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Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Titel: Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
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von diesen fremden Wesen zu verstehen. Aber ganz zu frieden war sie noch nicht.
    »Also wirklich vielen Dank Rhincsys, ich glaube, ich habe heute über euch sehr viel dazu gelernt. Aber ich verstehe noch nicht, wie Jonny da hineinpasst. Er macht auf mich den Eindruck, als ob er anders ist als ihr, als hätte er doch Gefühle, zumindest ein paar.«
    Lucy versuchte, Rhincsys Trommeln zu ignorieren und nicht hinzuschauen. Es dauerte eine Weile, bevor die Aranaerin antwortete.
    »Die ›Sternenbefreier‹ ist ein ganz besonderes Schiff. Es ist einerseits ein Kriegsschiff, das es waffentechnisch mit jedem anderen Kriegsschiff des bekannten Teils der Galaxie aufnehmen kann. Andererseits ist es aber auch das am besten ausgerüstete aranaische Forschungsschiff. Es ist extra für die Erforschung der Ränder des bekannten Teils der Galaxie konstruiert. Dass euer Planet an diesem Rand liegt, hat man euch wahrscheinlich schon gesagt. Ihr habt ja Professor Qurks kennengelernt. Er ist einer unserer führenden Köpfe, gleich in mehreren Fachdisziplinen. Schon allein, dass er hier ist, zeigt, wie wichtig eure Mission genommen wird. Der, den ihr ›Jonny‹ nennt, ist unser Fachmann für imperianische Spezies. Auch er ist extra für euch auf dieses Schiff beordert worden.«
    »Ich habe das Gefühl, er wird nicht besonders gemocht«, rutschte es Lucy heraus, als sie gesehen hatte, dass Rhincsys ihren Beitrag beendet hatte. Das Trommeln ihrer Hand wurde stärker.
    »Viele auf diesem Schiff sind der Meinung, dass er sich in seine Aufgabe ein wenig zu weit hineinsteigert«, sagte sie und schloss an: »Meine Pause ist jetzt leider zu Ende, aber wenn du möchtest, komm morgen doch etwa um die gleiche Zeit vorbei. Dann bin ich wieder hier.«
     
    * * *
     
    Da Kim auch am nächsten Tag nach dem Abendessen verschwunden war, ging Lucy wieder in die Cafeteria. Es wurde für die nächsten Tage zu einem festen Ablauf und Lucy betrachtete Rhincsys schon als ihre erste außerirdische Freundin. Allerdings ging ihr der größte Unterschied zwischen ihrer eigenen Spezies und den Aranaern, nämlich die Gefühle, auch in den nächsten Tagen nicht aus dem Kopf, sodass sie wieder darauf zu sprechen kam.
    »Sag mal, wenn ihr vollkommen logisch handelt, dann kann es doch aber auch sein, dass ihr in eine Situation kommt, wo ihr euch selbst opfern müsst, z. B. für eine höhere Sache oder?«
    »Natürlich, das ist für uns keine Frage. Die Selbsterhaltung ist nur logisch, wenn sie der Erhaltung und Weiterentwicklung der Spezies dient. Wenn es logisch ist, sich für die Gesamtheit zu opfern, machen wir das. Wir kennen so etwas wie eure ›Angst‹ nicht, auch keine vorm Sterben. Allerdings kennt ihr das doch auch. Wir haben zur Vorbereitung dieser Mission ein paar eurer Spielfilme gesehen, da gibt es immer wieder Beispiele, wo sich eine Mutter für ihr Kind oder ein Mann für seine Familie oder sein Volk opfert. Gut, bei uns ist das nicht so dramatisch wie in euren Filmen, wir machen es einfach. Aber grundsätzlich ist es das Gleiche.«
    Lucy dachte kurz nach. Ja, das war logisch. Jetzt kam sie zu dem Punkt, vor dem sie sich ein wenig fürchtete.
    »Und andere? Opfert ihr die auch für eine höhere Sache?«
    Lucy sah das Trommeln von Rhincsys Hand. Ihre neue außerirdische Freundin sah Lucy mit ihren hellen Augen, mit diesen winzigen Pupillen, direkt in die Augen.
    »Ja, wenn es notwendig ist, machen wir auch das. Wenn es logisch und unausweichlich ist, opfern wir uns selbst, genauso wie wir andere opfern.«
    Lucy schluckte, genau das hatte sie befürchtet. Aber sie musste an ihren Planeten und ihre Spezies denken.
    »Was ich noch nicht verstehe«, stellte sie die letzte Frage für diesen Abend. »Warum ist es für euch logisch, einen Planeten mit einer so unbedeutenden Spezies wie uns Terraner zu befreien?«
    Das Trommeln von Rhincsys Hand wurde so stark, wie Lucy es noch von keinem Aranaer gesehen hatte. Rhincsys sah einmal kurz auf ihre Hand dann wieder zu Lucy und sie hatte den Eindruck, dass in diesem Blick für aranaische Verhältnisse eine ganz untypische Intensität lag.
    »Wir sind der Meinung, dass alle Spezies das Recht auf freie Entfaltung haben müssen und das Recht, jeden Planeten frei betreten zu dürfen.«
    Lucy konnte an diesem Abend nicht gut schlafen. Warum hatte Rhincsys so getrommelt, was hatte sie ihr sagen wollen. Allerdings sollten diese Gedanken in der Aufregung der nächsten Tage vollkommen untergehen.

Flugtraining
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