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Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Titel: Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
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untergebracht, deren Sinn und Zweck den beiden Mädchen unverständlich blieben. Etwas später kamen sie an Räumen vorbei, in denen offensichtlich Ziele auf der Erde beobachtet und abgehört wurden.
    Mittlerweile hatten die beiden Mädchen sich an ihre Unsichtbarkeit gewöhnt. Neugierig sahen sie in jeden Raum. Plötzlich schrak Kim hinter Lucy zusammen. Ein bewaffneter Trupp marschierte den Gang entlang, direkt auf sie zu. Marschieren war in diesem Fall vielleicht etwas übertrieben. Die Frauen und Männer gingen in gleichmäßigem Tempo und koordinierten Schritten zusammen durch den Gang. Sie sahen dabei aber eher anmutig als herrisch militärisch aus. Von der anderen Seite kam eine einzelne Frau, die die Mädchen vor Schreck fast übersehen hatten. Lucy konnte einen Zusammenstoß nur verhindern, indem sie Kim etwas unsanft zur Seite schob. Die Frau hatte nichts bemerkt.
    »Na, heute Wache schieben«, grüßte sie mit einem strahlenden Lächeln die Mitglieder des Trupps. Lucy viel auf, dass die Frau aussah wie ein Model aus einem Modemagazin – wenn man von ihrer Kleidung absah, natürlich. Überhaupt waren nicht nur alle Frauen, sondern auch alle Männer, die zu dem Trupp gehörten, außergewöhnlich hübsch.
    »Klar, muss ja sein«, griente einer der Männer breit zurück. »Und du? Wo willst du hin?«
    »Ach, wieder Rapport beim Alten, ihr wisst schon.« Sie zog ein frustriertes Gesicht. Lächelte dann aber kokett, winkte und verabschiedete sich mit: »Man sieht sich!«
    Die anderen hoben leicht die Hand zum Gruß, ließen sie an sich vorbeigehen und setzten dann ihren Gang fort.
    Lucy und Kim drückten sich in einen Büroeingang und hofften, dass der Trupp nicht gerade dort hinein wollte. Sie hatten Glück, der Wachtrupp ging, ohne sie zu bemerken, an ihnen vorbei. Plötzlich wusste Lucy, was sie die ganze Zeit schon gestört hatte.
    »Verdammt, warum sind die eigentlich alle so gekleidet wie wir?«, flüsterte sie voller Erstaunen. Das war natürlich als rein rhetorische Frage gemeint. Sie wäre nicht auf die Idee gekommen, darauf eine Antwort zu bekommen. Daher war sie mehr als erstaunt, als Kim flüsterte: »Das ist die Militäruniform der Imperianer.«
    »Aber warum haben dann wir und die Aranaer die gleichen Klamotten an. Gibt es außerhalb der Erde nur eine Uniform oder was?«
    »Das ist Tarnung. Auf unserem Mutterschiff und jetzt auch hier unten tragen wir imperianische Uniformen.«
    »Woher weißt du das eigentlich?«, fragte Lucy misstrauisch. Im Unterricht hatten sie das nicht gelernt oder sie hatte einen Teil absolut verschlafen.
    »Ich hab das in der Bibliothek gelesen.« Kim klang jetzt irgendwie ein wenig schüchtern.
    »In der Bibliothek?« Lucy verstand die Welt nicht mehr. Sie hatte sich Kim überall in dem Schiff vorstellen können, aber nicht in der Bibliothek. Da kam ihr plötzlich die Erkenntnis. Sie sah ihre Freundin kritisch an. »Mit Christoph, stimmt’s?«
    »Ja schon, der kennt sich da wirklich gut aus! Er hat den Bibliothekscomputer geknackt. Es gibt da wirklich interessante Dinge, die wir so nicht gelernt haben.«
    »Und da habt ihr dann so zu zweit davor gesessen und euer Wissen erweitert.« Lucy konnte den Spot in ihrer Stimme nicht verbergen. Kim blieb aber ganz ernst:
    »Na ja, Christoph hat sich vor allem für technische Dinge und Astronomie interessiert. Ich finde da andere Sachen interessanter.«
    »Ach ja? Was denn?« Lucy war jetzt kurz davor loszulachen. Sie stellte sich den armen, schüchternen Christoph in Kims Klauen vor.
    »Na ja, so Sachen, wie, was die Leute anziehen, wie sie leben, was es für verschiedene Spezies im Imperium gibt. So was eben.«
    Lucy war die Kinnlade heruntergefallen. Kim offenbarte ihr ganz neue Eigenschaften.
    »Gut, und daher weißt du, was die Imperianer für Klamotten tragen?«, fragte Lucy und sah an sich herunter.
    »Das sind keine imperianischen Klamotten, so beschränkt sind die natürlich nicht«, antwortete Kim und zog mit verächtlichem Gesichtsausdruck an dem Oberteil, das sie anhatte. »Das hier sind imperianische Uniformen.«
    »OK, wie dem auch sei, wir müssen weiter. Halt, warte mal. Heißt das, in unserem Mutterschiff sieht es deshalb so ähnlich aus, wie hier, weil sie auch ein imperianisches Kriegsschiff imitiert haben?«
    »Klar, deshalb sind da oben die gleichen langweiligen Grautöne wie hier.«
    Lucy sah mit staunenden Augen noch einmal den Gang entlang und dann auf ihre Freundin. Sie wusste nicht, ob sie gerade mehr

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