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Lucy im Himmel (German Edition)

Lucy im Himmel (German Edition)

Titel: Lucy im Himmel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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Latte Macchiato trinken gehen? Du hast mir nämlich noch etwas zu erzählen.«
         »Ach, lass uns lieber bei deiner Urururgroßmutter bleiben. Hier ist es so schön ruhig und gemütlich.« Ich setzte mich demonstrativ auf die Bank und wartete, bis sie es mir gleichtat.
         »Also los, woher kennst du Herrn Theiss?«, fragte sie neugierig.
         Ich holte tief Luft. Der Moment der Wahrheit war gekommen: Ich musste testen, ob ich nun, da ich tot war, besser lügen konnte als früher. »Gregor Theiss ist ein Arbeitskollege meines Mannes.«
         Bea klappte der Mund auf. Bevor sie etwas sagen konnte, redete ich schnell weiter: »Seine Frau ist vor etwas über einem Jahr bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückt. Das hat ihn ziemlich aus der Bahn geworfen. Deswegen besuche ich ihn hin und wieder, um ihn ein wenig aufzuheitern und auf andere Gedanken zu bringen.«
         »Mein Gott, der Ärmste. Und ich dachte immer, er zieht genauso gerne schwarze Klamotten an wie ich. Dabei trägt er Trauer.« Sie hielt inne. »Das kommt bei einem Mann selten vor.«
         Ich wusste nicht, was ich darauf hätte sagen sollen, aber ich wertete es definitiv als Kompliment für meinen Schatz.
         »Ist er deswegen so ruhig und in sich gekehrt?«
         »Nein, das war er schon immer. Aber da darfst du dich nicht täuschen lassen: Stille Wasser sind tief.« Erschrocken hielt ich inne. Wenn ich nicht aufpasste, würde ich mich erneut verplappern.
         »Er strahlt eine ungemeine Präsenz aus, findest du nicht auch?
         »Wie meinst du das?«
         »Viele Beamte, die ich kennengelernt habe, waren gar nicht bei der Sache, wenn ich mit ihnen gesprochen habe. Denen hat man angemerkt, dass sie der Meinung sind, ich würde ihnen sowieso nur ihre Zeit stehlen. Die wussten teilweise nach einer Stunde schon nicht mehr, worum es am Anfang des Gesprächs gegangen war. Herr Theiss kann sich dagegen immer an sämtliche Details erinnern, auch wenn wir vor einem halben Jahr mal in einem Nebensatz darüber geredet haben. Nur die Tatsache, dass ich keine Kaffeemaschinenbrühe trinke, ignoriert er stets aufs Neue.« Sie lachte.
         »Wie findest du ihn denn?«, fragte ich neugierig. Es interessierte mich wirklich, welche Wirkung mein Göttergatte auf andere Frauen hatte. Vielleicht konnte mir das, was Bea beobachtet hatte, bei der Suche nach der geeigneten Nachfolgerin nützlich werden.
         »Gut! Er hat mir gestern durchaus den einen oder anderen brauchbaren Rat gegeben. Natürlich versteht er nicht immer, was ich meine, weil er viel zu realistisch denkt. Aber so alles in allem ist er der Beamte, der mir bisher am besten geholfen hat.«
         »Hm, das habe ich eigentlich nicht gemeint.«
         »Sondern?«
         »Wie du ihn als Mann findest.«
         Bea sah mich überrascht an. »Keine Ahnung. Darauf habe ich noch nie geachtet.«
         Nun war ich es, die ein erstauntes Gesicht machte.
         »Guck nicht so. Ich will doch nichts von den Leuten, mit denen ich spreche. Das heißt, klar will ich was von ihnen: Informationen. Und selbstverständlich ist es angenehmer, wenn man sich mit jemandem unterhält, der nicht gerade den IQ von einer Scheibe Knäckebrot hat. Schlussendlich ist das Zwischenmenschliche für mich jedoch absolut zweitrangig. Aber wenn du willst, kann ich Herrn Theiss dir zuliebe bei meinem nächsten Besuch einer kritischen Musterung unterziehen.«
         »Um Gotteswillen, bloß nicht! Du darfst Gregor unter gar keinen Umständen verraten, dass wir über ihn gesprochen haben. Er würde das absolut nicht gut finden. Im Gegenteil: Er wäre stinksauer auf mich. Du solltest nicht mal erwähnen, dass wir uns kennen.«
         »Okay, dann war das heute ein vertrauliches Gespräch unter Frauen.« Bea grinste. »Willst du ihn wohl mit einer neuen Frau verkuppeln? Oder stehst du selbst auf ihn?«
         Ich riss die Augen auf und schnappte hörbar nach Luft. Hatte sie mich durchschaut?
         Sie lachte schelmisch. »Na, wenn das mal keine eindeutige Antwort ist.«
         »Was ist eigentlich mit dir?«, versuchte ich schnell unser Gespräch von mir abzulenken. »Warum hast du keinen Freund?« Nach einem Ehemann brauchte ich gar nicht erst fragen, denn der breite Silberring, den sie trug, war definitiv kein Ehering. Und auch in ihrer Wohnung hatte ich keinen Hinweis auf einen XY-Chromosomenträger entdeckt.
         Bea schaute mich

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