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Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Titel: Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
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schon im Hangar bei ihren Fluggeräten waren. »Uns nach so kurzer Zeit schon auf so eine Reise zu schicken. Ich bin noch ganz unsicher.«
    »Ach was, wir haben das Wissen eines erfahrenen Piloten in uns«, tröstete Lucy sie und legte ihr kurz den Arm um die Schulter. Sie war voller Vorfreude auf diesen Flug. »Lass einfach deinem Körper die Entscheidung. Wie ich dich kenne, wirst du schon nicht übermütig werden. Komm, du schaffst das.«
    Sie drückte sie noch einmal kurz und stieg dann schnell in ihren schwarzen Pfeil. So schnell die Routine-Checks es erlaubten, flog sie mit der innerhalb des Mutterschiffs maximal erlaubten Geschwindigkeit aus dem Hangar. Es war für sie immer wieder überraschend die Sterne, ja die ganze Milchstraße, so hell und klar zu sehen. Vor Begeisterung kribbelte es nicht nur im Bauch, sondern im ganzen Körper. Lars war mit seiner Maschine schon draußen und wartete offensichtlich auf sie.
    »Na, was ist? Bereit?«, grinste er sie über den Schirm an. Dann startete er los. Lucy ließ sich nicht lumpen und schaltete auf maximale Beschleunigung.
    »Hey, ihr zwei, denkt daran, was ich euch gesagt habe. Keine Albernheiten, sonst finden wir euch dahinten nie wieder!« Jonnys ernstes Gesicht war auf den Bildschirmen der beiden aufgetaucht.
    »Ja, ja, wir werden ganz artig sein.« Lars grinste spitzbübisch, dann beschleunigte er wieder. Die beiden hörten noch einen resignierten Seufzer, dann war Jonny von den Bildschirmen verschwunden.
    Lucy jagte Lars hinterher. Für einen Moment dachte sie schon, Lars würde alle Warnungen in den Wind schlagen und mit voller Geschwindigkeit in den Asteroidengürtel fliegen. Aber verrückt war Lars nicht. Er nahm die Geschwindigkeit soweit zurück, wie Jonny es ihnen vorgeschrieben hatte. Lucy, die zu ihm aufgeschlossen hatte, flog parallel zu ihm in den Gürtel voller Staub und Gesteinsbrocken. Bei dem Sicherheitsabstand, den beide Flugobjekte halten mussten, konnte sie Lars bald nicht mehr sehen. Lucy bekam einen Schreck, als Steine von einer Größenordnung auf den Materieschirm aufschlugen, von denen sie nicht wusste, ob er diese tatsächlich aushalten würde. Er hielt. Sie sah auf ihre Instrumente. Die Belastung des Schirms wurde auf einer Skala dargestellt, die mit unterschiedlichen Farben hinterlegt war. Grün war der Bereich, in dem die Belastung normal war. In diesem Zustand konnte man ewig weiter fliegen. Gelb war der Bereich hoher Belastung, in dem der Energieverbrauch des Schirms zwar mehr oder weniger stark erhöht war, aber in dem noch keine Gefahr bestand. Ging der Zeiger in den roten Bereich, dann war Vorsicht geboten. Der Schirm stand dann kurz vor dem Zusammenbruch und die Geschwindigkeit musste stark reduziert werden. Lucys Anzeige bewegte sich im gelben Bereich an der Grenze zu rot. Den Asteroidengürtel würde sie in dieser Geschwindigkeit durchqueren können. Plötzlich ruckte das Schiff nach rechts. Vor ihr war ein Asteroid aufgetaucht, ein unregelmäßiger Gesteinsbrocken in der Größe eines großen Wolkenkratzers. Die Ausweichautomatik hatte reagiert. Durch die plötzliche Bewegung nach rechts kollidierte das Schiff mit einigen größeren Eis- und Gesteinsbrocken. Die Anzeige des Materieschirms schnellte in den roten Bereich. Ein Warnsignal heulte kurz auf. Dann war alles wieder still. Der Zeiger war wieder im gelben Bereich. Lucy atmete tief durch. Es war ihr erster Flug durch ein so turbulentes Gebiet und sie hatte sich ziemlich erschrocken. Solche Ausweichmanöver passierten noch zwei weitere Male, bis sich der Staub lichtete und Lucy durch den Gürtel hindurch war.
    »Na, auch schon durch?« Lars schadenfrohes Gesicht tauchte auf dem Bildschirm auf. Er war offensichtlich schneller durch den Gürtel hindurch gekommen und hatte auf sie gewartet. »Du hättest auf die Navigation achten und nicht einfach durch den dicksten Müll fliegen sollen. Manchmal ist ein Umweg doch schneller.«
    Lucy wusste nicht, ob sie sich über Lars arrogante Art ärgern sollte oder sich freuen, dass er auf sie gewartet hatte. Sie entschloss sich, einfach ohne weiteren Kommentar in Richtung Saturn zu fliegen. Lars schloss parallel zu ihr auf. Beide gaben Gas und beschleunigten bis zur maximalen Geschwindigkeit. Von Jupiter, der in einem anderen Winkel zur Sonne stand als Saturn, sahen sie nichts. Es vergingen zwei weitere ziemlich erlebnislose Stunden, in denen die beiden Schiffe wie zwei lautlose Pfeile durch das Weltall rasten. Lucy war froh, dass

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