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Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Titel: Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
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Lars nichts sagte. Sie hatte keine Lust zum Reden. Stattdessen bewunderte sie die Umgebung, die strahlenden Sterne, den langsam größer werdenden Planeten Saturn, dessen Ringe nun immer besser zu sehen waren, die Monde, die ihn umkreisten, von denen der größte, Titan, etwas weniger als die Hälfte des Durchmessers der Erde besaß und damit größer als der Planet Merkur war. Der riesige Planet Saturn mit seinen vielen Monden hätte selbst wie ein kleines Sonnensystem aussehen können, wenn da nicht diese im Sonnensystem einmaligen Ringe gewesen wären. Sie bestanden aus Eis und Gesteinsbrocken und umkreisten den riesigen Planeten.
    Als Lucy endlich beim Saturn angekommen war, ließ sie ihr Schiff über die Ringe segeln und genoss den unglaublichen Anblick dieser symmetrisch dahin kreisenden Teile. Sie war froh, dass sie allein war und diesen Anblick ungestört genießen konnte. Lars hatte sich aus dem Funkverkehr ausgeklinkt, nachdem Lucy ihm gesagt hatte, dass sie keine Lust auf einen Slalom zwischen den verschiedenen Monden hatte, und war mit Vollgas alleine aufgebrochen.
    Alles war völlig lautlos. Lucy ließ sich in das überwältigende Gefühl fallen, dass sie beim Betrachten der Szenerie überkam. Nie war ein Mensch, das heißt ein Terraner, soweit gekommen. Nie hatte jemand diese Szenerie mit eigenen Augen sehen können. Sie hätte endlos weiter gleiten und träumen können. Da meldete sich Kim.
    »Wow, das ist ja unglaublich!«
    Lucy sah das völlig verzückt blickende Gesicht der Freundin auf dem Bildschirm.
    »Da hat sich die Reise ja wirklich gelohnt. Das ist wirklich das Größte, was ich je gesehen habe.«
    »Wirklich Klasse«, schaltete sich auch Christoph ein, der ebenfalls zu Lucy aufgeschlossen war.
    Nachdem alle drei eine ganze Weile geschwiegen und gestaunt hatten, fragte Christoph: »Wo ist eigentlich Lars?«
    »Der kurvt irgendwo zwischen den Monden rum und übt Slalom fliegen. Wollen wir das nicht auch mal probieren?«
    »Wenn du uns nicht wieder einfach abhängst. Ich dachte schon, du wolltest mal mit Lars allein sein«, neckte Kim.
    Lucy schnaubte nur einmal verächtlich, dann nahm sie Kurs auf den von ihrer Position aus nächstliegenden Mond. Sie nahm aber gleich wieder Gas weg, um den anderen beiden eine Chance zu geben, aufzuschließen. So jagten nun auch die drei zwischen den Monden umher, flogen verschiedene Formationen, kurvten im Slalom um die Monde und Ringe. Lucy hatte immer ein klein wenig die Nase, das heißt die Schiffspitze, vorn. Sie merkte sehr schnell, dass die anderen beiden sich von ihr völlig lenken ließen. Sie gab die Richtung und Geschwindigkeit vor und die anderen beiden folgten. Ein paar Mal querte Lars ihre Bahn und rief ihnen über den Bildschirm zu, sie sollten ihm folgen, aber Lucy war schnell klar, dass Lars zu schnell und teilweise auch zu gewagt für die anderen zwei flog. So hielt auch sie sich zurück.
    Plötzlich leuchtete Jonnys Gesicht auf dem Schirm auf: »Na Kinder, was ist? Wir warten schon mit dem Abendessen auf euch! Wollt ihr nicht mal umdrehen.«
    »Na, bis zum Essen schaffen wir es wohl nicht. Zwei Stunden wird es schon noch dauern, auch wenn wir uns beeilen«, entgegnete Lucy ernst.
    Jonny lachte: »Na, solange werden wir es noch warm halten können. Aber nun seht mal zu, dass ihr euch auf den Heimweg macht.«
    So eine Unterhaltung hätten sie natürlich nicht über normalen Funkverkehr, wie man ihn auf der Erde kennt, führen können. Radio- bzw. Funksignale breiten sich mit Lichtgeschwindigkeit aus und das Licht braucht von der Erde bis zum Saturn und wieder zurück, je nach dem wie die Planeten zueinander stehen, zwei bis vier Stunden. Eine wirkliche Unterhaltung wäre daher unmöglich gewesen. Glücklicherweise verfügten die Aranaer über die interstellare Kommunikation - Instakom, die auf dem gleichen Prinzip wie die Überlichtgeschwindigkeitsflüge beruhte. Eine Technik, die noch nicht einmal Christoph verstand, die aber zur Kommunikation während ihrer Flüge ungeheuer nützlich war.
    Sie flogen zurück. Diesmal blieb Lucy bei Kim und Christoph, während Lars mit Höchstgeschwindigkeit zurückflog. So war er ein wenig früher als die anderen drei zurück im Mutterschiff.
    Beim Abendessen erwartete die vier eine weitere Überraschung. Jonny eröffnete ihnen, dass zwei Tage später ein Flugwettstreit stattfinden sollte. Sie sollten vom Schiff aus starten, eine Schleife um den Mond drehen, von dort direkt zum Jupiter fliegen, dort eine

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