Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)
schießen, dann fragen! Es geht auch um Lina, Kim. Sie dürfen uns nicht erwischen.«
Kim nickte entschlossen.
»Was willst du denn besorgen?«, fragte sie.
»Ich weiß noch nicht so genau. Sie suchen nach uns, wir sol lten uns verkleiden. Das dringendste Problem ist aber, mit unserem Raumschiff Kontakt aufzunehmen. Wenn wir auf einem anderen Planeten wären, würde ich mich ins Kommunikationsnetzwerk einhacken und eine verschlüsselte Botschaft schicken. Da haben wir so einige Möglichkeiten musst du wissen«, erklärte Lucy und packte ihren Rucksack aus. Sie wollte ihn zum Einkaufen mitnehmen.
»Das können wir hier doch auch machen. Wir brauchen einen Laptop und dann gehen wir ins Internet«, schlug Kim begeistert vor. Lucy rollte mit den Augen.
»Ich rede vom imperianischen Kommunikationsnetz, nicht von diesen terranischen Spielereien.« Lucy klang nicht nur genervt, sondern auch eine Spur überheblich.
»Das weiß ich! Du hältst mich für ziemlich blöd, nicht? Hier auf der Erde haben wir nichts anderes, jedenfalls nicht wir Me nschen. Oh, Entschuldigung, Terraner muss ich ja sagen. Aber unser Internet hat seit ein paar Monaten auch einen Zugang zum imperianischen Kommunikationsnetz. Wenn man weiß, wie es geht, kann man sich darüber auch einhacken.«
Lucy fühlte sich zerknirscht, wieder war sie mitten ins Fettnäp fchen getreten. Kim wirkte ziemlich beleidigt. Das hatte sie nicht gewollt.
»Entschuldigung«, sagte sie schüchtern. »Ich wollte nicht arr ogant klingen.«
»Hast du aber«, patzte Kim zurück. »Du musst die Menschen hier nicht wie die letzten Hinterwäldler behandeln, nur weil wir noch nicht all dieser imperianischen Technik umgehen können. Wir s uchen uns auch unsere Möglichkeiten.«
»Und du kannst mit so etwas umgehen?«, fragte Lucy unglä ubig.
»Ich weiß, dass ich für dich immer noch diese naive Tussi bin, die eigentlich gar nichts kann. Aber du solltest bedenken, dass ich hier zwei Jahre lang ganz auf mich allein gestellt war. Auße rdem hab ich vorher schon einiges heimlich von Christoph gelernt«, stellte Kim in beleidigtem Ton klar.
»Das ist nicht wahr. Ich halte dich nicht für blöd. Ich habe nur nicht gedacht, dass du dich für solch technisches Zeugs intere ssierst.«
»Das hast du doch vorher auch nicht. Wieso soll ich das schlec hter lernen können als du?«
Kim sah noch immer beleidigt aus. Lucy tätschelte ihr vo rsichtig die Hand.
»Was brauche ich denn, um in das Netz zu kommen?«, fragte sie vorsichtig. Irgendwie war sie mitten in einem Minengebiet gelandet und wusste nicht so recht, wo sie hintreten durfte. Kim sah sie einen Moment böse an.
»Besonders gut informiert hast du dich ja nicht gerade vor deinem Besuch auf der Erde.«
»Kannst du nicht einfach aufhören zu streiten und mir sagen, was ich besorgen muss?« Lucy fühlte sich urplötzlich müde und kraftlos.
»Na gut! Es gibt so Laptops, die einen Zugang zum Mobiltelefonnetz eingebaut haben. So einen brauchen wir. Am besten du kaufst so einen. Genug Geld hast du ja.«
»Und du weißt wirklich, wie wir ins imperianische Kommunik ationsnetz kommen?«
»Was meinst du, woher ich meine Informationen über die Imp erianer habe? Ich habe da so meine Tricks.« Endlich grinste Kim wieder.
»Gut, ich gehe jetzt los. Kümmere du dich um die Kleine. Stopfe in sie hinein, was du kannst und mach niemandem auf.« Lucy win kte locker und verschwand aus der Tür. Dann streckte sie noch einmal ihren Kopf ins Zimmer.
»Und schließ hinter mir ab«, rief sie.
Als sie die Treppen hinunter rannte, hörte sie, wie Kim den Schlüssel im Türschloss herumdrehte.
Lucy eilte durch die Straßen. Sie kannte sich in dieser Stadt nicht aus. Als sie endlich einen Laden fand, in dem Rechner verkauft wurden, war sie schon weit von ihrem Hotel entfernt. Glückliche rweise handelte es sich um eine Filiale einer großen Firmenkette, die elektronische Geräte verkaufte. Hier fiel sie nicht so auf, hoffte sie. Sie musste sich schließlich beraten lassen, um ein Gerät mit einem Zugang zum Mobilfunknetz auszusuchen.
Ein junger, engagierter Verkäufer redete unentwegt auf sie ein. Als sie das von ihm empfohlene Gerät endlich gekauft hatte, tat ihr der Kopf weh und sie hatte das Gefühl, einen viel zu teuren Rechner mit zu vielen Funktionen erworben zu haben. Aber das interessierte sie jetzt nicht. Das Geld würde sie hoffentlich sp ätestens in zwei Tagen sowieso nicht mehr brauchen.
Lucy eilte aus dem Geschäft. Sie hatte
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