Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)
damit rechnet, dass es auf der Erde Terraner gibt, die überhaupt so ein Schiff fliegen können. - Ich gehe mal davon aus, dass die Sicherheitsmaßnahmen seit man uns erkannt hat, noch nicht verschärft worden sind. - Diese Schiffe haben allerdings den Nachteil, dass sie nur mit imperianische Tarnvorrichtungen ausgestattet sind und deshalb von imperianischen Militärschiffen geortet werden können. Mit ein bisschen List könnten wir zwar so ein Schiff ergattern, aber sie würden uns abschießen, bevor wir auch nur die Chance haben, den Orbit der Erde zu verlassen.«
Kim nickte erneut. Ihr war anzusehen, dass sie ungeduldig auf Lucys Plan wartete.
»Die dritte Möglichkeit ist, die alte aranaische Fähre zu nehmen, mit der wir vor mehr als zwei Jahren auf der Erde gelandet sind, um in das unterirdische Lager der Imperianer einzudringen. Soweit ich weiß, haben sie die bis heute nicht gefunden. Sie steht wahrscheinlich noch immer auf dem Platz neben dem Eingang zur Höhle.«
Kim sah enttäuscht aus.
»Lucy, seitdem sind mehr als zwei Jahre vergangen. Damals stand da ein altes halb verfallenes Fabrikgebäude, in dem es einen versteckten Eingang zu dieser unterirdischen imperianischen Station gab. Heute ist das die Zentrale der Imperianer auf der Erde. Sie haben da ein riesiges Gebäude direkt über der unterirdischen Station gebaut. Es sieht fast wie eine kleinere Version des Imperiumsturms aus. Es ist reiner Zufall, wenn sie das Schiff noch nicht gefunden haben. Es muss direkt neben diesem Gebäude stehen.«
»Egal, wir müssen da hin. Wenn das jetzt ein so zentraler und wichtiger Ort der Imperianer ist, wird doch erst recht keiner darauf kommen, dass wir ausgerechnet dahin gehen.« Lucy grinste frech.
»Du siehst wirklich schrecklich aus«, sagte Kim. »Dein linkes Auge ist fast zugeschwollen.«
Lucy kramte in einer Tasche ihres Rucksacks. Sie zog ein kle ines, schwarzes Gerät heraus.
»Was ist, willst du mich wieder betäuben?«, fragte Kim müde.
»Quatsch! Das ist ein anderes Gerät. Wir müssen dringend etwas für unser Aussehen tun. Das hier ist ein kleines medizinisches Gerät. Damit kann man zwar nur oberflächliche Verletzungen behandeln, aber für unsere Gesichter sollte es reichen.«
Lucy hockte sich vor Kim.
»Nun sieh mich nicht so ängstlich an. Es tut nicht weh. Mach am besten die Augen zu«, redete sie auf ihre Freundin ein und streichelte ihr mütterlich übers Haar. Kim schloss wirklich die Augen. Lucy hantierte mit dem Gerät vor ihrem Gesicht. Die Wunden schlossen sich, auch die Blutergüsse verschwanden. Nur die Schwellungen ließen sich mit dem Gerät nicht vollständig beseitigen. Kims Gesicht war zwar noch immer leicht verzogen, aber das würde nur denjenigen auffallen, die sie kannten.
»Prima siehst du wieder aus. Jetzt bist du dran!« Lucy drückte Kim das Gerät in die Hand. Kim sah es ängstlich an.
»Aber ich kann damit nicht umgehen. Ich habe so etwas noch nie gemacht«, sagte sie ängstlich.
Lucy erklärte es ihr. Kim brauchte wesentlich länger, bis Lucy wieder hergestellt war.
»Jetzt siehst du auch wieder gut aus«, sagte Kim zum Schluss und strich Lucy zärtlich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Was ich erst gesagt habe, beim Autofahren, ich hab’s nicht so gemeint. Ich hatte einfach Angst. Ich finde es schön, dass wir wieder etwas zusammen machen.«
Die beiden jungen Frauen nahmen sich in den Arm und knudde lten sich. Lucy wurde klar, dass sie Kim wirklich gern hatte. Sie war neben Riah ihre beste Freundin. Kim ließ sie gar nicht wieder los. Ihre Freundin hielt sich richtig an ihr fest. Ihr Blick ruhte auf der Kindertragetasche. Lina hatte noch immer keinen Laut von sich gegeben. Das kleine Mädchen hatte die Augen geschlossen und atmete gleichmäßig, aber ein wenig zu schnell.
»In dieser Schmuddelbude gibt es wenigstens eine kleine Hei zplatte. Am Besten machst du Lina eine Flasche. Vielleicht bekommst du sie ja dazu, etwas zu trinken. Ich besorge in der Zwischenzeit ein paar Dinge für unseren neuen Plan«, sagte Lucy. Kim sah sie ängstlich an.
»Wo ist deine Waffe?«, fragte Lucy streng. »Du musst sie i mmer griffbereit haben. Du schließt hinter mir ab, und wenn jemand unaufgefordert hereinkommt, betäubst du ihn, ohne zu fragen. Hast du verstanden?«
Kim nickte ängstlich.
»Wenn ich komme, klopfe ich zweimal lang, dreimal kurz und wieder zweimal lang. Ansonsten öffnest du nicht die Tür, für niemanden. Wenn doch jemand reinkommt, erst
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