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Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Titel: Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
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die Wand.
    Der Luzaner ergriff ihre Hände und drehte sie derart brutal auf den Rücken, dass sie all ihre Kraft zusammennehmen musste, um nicht laut vor Schmerz zu schreien. In dieser schmerzhaften Stellung legte er ihr eine Art Handschellen an. Aus den Augenwinkeln sah Lucy wie sich das Gesicht des jungen Imperianers wutverzerrte und er sich zum Angriff bereit machte. Es währte nur den Bruchteil einer Sekunde, da hatte die Ärztin sich vor ihn gestellt.
    »Das geht ja wohl auch anders! Oder sind sie nicht einmal in der Lage, einer Gefangenen vorschriftsmäßig Handschellen anzulegen?«, fauchte sie den Luzaner an.
    Demonstrativ hob der Lucys verdrehte Arme noch ein wenig an, bis sie vor Schmerz aufschrie. Sie wunderte sich, dass ihre Arme nicht gebrochen waren.
    »Was ich mit diesem Stück Dreck mache, ist allein meine Sache«, sagte er ruhig und grinste die Ärztin herausfordernd an.
    Die Ärztin setzte wieder ihren arroganten Gesichtsausdruck auf und sprach in einem dazu passenden Tonfall. »Ich glaube nicht, dass es Ihrem Kommandanten gefallen würde, wenn ich die Gefangene verhandlungsunfähig schreiben müsste, schon gar nicht wegen unsachgemäßer Behandlung durch das Wachpersonal.«
    Missmutig ließ der Luzaner Lucys Arme los, die sich Mühe gab nicht laut aufzuatmen.
    »Gut, Junge, am besten führst du die da ab. Vielleicht kannst du ja besser mit den ›Damen‹ «, sagte er zu dem jungen Imperianer. Dabei betonte er das Wort Damen auf die abschätzigste Weise. Ohne sich noch einmal zu der Ärztin umzudrehen, verließ er betont lässig den Raum.
    Die Ärztin nickte dem Jungen zu. Dann machte sie sich wieder an eine, für Lucy nicht nachvollziehbare Arbeit und kümmerte sich nicht mehr um die zwei. Der junge Imperianer nahm Lucy vorsichtig am Arm und ging mit ihr dem Luzaner hinterher. Er ging etwas langsamer, sodass sich der Abstand zu seinem Kollegen vergrößerte.
    »Es tut mir leid, aber du siehst ja, was hier los ist«, flüsterte er.
    Lucy war so erstaunt darüber, dass er sie ansprach, dass ihr nichts einfiel, was sie hätte erwidern können. Aber er sprach schon flüsternd weiter.
    »War die Vernehmung sehr hart, Lucy?«
    Jetzt war Lucy wirklich verwirrt.
    »Hier scheint ja jeder meinen Namen zu kennen und mir stellt sich keiner vor«, maulte sie flüsternd zurück.
    »Oh, entschuldige, ich bin Borek. Ich bin hier Kadett auf diesem Schiff. Das kommt gerade über deinem Status hier. Da ist man sozusagen auch Leibeigener«, stöhnte er. Als er Lucys Gesichtsausdruck sah, fügte er schnell hinzu: »Oh, das war kein guter Witz, glaub ich. Also, der dich vernommen hat, war unser Vizeadmiral Dengan. Er ist wirklich ein ziemliches Schwein, aber immer noch das kleinere Übel im Verhältnis zum Admiral. Ich fürchte, das wirst du noch sehen.«
    »Du machst mir ja wirklich Mut«, flüsterte Lucy zurück.
    Der Luzaner war bei einem seiner Kameraden stehen geblieben. Sie hatten sich offensichtlich irgendetwas Witziges erzählt und lachten schallend.
    »Na, da ist das Jungchen ja«, sagte der eine anzüglich grinsend. »Was gibt es denn da zu schäkern mit der Kleinen. Ihr habt doch auf Imperia viel hübschere Mädchen, da musst du dich doch nicht mit so einer abgeben.«
    Der andere grinste noch breiter und sagte in wohlwollenden Ton: »Aber wenn er es doch mal mit so einer ausprobieren möchte, dann lass ihn doch. Mach, was du willst Junge, wir drücken beide Augen zu.«
    Sie lachten dreckig. Borek war rot geworden. Er sah jetzt fast so wütend aus wie dieser Vizeadmiral bei Lucys Vernehmung.
    »Ich bring sie dann mal ihn ihre Zelle«, presste er mühsam beherrscht zwischen den Zähnen hervor.
    »Ja, ja, mach das«, lachten die beiden anderen.
    Als sie um die nächste Biegung des Ganges waren, ließ Borek Lucy los und schlug eine Faust gegen die Wand.
    »Es ist so demütigend«, schimpfte er. »Die können mit einem machen, was sie wollen und man darf auf keinen Fall aufmucken. Du glaubst nicht, was hier los ist!«
    Er atmete tief ein und aus, bis er sich wieder unter Kontrolle hatte.
    »Oh, entschuldige, du hast im Moment wirklich größere Probleme«, sagte er dann und sah Lucy tief in die Augen.
    Lucy wurde ganz warm irgendwo oberhalb des Magens. Was war bloß mit ihr los? Nur weil dieser Junge der einzige Mensch auf dem Schiff war, der nett zu ihr war – die Ärztin einmal ausgenommen - konnte sie doch jetzt nicht solche Gefühle für ihn empfinden. Aber er hatte auch zu schöne braune Augen, die von

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