Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Titel: Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
Vom Netzwerk:
unbeschreiblich. In weniger als zehn Minuten war sie dort. Sie nahm die Geschwindigkeit weg und flog gemächlich direkt über der dünnen Atmosphäre des Planeten, betrachtete die roten Krater, die Gebirge, die weißen Pole, wo das wenige Wasser dieses Planeten gefroren war. Sie hatte sich noch nie so unglaublich gut gefühlt. Kein Mensch – kein Terraner meinte sie natürlich – war bisher hier gewesen und nun flog ausgerechnet sie hier, ein Schulmädchen, mit dem bis vor wenigen Tagen noch keiner etwas zu tun haben wollte.
    Sie saß in diesem unglaublichen Gefährt und schwebte über dieser unwirklichen Oberfläche. Lucy schloss kurz die Augen. Ihr wurde fast schlecht vor Glück. Sie öffnete die Augen wieder und sah kurz über dem Horizont einen kleinen blauen Punkt - die Erde.
    Dann tauchte plötzlich ein schneller Pfeil am Horizont auf. Lars grinsendes Gesicht erschien auf ihrem Hauptbildschirm.
    »Na, machst du schon schlapp oder warum schleichst du hier so herum?«, fragte er gut gelaunt. »Ich wette, du schaffst es nicht, vor mir beim Mutterschiff zu sein.«
    Lucy flog neben ihn.
    »Gut! Um was wetten wir?«
    »Wer verliert, gibt der ganzen Bande eine Portion Eis beim Italiener aus, wenn wir wieder zurück auf der Erde sind.«
    Lucy bekam nicht viel Taschengeld. Eine Runde für alle zu spendieren, war für sie viel Geld. Trotzdem sagte sie:
    »OK, abgemacht, bei drei geht es los. Eins! Zwei! Drei!«
    Dann startet sie ihre Maschine durch. Bei so einem Blitzstart funktionierte das künstliche Schwerkraftsystem nicht hundertprozentig. Lucy wurde in ihren Pilotensitz gedrückt, wie ein Pilot in einem Düsenjet. Kurz blieb ihr die Luft weg. Dann entspannte sie sich. Lars hatte den Bruchteil einer Sekunde nach ihr durchgestartet. Beide flogen mit voller Leistung zur Erde und beide bremsten erst im letzten Moment ab, sodass Lucy den winzigen Vorsprung, den sie am Anfang gehabt hatte, bis zum Ende hielt.
    »Ha, gewonnen«, strahlte sie ihn über den Bildschirm an.
    Lars war beleidigt: »Du hast geschummelt! Ich konnte ja gar nicht so schnell reagieren. Das zählt nicht!«
    »Du willst ja bloß nicht das Eis ausgeben.«
    »Das Eis ist mir völlig egal, aber du warst nicht fair.«
    Lars war beim Mittagessen noch immer beleidigt und verdarb auch den anderen die Stimmung. Lucy tat es schon fast leid, das Rennen gewonnen zu haben. Eigentlich war es für alle ein ganz außergewöhnlich schöner Vormittag gewesen. Glücklicherweise kam Jonny nach dem Essen mit einer weiteren Überraschung.
    »Heute Nachmittag werdet ihr den ersten Ausflug in die weiter entfernten Zonen des Sonnensystems machen. Wir wollen nicht ganz nach draußen, bis zum Saturn muss reichen. Mit euren Maschinen braucht ihr etwa zwei Stunden bis dahin. Seht euch ruhig ein wenig die Ringe an. Die sind in diesem System schon etwas Besonderes. Dann fliegt ihr wieder zurück.«
    »Schaffen wir das denn schon«, fragte Kim zaghaft. Sie hatte sich im Gegensatz zu Lars und Lucy noch nicht bis zum Mars gewagt.
    »Natürlich bekommt ihr das hin. Ich werde euch allerdings noch ein paar Dinge mit auf den Weg geben und an die wird sich gehalten!« Jonny sah erst Lars und dann Lucy etwas länger als nötig ernst in die Augen.
    »Also, wie ihr wisst, liegt zwischen Mars und Jupiter der Asteroidengürtel. Das ist ein sehr gefährliches Gebiet zum Durchfliegen. Von Staub und Gesteinsbrocken über Asteroiden, das sind Gesteinsbrocken mit einem Durchmesser bis zu einem halben Kilometer, bis hin zu dem Zwergplaneten Ceres, der einen Durchmesser von weniger als einem Zwölftel der Erde hat, fliegt dort alles herum, was man sich vorstellen kann. Wenn ihr zu den weiter entfernten Planeten des Sonnensystems wollt, müsst ihr da durch. Ihr habt diese Hightech-Geräte hier, deren Sicherheitssysteme bei einer derart hohen Materiedichte bis knapp zu einem Zehntel der Höchstgeschwindigkeit funktionieren. Ihr werdet an den Gürtel heran fliegen, abbremsen und dann langsam durch ihn hindurch fliegen. Wenn ihr einen Alarm der Sicherheitssysteme hört, bremst ihr sofort weiter ab und überlasst den Rest der Maschine. Wenn ihr da durch seid, könnt ihr wieder Gas geben. Und keine wilden Rennen in der Nähe von Planeten und schon gar nicht in der Nähe des Gürtels.
    Denkt immer daran: Das All ist ein kalter, lebensfeindlicher Ort. Wenn ihr einmal da draußen versagt, sterbt ihr einen einsamen, kalten Tod.
    OK, alles verstanden? Na dann mal los!«
    »Ich weiß nicht«, sagte Kim, als sie

Weitere Kostenlose Bücher