Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)
Die Bombe war ein Prototyp. Er hat funktioniert unter Testvoraussetzungen. Nach meinen Informationen ist diese Bombe noch nicht produktionsreif«, erwiderte Lucy selbstsicher.
Der Admiral setzte wieder dieses Lächeln auf, dass Lucy allmä hlich hasste.
»Dann kannst du heute doch noch etwas Neues lernen«, sagte er spöttisch. Er gab wieder ein Zeichen. Ein weiterer Film lief ab. »Das dort ist eine geheime Anlage. Der Ort, wo sich diese Anlage befi ndet, spielt keine Rolle, zumindest nicht für Leute, die weiterleben möchten. Diese Aufnahmen entstanden zur Premiere. Ihr seht die erste produktionsreife Bombe. Diese Anlage produziert eine Bombe pro Tag. Wir haben jetzt schon genug Bomben für Arana und die wichtigsten Planeten, die mit den aranaischen Schiffswerften. Wir werden auf einmal zuschlagen. Kurz und schmerzlos. Es gibt 132 Planeten, auf denen dieses ekelige, intelligente Ungeziefer haust. Wir haben beschlossen, dass wir 139 Bomben bauen. Für jeden Planeten eine und sieben als Reserve. Es dauert nur noch zwei Monate und ein paar Tage, dann werden die aranaischen Planeten Geschichte sein. Ohne ihre Basen auf den Planeten wird auch ihre Flotte nicht lange durchhalten. Wahrscheinlich nur ein paar Wochen vielleicht ein paar Monate, dann wird es keinen einzigen Aranaer mehr geben.«
Der Admiral lächelte jetzt nicht mehr. Mit hasserfülltem Blick star rte er in die Ferne. Dann kehrte sein Blick zu Lucy zurück. Er lächelte wieder dieses fiese Lächeln.
»Wie du siehst, ihr kommt zu spät«, sagte er spöttisch.
»Aber auch die Aranaer können jeden Moment Ihren Schirm knacken. Dann sind Sie hilflos. Die brauchen nur noch ein Schiff auf einem imperianischen Planeten landen zu lassen. Für die Bevölkerung hat das die gleiche Auswirkung wie ihre Bombe«, sagte Lucy entsetzt.
»Auf einen Angriff der Aranaer sind wir vorbereitet. Die neue Generation von Schiffen, zu denen auch dieses gehört, kann es im Kampf mit einem aranaischen Kriegsschiff aufnehmen. Sol lten die Aranaer tatsächlich den Schirm überwinden können, bevor wir sie ausgelöscht haben, werden wir uns ihnen mit unseren neuen Schiffen entgegenstellen, während wir hinter ihrem Rücken ihre Planeten mit den Werften zerstören. Wir werden letztendlich genauso siegen, auch wenn die Verluste für die Zivilbevölkerung höher wären.«
»Aber das ist doch Wahnsinn!«
»Nein, das ist ganz einfache Kriegsphilosophie, wie sie schon seit Tausenden von Jahren praktiziert wird. Wir führen den endgültigen Vernichtungskrieg gegen unseren Feind und danach wird es ewigen Frieden geben. Dafür müssen schon ein paar zerstörte Planeten in Kauf genommen werden. Hinterher können wir schließlich sämtliche bewohnbaren Planeten der Galaxie besiedeln.«
»Aber Sie können doch nicht das Leben von Milliarden von Me nschen opfern für Ihren Sieg.«
»Das liegt nicht in meiner Hand. Wir werden natürlich alles tun, um die Verluste der Zivilbevölkerung so gering wie möglich zu halten. Deshalb haben wir die Bombenherstellung ja schon b eschleunigt. Mehr können wir nicht tun. Die Einzige, die mehr tun kann, bist du. Wenn dir wirklich etwas an den Milliarden von Menschen liegt, von denen du sprichst, so gib uns die Technik, die du uns angeboten hast. Wir werden dann den Frieden schaffen, den du dir wünschst. Wir werden alles Ungeziefer dieser Galaxie ausrotten, ob es nun Aranaer oder Loratener sind. Die bewohnbaren Planeten gehören der imperianischen Spezies, und zwar alle.«
Lucy war einen Moment sprachlos.
»Komm Lucy, wir haben hier nichts mehr verloren. Wir gehen!«, sagte Gurian und wandte sich schon zur Tür.
»Nein halt!«, rief Lucy. »Ich will sofort mit jemand anderem r eden. Sie können nicht allein über eine solch wichtige Sache entscheiden. Ich will mit Admiral Dengan reden, jetzt sofort!«
»Wie schon gesagt, der werte Admiral Dengan ist leider verhi ndert.«
Der Admiral gab dem anderen Luzaner, der bisher noch ke inen einzigen Ton von sich gegeben hatte, erneut ein Zeichen. Der Schirm leuchtete erneut auf. Diesmal zeigte er eine Gefängniszelle. In der Zelle hockten etwa zwanzig Imperianer. Einer von ihnen war Admiral Dengan. Er sah wie fast alle so aus, als wäre er verprügelt worden. Aus einer Platzwunde an der Unterlippe lief ein winziger Tropfen Blut das Kinn herunter. Ein Soldat lag am Boden. Anscheinend hatte man ihm eine Schusswunde zugefügt.
»Ich bleibe keine Minute länger hier!«, sagte Lucy entschieden. »Geben Sie Ihren
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