Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)
wirklich schrecklich.« Lucy schauderte.
»Das liegt aber eindeutig an diesem Schiff«, gab Kim weiter ihr Wissen zum Besten. »Eigentlich sind die so verschieden wie Menschen, ich meine Terraner. Aber auf diesem Schiff scheinen sie die brutalsten und klobigsten Typen des ganzen Planeten zusammengesucht zu haben.«
»Ja, dieser Imperianer, dieser Vizeadmiral, hat so getan, als wollte er mich vor irgendwas warnen. Dies ist angeblich ein ganz besonderes Kampfschiff, die ›Planetensicherer‹ oder so.«
»Davon hab ich schon mal was gelesen«, mischte sich Christoph ein. »Das ist so ein legendäres Kampfschiff, das schon einige ziemlich brutale Schlachten überstanden hat und wohl immer an vorderster Front eingesetzt wird. Ich glaube, ich erinnere mich, dass die Mannschaft vor allem aus Luzanern besteht und das ein Luzaner der Kommandant ist.«
»Wir hätten einfach noch mehr wissen sollen, bevor wir diese Aktion unternommen haben«, sagte Lucy frustriert.
»Ich glaube, das hätte auch nicht viel mehr genutzt«, wandte Lars ein. »Was wir brauchen, ist ein Plan, wie wir hier wieder herauskommen.«
Alle drei sahen ihn schlagartig erwartungsvoll an.
»Äh, ich meinte, wir sollten gemeinsam einen Plan entwickeln. Ich habe jetzt auch keinen parat«, meinte er leicht verunsichert.
»Super Idee«, Kim lehnte sich in betont lässiger Haltung an die Wand. »Was meinst du, worüber hier wohl jeder von uns nachdenkt. Im Verhältnis zu diesem Schiff war die Station da unten ein Kindergarten. Wenn du es schaffen solltest, aus diesem Knast zu kommen, wärst du noch nicht mal an der nächsten Ecke und sie hätten dich schon. Ich wette, diesmal würden sie uns erschießen. Alles, was sie von uns wissen wollten, haben sie doch schon erfahren.«
»Vielleicht sollten wir einfach die Verhandlung abwarten«, schaltete sich zaghaft Christoph ein. »Ich meine, die haben hier schon Gesetze und wir sind Minderjährige.«
»Sag nicht, du hast auch noch deren Gesetz studiert, Professor.« Lars klang leicht genervt.
»Nein, das nicht, aber so eine Zivilisation wird sich doch nicht wie Barbaren verhalten«, sagte Christoph frustriert und setzte sich neben Lucy, die sich auf den Boden gehockt hatte und sich müde an die Wand lehnte. Sie merkte, wie die Angst einem kalten Schauer gleich von ihren Füßen nach oben stieg und ein Körperteil nach dem anderen in Beschlag nahm. Sie hatte in den letzten Wochen die überraschendsten Dinge erlebt und auch ein paar wirklich gefährliche Situationen überstanden, aber in keiner hatte sie auf etwas Unbekanntes gewartet, von dem sie wusste, dass es nur grauenhaft ausgehen konnte.
Hatte dieser Vizeadmiral ihr nur Angst machen wollen oder kam etwas wirklich Schlimmes auf sie zu. Hätte sie lügen sollen? Ihm einfach nach dem Mund reden? Hätte das sie und ihre Freunde retten können? Nein, das war doch alles Quatsch. Sie konnte doch nicht etwas erzählen, von dem sie rein gar nichts wusste. Wie sollte das funktionieren?
Plötzlich nahm Kim ihre Hand und kuschelte sich an sie. Sie hatte sich neben sie gesetzt. Es war einfach schön, die Wärme eines lieben Menschen zu spüren. Beide sagten kein Wort. Lucy sah, dass Lars sich neben Christoph gesetzt hatte. Die beiden Jungs fasten sich natürlich nicht an. Sie taten Lucy leid. Wahrscheinlich fühlten sie sich auch nicht besser als sie, hätten aber nie bei einem anderen Jungen Wärme gesucht.
»Los ihr Dreckskerle, aufstehen!«, brüllte ein Wächter. Lucy schreckte auf. Sie musste an Kims Schulter eingeschlafen sein. Die Jungs wurden schon von besonders brutal aussehenden Luzanern hochgerissen. Ihnen wurden unsanft Handschellen angelegt.
»Na, willst du deine kleine Freundin abführen oder darf ich das diesmal machen?« Der eine Luzaner, den Lucy schon kannte, grinste Borek anzüglich an, der etwas abseits stand. Die drei Luzaner lachten schallend. Borek ging schnell zu Lucy und legte ihr die Handschellen an. Dadurch war sie die Einzige, der nicht absichtlich Schmerzen bei diesem Vorgang zugefügt wurde. Lucy sah, wie Kim Tränen aus den Augen liefen. Tapfer gab ihre Freundin aber keinen Laut von sich.
Während sie in den Verhandlungsraum geführt wurden, sah Borek Lucy nicht an, sondern blickte starr gerade aus. Es half aber wenig. Er wurde während des ganzen Weges von seinen luzanischen Kameraden verspottet. Lucy war froh, als sie endlich in dem Verhandlungsraum ankamen. Dort hielten die drei endlich ihren Mund.
Der Verhandlungsraum hatte
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