Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)
einen Rang es sich genau handelte, wusste Lucy nicht. Sie hatte sich für militärische Ränge der Imperianer noch nie interessiert. »Ihre Mannschaft geleiten wir in der Zwischenzeit in unsere Besucherunterkunft. Wir haben dort ein kleines Mahl vorbereitet.«
»Mein Sicherheitsoffizier bleibt bei mir«, erwiderte Lucy so barsch sie konnte. Dabei nickte sie Gurian zu. Sie sah Luwa noch einmal kurz, aber tief in die Augen. Sie hoffte, dass sie die Botschaft ve rstanden hatte, die lautete: »Pass auf die anderen auf, aber reiß dich zusammen.«
Gemeinsam mit Gurian gingen sie hinter den beiden luzan ischen Soldaten her. Sie wurden in einen Raum geführt, der neben der Kommandozentrale lag. Lucy ging zumindest davon aus, dass dieses hochmoderne Schiff wie andere imperianische Mutterschiffe aufgebaut war. In dem Raum standen zwei Männer. Die beiden Soldaten, die Lucy und Gurian ablieferten, grüßten stumm militärisch und verschwanden aus der sich hinter ihnen schließenden Tür.
»Ah, da sind ja unsere Gäste. Mein Name ist Admiral Gural. Ich bin der Kapitän dieses Schiffes. Herzlich willkommen Kommanda ntin Lucy«, sagte einer der beiden. Lucy sträubten sich alle Nackenhaare. Auch bei diesen beiden Männern handelte es sich um Luzaner. Die Erinnerung an das erste Zusammentreffen auf einem Kriegsschiff wurde fast übermächtig.
»Sie sind Admiral? Ich dachte, vor zwei Jahren nach dem Vo rfall im Orbit von Terra hätte man allen Luzanern diesen Rang wieder aberkannt«, sagte Lucy mit fester, schon fast militärisch klingender Stimme.
»Oh, du enttäuscht mich. Ich dachte, ihr Rebellen wärt besser über die neusten Entwicklungen im Imperium informiert.« Das L ächeln, das der Admiral Lucy zuwarf, verursachte bei ihr eine Gänsehaut am ganzen Körper. »Seit der Krieg gegen die Aranaer in die entscheidende Phase getreten ist, braucht man uns wieder. Insbesondere im neuen, imperianischen Geheimdienst werden unsere Fähigkeiten heute dringender benötigt als jemals zuvor.«
Mit Mühe unterdrückte Lucy ihren Ärger. Es war eine Respektl osigkeit ohne Gleichen, sie, die Anführerin der Rebellen, zu duzen wie einen Teenager, den man nicht ernst zu nehmen brauchte. Aber sie war fest entschlossen sich nicht zu provozieren zu lassen, schon gar nicht von einem luzanischen Admiral, der offensichtlich einen Grund suchte, die Verhandlungen abzubrechen.
»Dies ist ein Geheimdienstschiff?« Lucy setzte ihre arroga nteste Miene auf.
»Natürlich! Ich dachte, du wüsstest, mit wem du Kontakt aufg enommen hast?«
»Ja, mit Admiral Dengan! Wo ist er?« Lucy versuchte, so b estimmt wie nur irgend möglich zu klingen. Sie wollte das Geplänkel mit diesem unsympathischen Admiral so schnell wie möglich beenden und endlich mit dem Verhandlungspartner reden, mit dem sie verabredet war.
»Es tut mir leid, Admiral Dengan ist verhindert. Er lässt sich en tschuldigen. Aber das macht nichts. Was du ihm sagen wolltest, kannst du genauso gut mir sagen.«
»Dies ist kein Plauderstündchen«, erwiderte Lucy fest. »Ich will verhandeln, und zwar mit Admiral Dengan.«
»Wie schon gesagt, er ist verhindert. Entweder du verhandelst mit mir oder es gibt keine Verhandlung.« Die Stimme des Admirals klang, als redete er mit einem Kind. Lucy merkte, wie die Wut überhandzunehmen drohte. Aber nein, sie würde sich nicht provozieren lassen, auf keinen Fall. Sie warf Gurian einen Blick zu. Der sah ihr in die Augen.
In den letzten zwei Jahren hatten die beiden gelernt, sich in bren zligen Situationen wortlos zu verständigen. Lucy verstand Gurians Blick genau. Komm beende diesen Quatsch und lass uns abhauen, sagte er. Aber es gab nur diese eine Chance. Mit jedem Tag, den sie länger warteten, wurde die Chance geringer, einen Frieden erreichen zu können. Mit jedem Tag kamen sie dem alles zerstörenden Krieg näher.
»Gut, dann reden wir«, sagte Lucy fest. Sie setzte sich ung efragt an einen kleinen Tisch. Der Admiral nahm schmunzelnd vor ihr Platz. Gurian und der andere Mann, der noch nichts gesagt hatte, blieben stehen und beäugten sich feindselig.
»Ich mache es kurz«, sagte Lucy fest und sah dem Admiral in die Augen. »Wir haben Informationen, dass die Aranaer kurz davor sind, Ihren Schutzschirm zu knacken. Sie wissen nicht, wie Sie den Code, der den Schlüssel bildet, verändern können. Der Schirm wird in Zukunft nur sicher sein, wenn Sie den Schlüssel regelmäßig ve rändern. Wir haben die Technologie dazu. Sie können ihren Schirm
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