Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)

beiden das Thema vorher besprochen hatten und sich einig waren.
    »Er hat mir und meiner Mannschaft freies Geleit garantiert«, e rklärte Lucy kurz.
    »Wie bitte? Und du vertraust ihm?« Borek starrte Lucy an, als wäre sie jetzt vollkommen übergeschnappt.
    »Ja!«, erwiderte Lucy kurz, um sich dann an ihre Mannschaft zu wenden:
    »Wir fliegen mit dem ›Schwarzen Engel‹. Die ›Taube‹ ist ja noch immer nicht fertig.«
    »Ich komme mit!«, sagte Borek entschieden.
    »Nein!«, erwiderte Lucy genauso bestimmt. »Du hast in einem Punkt recht. Es gibt die Möglichkeit, dass das Ganze eine Falle ist. Dann übernimmst du die Führung der Rebellen. Und Riah, bevor du jetzt fragst: Nein! Du bleibst auch hier. Ihr beide ve rtretet mich in der Zeit, in der ich weg bin. Tschüss, bis nachher!«
    Lucy nahm die beiden flüchtig in den Arm und stapfte Ric htung des Schiffhangars davon. Es befand sich wieder die gleiche, kleine Mannschaft an Bord des ›Schwarzen Engels‹, wie auf der Reise nach Terra. Trixi hätte Lucy aus Sicherheitsgründen am liebsten auf der Station gelassen, aber sie hatte sich schlichtweg geweigert. Selbst als Lucy Lars auf der Station lassen wollte, hatte sie darauf bestanden mitzukommen. So gehörte sie nun zur Mannschaft, genau wie Lars, Gurian, Luwa und Varenia. Gerizan war eigentlich der Kapitän des Schiffes. Allerdings sahen alle Lucy als ihren Kapitän an. Sie hatte das starke Gefühl, dass Gerizan froh war, wenn Lucy ihre ›Taube‹ wieder hatte und er seine alte Mannschaft zurückbekommen würde.
    Sie flogen zu dem verabredeten Punkt. Er lag am Rande des I mperiums, in einem Planetensystem, in dem sich keiner der Planeten für Leben eignete, wie man es bisher kannte. Um einen der großen Gasplaneten, die die große, blauweiße Sonne umkreisten, schwebte ein imperianisches Kriegsschiff im Orbit.
    »Da haben die ja ganz schön was aufgeboten«, knurrte Gurian.
    »Das ist ein Mutterschiff der A-Klasse, und zwar eines der allermodernsten«, bestätigte Lars.
    Der Kommunikationsschirm flackerte auf.
    »Herzlich willkommen Rebellenkommandantin«, sagte der Kopf, der in dem Schirm sichtbar wurde. »Wir senden Ihnen einen Einweisungsstrahl in unseren Hangar.«
    »Das ist ein Luzaner«, flüsterte Lars besorgt.
    »Na und? Die sind auch nicht schlimmer als die Imperianer«, knurrte Gurian. Lars hatte das anders in Erinnerung und auch Lucy erinnerte sich an ihr erstes Erlebnis auf einem luzanischen Kriegsschiff.
    »Wo ist Admiral Dengan? Ich habe das Treffen mit ihm verei nbart.« Lucy gab sich keine Mühe, ihr Misstrauen zu verbergen.
    »Der wird Sie gleich empfangen. Ich bin nur der Kommunik ationsoffizier. Der Leitstrahl steht. Sie können jetzt landen.«
    Der Bildschirm erlosch.
    »Was machen wir?«, fragte Gerizan, der offensichtlich vergessen hatte, dass er der Kapitän ihres kleinen Schiffes war.
    »Was schon? Wir ziehen unsere Mission durch. Fertigmachen zur Landung im Hangar!«, kommandierte Lucy.
    »Waffen?«, fragte Gurian brummend. Lucy schüttelte den Kopf. Die anderen nahmen auch ihre Handstrahler ab.
    »Du willst dich denen also völlig ausliefern«, knurrte Gurian L ucy ins Ohr, als ihn die anderen nicht hören konnten.
    »Entweder, wir führen hier eine richtige Verhandlung, dann mü ssen wir ihnen auch zeigen, dass wir in friedlicher Absicht kommen, oder das ist eine Falle. In diesem Fall haben wir auch mit Waffen keine Chance. Das hier ist ein voll besetztes, imperianisches Kriegsschiff. Wir sind zwar gut, aber eine ganze Mannschaft auf dem eigenen Schiff besiegen, das schaffen auch wir nicht.«
    Gurian nickte. Trotzdem machte er ein mehr als besorgtes G esicht. Die gesamte Mannschaft ging zur Luftschleuse, die den Hangar vom Rest des Schiffes trennte. Dort wurden sie von einem kleinen Komitee von vier Leuten in Empfang genommen. Auch wenn keiner der vier eine Waffe in den Händen hielt, so nahm Lucy doch wahr, dass bei jedem von ihnen eine im Gürtel steckte. Es trug auch nicht gerade zu ihrer Beruhigung bei, dass es sich bei allen vier Personen um Luzaner handelte. Lucy versuchte sich einzureden, dass ihr schlechtes Gefühl nur durch ihre Vorurteile gegen diese Spezies ausgelöst wurde, die noch von dem schrecklichen Erlebnis auf dem luzanischen Kriegsschiff stammten.
    »Wo ist Admiral Dengan? Ich wünsche ihn sofort zu spr echen«, sagte Lucy, so fest sie konnte.
    »Wir haben den Auftrag Sie zu begrüßen und Sie zu ihm zu fü hren«, sagte der ranghöchste Luzaner. Um was für