Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)
damit wieder sicher machen.«
»Sehr schön, dann schlage ich doch vor, dass ihr uns diese Tec hnologie überlasst und damit unsere ganze Spezies rettet. Ihr gehört doch schließlich auch dazu.« Der Admiral lächelte Lucy noch immer an. Gerade dieses Lächeln empfand Lucy als gefährlich.
»Genau das wollten wir Ihnen auch vorschlagen«, sagte Lucy und imitierte das Lächeln des Admirals. »Es gibt nur eine kleine Bedi ngung. Wir verlangen ein Friedensabkommen mit den Aranaern und den Loratenern auch.«
Der Admiral grinste jetzt noch breiter.
»Die Loratener sind doch ausgestorben, soweit ich weiß. Das will ich jedenfalls für sie hoffen. Es könnte sonst sehr gefährlich für die letzten Überlebenden werden«, sagte er zuckersüß.
»Sie können mir nicht drohen. Ich weiß, dass Sie wissen, dass es noch Loratener gibt und die werden in die Friedensverhan dlungen mit einbezogen oder es gibt den Schirm nicht«, sagte Lucy knallhart.
Der Admiral grinste noch immer.
»Und warum sollten wir diese Verhandlungen wollen?«
»Weil Sie sonst von den Aranaern überrannt werden und alles imperianische Leben ausgerottet wird!«
Der Admiral grinste breiter.
»Ich will dir jetzt mal etwas zeigen, Kommandantin Lucy«, sagte er spöttisch.
Er gab dem anderen Luzaner im Raum ein Zeichen. Der zentrale Schirm, der fast eine ganze Wand einnahm, leuchtete auf. Wie alle Schirme vermittelte er eine dreidimensionale Darstellung. Es sah bei diesen Schirmen immer so aus, als würde sich ein dreidimensionaler Behälter hinter ihnen befinden. Dadurch wurde der Eindruck vermittelt, hinter dem Schirm befände sich ein weiterer Raum. Trotzdem war den Betrachtern der Darstellung sofort klar, dass es sich um ein stark verkleinertes Bild handelte. In dem Raum schwebte nämlich ein ganzer Planet. Er drehte sich vor Lucys Augen. Als ein Punkt dem Betrachter genau gegenüberlag, den man auch aus der Weltraumperspektive noch als große Stadt erkennen konnte, wurde herangezoomt. Jetzt sah man auch die Einzelheiten der Stadt deutlich. Im ersten Moment dachte Lucy, der Film zeige die Erde. Es handelte sich nicht um imperianische Häuser, sie waren aus Stein, Metall und Glas gebaut. Es gab Straßen, die aussahen wie die auf der Erde. Es fuhren Fahrzeuge auf Rädern auf diesen Straßen, und Menschen liefen in merkwürdiger Kleidung an den Straßenrändern. In der Stadt gab es Parks voller Pflanzen, in denen Menschen spazieren gingen und Kinder lachten.
»Das war Juruk vor sechzig Jahren«, erklärte der Admiral.
Jetzt wusste Lucy, warum ihr diese Stadt so bekannt vorkam. Christoph hatte ihnen einen Film über diese Stadt gezeigt. Was kam, wusste Lucy aus Christophs Erzählung und aus seiner Filmvorführung. Es handelte sich zwar um einen anderen Film, aber er erzählte die gleiche Geschichte. Sie sah noch einmal den Planeten sterben, die Aufnahmen von dem völlig verwüsteten und toten Land und dann das unglaubliche Wachstum der aranaischen Vegetation. Sie hörte noch einmal die Geschichte von der versuchten Ausrottung allen aranaischen Lebens auf diesem Planeten, auch wenn sie diesmal so erzählt wurde, als wären alle Aranaer nichts weiter als schreckliches Ungeziefer. Mit Bedauern zeigte der Admiral Lucy die Bilder, wie der Planet erneut mit aranaischen Pflanzen zuwucherte. Hier machte der Admiral eine kurze Kunstpause.
»Ich bin mir sicher, soweit kennt ihr die Geschichte. Aber b evor ihr mir erzählt, dass ich euch langweile, will ich euch die nächsten Bilder zeigen. Das, was ihr hier seht, ist Juruk nach einem neueren Bombentest vor knapp zwei Jahren.«
Der Planet sah wieder völlig kahl und leblos aus.
»Das hier sind die ersten Versuchsroboter. Bei der Filmaufnahme arbeiteten sie schon einen Monat auf dem Planeten. Wie ihr seht, funktioniert noch alles. Hier haben wir jetzt einen Zeitsprung. Seht ihr, das sind die ersten neuen imperianischen Wälder auf Juruk. Sie leben und sie gedeihen. Und das da ist die erste Versuchskolonie. Das, was ihr dort seht, sind die ersten Menschen auf Juruk im nach-aranaischen Zeitalter.«
Der Film war zu Ende.
»Ich wollte euch diese Bilder zeigen, damit ihr versteht, dass ein von den Aranaern befallener Planet noch lange nicht verloren ist. Wir haben die Bombe, um ihn zu säubern«, sagte der Admiral stolz.
»Sehr interessant, aber auch wenn wir das Filmmaterial bisher nicht kannten, so hatten wir die Information bereits, dass der Bo mbentest vor zwei Jahren gelungen ist. Das ist nichts Neues.
Weitere Kostenlose Bücher