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Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Titel: Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
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strahlte sie mit seinem nettesten Lausbubenlächeln an. »Viel Glück ihr zwei.«
    Er schlug Christoph freundschaftlich auf die Schulter und die beiden trotteten los. Lucy war nicht entgangen, dass Christoph den Mädchen – insbesondere aber Kim – noch einen sehnsüchtigen Blick zugeworfen hatte. Ganz offensichtlich passte es ihm nicht besonders, dass sie sich getrennt hatten.
    »Komm!« Lucy ging voran. Sie schlich langsam vorwärts. Auch wenn sie noch immer unsichtbar waren, so waren sie jetzt zu hören. Und wenn irgendjemand an sie anstoßen würde, wären sie verraten.
    Lucy sah zurück. Die beiden Jungs waren hinter der nächsten Biegung des Ganges verschwunden. Kim sah zwar genauso angespannt aus, wie sie sich selbst fühlte, hatte aber rosige Wangen und ihre Augen glänzten vor Eifer. Lucy lächelte ihr zu. Sie war froh, dass Kim nicht, wie befürchtet, vor Angst erstarrt war.
    Jetzt, wo sie relativ entspannt waren und erst einmal nur vorwärts gehen brauchten, fiel ihr auf, warum ihr dieser Gang so merkwürdig vertraut vorkam. Er sah genauso aus, wie die Gänge auf dem Mutterschiff. Er war von der gleichen grauen Farbe mit diesen merkwürdigen unregelmäßigen Mustern. In ihm ließ es sich zwar angenehm laufen, er war aber nicht wie durchschnittliche irdische Bauten vollständig waagerecht. Die Wände waren ebenfalls nicht vollständig gerade, sondern verliefen mit sanften Krümmungen. Dort wo es Abzweigungen gab oder Wände aufeinandertrafen, gab es keine rechten Winkel, sondern alles war gebogen. Das Merkwürdigste war aber hier unten, genauso wie im Mutterschiff, dass nichts aussah, als sei es aneinandergesetzt, geschraubt oder in ähnlicher Weise zusammengefügt. Alles schien mit allem direkt verbunden zu sein.
    »Es klingt zwar absurd«, dachte Lucy. »Aber es sieht wie gewachsen aus.«
    Lucy hatte staunend die Umgebung studiert und war dabei direkt ein wenig ins Träumen geraten, als sie zusammenschrak. Hinter der nächsten Biegung tauchten zwei männliche Gestalten auf, die sich fröhlich unterhielten. Lucy blieb abrupt stehen. Kim stieß sie leicht von hinten an. Lucy wusste zwar, dass man sie nicht sehen konnte, in einer Ernstsituation hatte sie aber die Wirkung des Schutzschirms noch nicht erlebt. Sie hielt die Luft an und sah die zwei ängstlich an. Die beiden Fremden witzelten ungerührt weiter und sahen durch die beiden Mädchen hindurch. Sie blieben kurz auf der anderen Seite des Ganges stehen, dann öffnete sich eine Tür in der Wand und einer von beiden verschwand nach ein paar weiteren Worten hinter der Tür, die sich hinter ihm wieder schloss. Der Zweite ging ein paar Schritte weiter. Er war nun nur noch wenige Meter von Lucy entfernt, die meinte, dass er eigentlich ihren Atem oder ihr pochendes Herz hören müsste. Der Mann öffnete aber arglos die Tür und ging, noch immer ein Lächeln auf den Lippen, hinein.
    Er ließ die Tür auf, sodass die Mädchen im Vorbeigehen oder besser beim Vorbeischleichen den Raum hinter der Tür sehen konnten. Der Raum sah wie ein Büro aus der Zukunft aus. Es hatte erstaunliche Ähnlichkeit mit den Büros auf dem aranaischen Raumschiff. Alle Utensilien, die man in irdischen Büros vorfand, gab es hier nicht mehr. Statt eines Schreibtisches gab es hier einen großen Bildschirm, auf dem unzählige Dokumente, Karten und was sonst für die jeweilige Arbeit benötigt wurde, abgebildet war. Der Mann war mit der Bearbeitung eines Dokuments beschäftigt, das auf dem virtuellen Schreibtisch zu sehen war. Er las konzentriert und machte an einigen Stellen Anmerkungen oder Korrekturen. Natürlich mit der virtuellen Konsole, oder wahrscheinlicher direkt mit der Kraft des Geistes, wie Lucy das bei den Aranaern kennengelernt hatte.
    Die beiden Mädchen schlichen weiter. Keine traute sich zu sprechen, obwohl sie nur hätten flüstern brauchen. Sie hatten ihren einfachen Kurzwellensender noch immer eingeschaltet. Das Empfangsteil manipulierte sozusagen direkt die Ströme vom Ohr zum Hirn, sodass die ankommenden Geräusche für andere nicht hörbar waren. Das Mikrofon war extrem sensibel, sodass sie nur ganz leise flüstern brauchten, um einander verstehen zu können. Trotzdem verständigten sie sich nur über Blickkontakt und Zeichen.
    Sie kamen an verschiedenen Türen vorbei, die offen standen. Hinter allen schienen entweder Büroräume, die ähnlich ausgestattet waren, wie der erste, den sie gesehen hatten, oder Laboratorien zu sein. In Letzteren waren Apparaturen

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