Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)
loszuwerden.«
Kim lachte unsicher.
»Das ist sicher kein Trick. Die beiden haben dich wirklich gern. Das sieht man doch«, sagte Lucy und drückte freundschaftlich Kims Hände, die sie noch immer in ihren hielt.
»Was ist mit deiner politischen Arbeit. Du willst doch den Plan eten von der Unterdrückung befreien«, wechselte Lucy das Thema. Kim senkte den Blick und blickte auf den Tisch zwischen ihnen.
»Ich weiß nicht. Seit ich hier bin, ist das alles nicht mehr so wic htig. Hier sind alle so nett. Auf der Erde waren die Imperianer die Fremden, die Feinde. Hier sind sie plötzlich Freunde.«
»Kim, deine Freunde hier sind Rebellen. Die Imperianer auf Te rra, das sind die Vertreter des Imperiums. Das kannst du nicht vergleichen. Das ist etwas anderes. Was du dort unten machst, ist richtig wichtig. Du musst da weitermachen.«
»Mensch Lucy, was ist denn mit dir los? Ich dachte, dich intere ssiert nur die Rettung des Universums. Seit wann interessierst du dich denn für unseren kleinen, blauen Planeten.«
»Das ist nicht witzig! Ich habe mich immer für unsere Erde int eressiert. Ich mache hier nur etwas anderes. Die Erde wird so oder so ins Imperium integriert. Du musst dafür sorgen, dass es vernünftig passiert. Vielleicht ist das viel wichtiger als das, was ich mache. Vielleicht schaffst du es, dass die Menschen auf der Erde glücklich werden. Wir sind in ein paar Monaten vielleicht schon alle tot, kurz nachdem der letzte Aranaer durch die imperianischen Bomben getötet wurde.«
Kim sah Lucy einen Moment schockiert an. Dann sprang sie auf, setzte sich auf den Stuhl neben Lucy, legte ihren Arm um Lucys Schulter und drückte sie an sich.
»So etwas darfst du nicht sagen, Lucy! So etwas darfst du nicht einmal denken. Ihr schafft das! Du schaffst das! Es gibt bestimmt noch einen Weg und du wirst ihn finden! Ich spüre das!«
Es tat so gut, getröstet zu werden. Lucy genoss Kims Berü hrung, die Wärme, die ihr Körper ausstrahlte. Es war schön, solche Worte zu hören, auch wenn Lucy wusste, dass sie keinen vernünftigen Hintergrund hatten. Sie hatte noch nie viel von Kims Gespür gehalten.
»Das ist lieb von dir. Irgendwie wird es schon weitergehen«, sa gte Lucy ohne große Überzeugung.
Kim drückte sie noch einmal. Sie lächelte Lucy strahlend an.
»Dabiella, Tareno und Varenia besuchen mich, sobald sich die Situation geklärt hat. Das haben sie versprochen. Du kommst doch auch mit, oder? Linchen wird sich bestimmt total freuen! Du kannst dann ja auch unsere Eltern besuchen.«
Lucy nickte. Wenn sich irgendetwas klären würde. Wenn sie nicht vor der Verfolgung durch das imperianische Militär fliehen musste. Wenn ihre Freunde und sie dann überhaupt noch leben würden, dachte sie. Lucy brach in Tränen aus. Sie drückte ihr Gesicht an Kims Schulter. Ihre Freundin bemühte sich liebevoll um sie. Es da uerte eine halbe Ewigkeit, bis Lucy sich wieder beruhigt hatte.
***
Gegen Abend setzte sich der Rat ein weiteres Mal zusammen. Lucy hatte ein schlechtes Gewissen. Sie wusste, dass alle anderen getan hatten, was sie konnten, um eine Möglichkeit herauszufinden, auf diesen Planeten, Parad, zu gelangen und die Bombe zu zerstören. Lucy hatte noch nicht einmal eine Idee, was sie herausfinden könnte. In ihrem Kopf blockierten sich die Gedanken gegenseitig. Sie fühlte sich völlig ausgelaugt.
Es stellte sich aber schon nach wenigen Minuten heraus, dass auch die Anstrengungen der anderen Rebellen zu keiner mac hbaren Idee geführten. Christoph und Karenia trugen als Einzige überhaupt etwas Brauchbares zu dem Thema bei. Sie hatten gemeinsam alle verfügbaren Quellen angezapft, um den Planeten auszukundschaften.
»Also über das, was auf Parad vorgeht, gibt es scheinbar keine I nformationen in irgendwelchen Datenspeichern. Weder in öffentlichen noch in den geheimen Archiven, die wir kennen, steht irgendetwas«, erklärte Christoph.
»Genauer gesagt, es gibt nicht einmal irgendwelche, auch noch so versteckten Hinweise darauf, dass es überhaupt Archive mit Info rmationen zu diesem Planeten gibt«, ergänzte Karenia.
»Das war schon immer so, außer dem Namen wusste keiner i rgendwas über diesen verfluchten Planeten«, knurrte Gurian.
»Na ja, ganz so ist das nun auch wieder nicht«, bemerkte Chri stoph, der den Stolz in seiner Stimme nur schwer verbergen konnte.
»Ich habe es gewusst!«, dachte Lucy. Sie hatte so einen bestim mten Ausdruck in Christophs Augen gesehen, als er seinen Bericht
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