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Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Titel: Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
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sehen konnte. Dann schaltete sie ihren Schutzschirm ein.
    Dieser Schutzschirm war ein Wunderwerk der Technik. Er machte den Träger unsichtbar, indem er alle Lichtstrahlen einfach um ihn herum lenkte. Weiterhin schirmte er alle akustischen Geräusche ab, sodass man nach außen nicht mehr zu hören war. Als drittes umgab er die Person, die ihn trug, mit einem Schutz vor Strahlen- und Materiewaffen. Unter Letzterem verstanden die Aranaer Waffen, die Materiepartikel mit großer Wucht auf den Gegner schleudern, also ganz normale Gewehre, Pistolen, Granaten und was irdische Menschen sich sonst noch so ausgedacht hatten, um einander zu verletzen oder gar zu töten. Diese Eigenschaften hatten alle normalen aranaischen Einpersonenschutzschirme. Das Besondere an diesem Modell war, dass es noch so etwas wie einen elastischen Materieschirm aufspannte, der jede Berührung von Boden, Decke oder Wänden ganz sanft abfederte. Diese Sonderausrüstung war für ihr Vorhaben dringend notwendig, weil der Gang, der direkt hinter der Eingangstür lag, mit hochsensiblen Sensoren ausgestattet war.
    Diese Technik hatte allerdings einen entscheidenden Nachteil. Bei eingeschaltetem Materieschirm ging man wie auf einer Matratze oder einer ähnlich weichen Unterlage. Alle Bewegungen wurden extrem unsicher. Dabei durfte man noch nicht einmal stark auftreten, sondern musste sich ganz vorsichtig bewegen, weil ein zu starkes Auftreten oder ein etwas stärkeres Anstoßen an die Wand den Schirm soweit zusammenpressen würde, dass der Druck auf die Sensoren in der Wand sofort einen Alarm in der Station auslösen würde.
    Professor Qurks hatte ihnen gesagt, dass wahrscheinlich der Fußboden und alle Wände des Raums vollständig mit Drucksensoren abgesichert wären.
    Lucy sah in den höhlenartigen Gang hinein. Er war durch merkwürdig diffuses Dämmerlicht beleuchtet. Von innen war er mit einer Folie ausgekleidet, die sie an die Haut einer Echse erinnerte. Wahrscheinlich würde jeder Quadratzentimeter dieses Kunststoffes – oder was immer es war – schon den leichtesten Druck »spüren« und an die Zentrale weiterleiten. An der Decke sah sie optische Sensoren, die wie Augen aussahen und sie ebenfalls an eine Echse erinnerten. Sie blickten starr, bewegten sich aber schnell und ruckartig und scannten dabei den ganzen Gang ab.
    Lars war als Erster vorsichtig in den Gang gestapft. Er sah aus, als liefe er auf rohen Eiern. Christoph sah völlig steif aus, als er vorsichtig in den Gang schlich.
    »Das schaff ich nicht«, flüsterte Kim entsetzt und sprach damit das aus, was auch Lucy dachte.
    Glücklicherweise würden sie nicht die ganze Strecke so zurücklegen müssen. Nur der Bereich bis zur inneren Eingangstür war so gesichert, aber es waren immerhin ein paar Hundert Meter, die sie durchqueren mussten, und sie durften nicht ein einiges Mal patzen, keiner von ihnen. Sie hatten das Gehen mit diesem Schutzschirm geübt, bis jeder es einmal geschafft hatte, eine mit solchen Sensoren ausgekleidete Strecke zu durchqueren. Das müsse reichen, hatte Jonny gemeint. Aber jeder hatte es gerade einmal geschafft, einmal von etlichen Versuchen.
    »Klar schaffst du das, genau wie wir alle.« Lucy versuchte ihre Stimme optimistisch klingen zu lassen, was sie fast noch schwieriger fand, als durch diesen Gang zu gehen.
    »Sag mal Professor, bist du sicher, dass uns die Imperianer nicht abhören?«, fragte Lars.
    »Also Lars, hast du denn nicht zugehört? Es ist so …«, Christoph verfiel wieder in seinen üblichen Dozententonfall. Lucy lächelte in sich hinein. Das war eine prima Idee von Lars, Christoph abzulenken, zumindest hoffte sie, dass es so gemeint war, ansonsten wäre es wirklich peinlich, dass er die Vorbereitungen nicht mitbekommen hatte. Christoph dozierte unterdessen fröhlich weiter:
    »Unser Schutzschirm lässt natürlich keinen Ton durch, dass würden die akustischen Sensoren sonst sofort mitbekommen und einen Alarm auslösen. Darum übertragen wir unsere Gespräche per Funk.«
    »Aber die werden doch garantierte nach Funksignalen Ausschau halten«, unterbrach ihn Lars.
    »Das ist doch das Geniale! Wir funken ja nicht über Instakom, sondern ganz irdisch über Kurzwelle. Selbst wenn die Imperianer hier unten auf irdische Radio- oder Fernsehprogramme stehen, werden die uns über Kurzwelle nicht finden.« Christoph lachte einmal auf und stieß dabei leicht gegen die Seitenwand. Lucy dachte für einen Moment, ihr Herz bliebe stehen, aber der Schirm hatte

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