Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Titel: Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
Vom Netzwerk:
zwei Wochen Kampfsporttraining und theoretischem Unterricht war es endlich soweit. Der Teil der Ausbildung, auf den sich alle vier am meisten freuten, begann. Sie sollten lernen, ein Raumschiff zu fliegen.
    »Ihr werdet natürlich in dieser ersten Phase noch nicht das Fliegen von Raumschiffen für interstellare Reisen, also den Flug zwischen verschiedenen Sonnensystemen, lernen. Hierzu ist eine ganz andere Technik notwendig, als bei den kleinen Raumfähren und den Kampfjets, in denen ihr in den nächsten Tagen ausgebildet werdet«, erklärte Professor Qurks, der für den theoretischen Flugunterricht zuständig war.
    »Diese Raumschiffe durchqueren auf konventionelle Weise den Raum, das heißt, sie können auch theoretisch nur maximal mit Lichtgeschwindigkeit fliegen. Praktisch heißt das, dass unsere Schiffe, je nach Model, achtzig bis neunzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit erreichen. Bei den Zielen, die wir in diesem Sonnensystem vor Augen haben, ist das aber auch schnell genug. Mit unseren Jägern erreichen wir Neptun in etwa fünf Stunden und weiter hinaus werdet ihr vorerst sowieso nicht fliegen.«
    Professor Qurks deutete mit seinem Zeigestock auf das Bild eines lang gestrecktes Raumschiff, das vorne eine Spitze hatte, und hinten vier symmetrisch verteilte Steuerdüsen, die an Stummelflügeln befestigt waren.
    »Unsere Jäger hier haben weiterhin die Eigenschaft, sehr schnell zu beschleunigen. Innerhalb von drei Minuten sind sie praktisch auf maximaler Geschwindigkeit.«
    Christoph runzelte die Stirn, hob in seiner typischen Art die Hand und fragte dann sofort, ohne eine Reaktion abzuwarten:
    »Aber bei einer so gigantischen Beschleunigung wird doch alles zerdrückt, das muss doch im Mittel etwa die hunderttausendfache Erdbeschleunigung sein. Ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, dass wir Menschen - äh, ich meine Terraner - sind. Wir halten nicht einmal einen Bruchteil dieser Beschleunigung aus.«
    Kim und Lars sahen völlig verwirrt aus. Sie hatten ganz offensichtlich nichts verstanden. Lucy konnte zwar Christophs Rechnung nicht nachvollziehen, wusste aber, dass bei einer so starken Beschleunigung Kräfte auftreten würden, die einen menschlichen Körper zerdrücken mussten. Professor Qurks lächelte zufrieden und antwortete:
    »Sehr gut, da hat zumindest unser junger Professor hier aufgepasst. Du hast natürlich recht, ohne weitere Vorkehrungen würde genau das passieren. Aber hast du dich schon mal gefragt, warum ihr hier so unbekümmert auf diesem Schiff herumlauft, als ob ihr euch auf eurem Planeten befinden würdet?«
    »Äh ja, am Anfang schon. Ich hab es dann aber ganz vergessen«, antwortete Christoph und erklärte sofort an die anderen gewandt: »Wir umkreisen hier die Erde in einer konstanten Bahn. Also müssten sich die Anziehungskraft und die Beschleunigung durch die Rotation aufheben und wir müssten wie die Astronauten in einer irdischen Raumstation schwerelos umherschweben.«
    »Sehr schön erklärt. Das passiert auch nur deswegen nicht, weil wir die sogenannte Pseudo-Beschleunigung benutzen. Sie beruht auf einer lokalen, künstlich hergestellten Krümmung des Raumes, die auf einen Körper wie die Gravitation wirkt. Die Einzelheiten sind aber zu kompliziert. Ich will euch ja nicht langweilen. Diese Methode benutzen wir letztendlich auch, um diese großen Beschleunigungen zu erzeugen. Das Gute daran ist, dass die Beschleunigungskräfte für die Passagiere des Raumschiffs quasi neutralisiert werden. Bei den Jägern gelingt uns das leider nicht ganz. Ihr werdet das Gefühl haben, Achterbahn zu fahren. Wie ich gehört habe, mögt ihr so was ja. Für mich wäre das nichts.«
    Lars sah noch immer verwirrt aus und Lucy wusste, dass Kim die Verwirrung auch nur einigermaßen gut überspielte, daher erklärte sie:
    »Was unsere beiden Professoren uns sagen wollen ist, dass ganz egal, was die Physik sagt, wir uns in diesen Kisten maximal wie in einer Achterbahn fühlen werden.«
    Lars nickte und Lucy konnte nicht verhindern, ihn verschwörerisch anzugrinsen.
    Die ersten Stunden waren vollgestopft mit purer Theorie über das Fliegen im Raum, die physikalischen Gesetzmäßigkeiten, den Aufbau verschiedener Raumschiffe und des Raumjägers im Speziellen sowie den verschiedensten Dingen, die bei der Fliegerei im Raum unbedingt beachtet werden mussten.
    Obwohl dieser Teil in erster Linie im Theorieraum verbracht wurde, hörten alle vier aufmerksam zu und saugten die Informationen in sich auf. Sie alle

Weitere Kostenlose Bücher