Jonny schaltete plötzlich alle

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