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Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Titel: Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
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eine gewisse Ähnlichkeit mit irdischen Gerichtssälen. Er war breiter als tief. An der breiten Kopfseite war ein Pult installiert, an dem die Richter sitzen konnten. Es war der einzige Platz, an dem man sich setzen konnte. Er war soweit erhöht, dass die Richter auch aus einer sitzenden Position heraus alle anderen Anwesenden überragten. An beiden Seiten waren Pulte aufgebaut, an denen man aber auch nur stehen konnte.
    Lucy und ihre Freunde wurden zu einer Art Schranke geführt, hinter die sie sich mit dem Gesicht zum Richterpult stellen mussten. Sie wurden mit ihren Handschellen einfach an der Stange festgekettet. Der Raum war von der gleichen Farbe wie das ganze Schiff. Auch hier waren die Wände von einem hellen Grauton mit dunkelgrauen, unregelmäßigen Mustern. Diese Musterung wurde nur von einem Emblem unterbrochen, das das Emblem des Schiffes zu sein schien. Lucy hatte es zumindest schon an verschiedenen Orten innerhalb des Schiffes gesehen. Die Wände waren, wie überall im Schiff, nicht ebenmäßig und nicht wirklich rechtwinkelig. Die wenigen Gegenstände waren hier, wie auch auf dem übrigen Schiff, fest mit dem Boden verbunden.
    Es waren bisher neben den vier Gefangenen nur Besatzungsmitglieder anwesend. Sie standen hinter den Angeklagten durch ein etwa hüfthohes Gitter von ihnen getrennt. Alle anwesenden Besatzungsmitglieder waren uniformiert und schwer bewaffnet. In der überwiegenden Mehrheit waren es grimmig schauende Luzaner und nur wenige Imperianer. Auch sie konnten sich nicht setzen, sondern standen unbeweglich und starrten stumm nach vorne. Die vier Wächter, die Lucy und ihre Freunde in den Saal gebracht hatten, stellten sich zu den Zuschauern. Borek sah recht verloren neben seinen drei Kameraden aus. Lucy nahm an, dass er bei seiner Einheit stehen musste, da alle anderen anwesenden Imperianer eine eigene kleine Gruppe bildeten, die links hinter Lucy im Zuschauerraum stand.
    Es dauerte ein paar Minuten, dann betrat die kleine Luzanerin, die Lucy schon durch das Verhör kannte, den Raum. Sie stellte sich hinter das Pult zu Lucys Rechten. Es war ein wenig gespenstisch, weil keiner der Anwesenden einen Ton sagte. Die Luzanerin ließ einmal den Blick über die vier Gefangenen schweifen, ohne die Miene zu verziehen oder auch nur erkennen zu geben, dass sie sie schon kannte.
    Die Tür an der anderen Seite des Raumes öffnete sich und der Vizeadmiral erschien. Lucy lief ein kalter Schauer über den Rücken und an ihrem ganzen Körper bildete sich eine Gänsehaut. Der Imperianer sah sie ernst aber fast freundlich an. Lucy versuchte, seinem Blick standzuhalten. Ihm folgte eine Frau, die schon aufgrund ihrer äußeren Schönheit als Imperianerin zu erkennen war. Sie musste etwa so alt wie ihre Mutter sein und war damit bestimmt zehn Jahre jünger als der Vizeadmiral. Die beiden unterhielten sich flüsternd. Auch wenn beide dabei sehr ernst wirkten, so war an den Blicken, die sie dem Mann zuwarf, deutlich zu erkennen, dass sie eng befreundet sein mussten.
    Sie mussten noch eine Zeit lang warten. Lucy wurde von Minute zu Minute nervöser. Wenn sie etwas hasste, dann das Warten auf etwas Unbekanntes, vor allem, wenn es sich um etwas Negatives handelte.
    Endlich ging die Tür an der Vorderseite des Raumes auf und die Richter traten herein. In dem Moment, in dem Lucy das erste Gesicht sah, wusste sie, was passieren würde. Schnell griff sie mit der freien linken Hand Kim um die Taille und stützte sie. Kim bekam riesige, runde Augen und ihre Beine knickten weg. Lucy konnte sie mit ihrem schnellen Griff gerade noch auffangen. Der vorsitzende Richter, bei dem es sich offensichtlich auch um den Admiral des Schiffes handelte, war kein anderer, als der brutale Krieger, den sie in dem Film gesehen hatten und der so gnadenlos die Soldatin erschossen hatte.
    Lucy spürte einen harten Schlag auf ihren Arm.
    »Nicht anfassen!«, wurde sie von hinten angeschnauzt.
    Sie wollte Kim loslassen, die strauchelte aber sofort wieder, sodass Lucy sie ein weiteres Mal auf die Beine ziehen musste. Dieses Mal war der Schlag noch härter. Im ersten Moment dachte Lucy, ihr Arm wäre gebrochen. Sie musste all ihre Energie aufwenden, um nicht zu schreien und die aufsteigenden Tränen wegzublinzeln. Automatisch hatte sie Kim losgelassen, die sich nun alleine irgendwie auf den Beinen halten musste. Lucy sah auf ihren Arm. Es war nichts zu sehen. Sie konnte ihn auch vollständig bewegen. Wie immer der sadistische Wächter hinter ihr das

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