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Lucy im Himmel (German Edition)

Lucy im Himmel (German Edition)

Titel: Lucy im Himmel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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Samstag angerufen und gefragt, ob wir nicht eine Runde zusammen laufen wollen, aber ich fürchte, sie muss sich zukünftig jemand anderes suchen. Sie passt so gar nicht zu meiner Laufstärke.« Mein Schatz blickte von seinem Computer auf. »Vielleicht solltest du es mal mit ihr versuchen. Das könnte passen. Ich bin einfach eher der Langstreckenläufer.«
         »Oh, und ich bin davon ausgegangen ...«
         »Ja? Was dachtest du?«
         »Dass ihr euch gut versteht.«
         »Was hat das denn damit zu tun? Ich hatte bisher eigentlich den Eindruck, dass wir uns hier alle gut verstehen.«
         »Ich meinte besonders gut.«
         Gregor nahm seine Brille ab. »Tobias, da hast du dich getäuscht. Ich habe mich mit Claudia zusammengesetzt, weil du mich letzte Woche gebeten hast, ihr ein bisschen mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Aber um ehrlich zu sein, wäre es mir lieber, wenn du das in Zukunft übernehmen würdest. In manchen Dingen ist sie mir einfach zu schusselig. Ich kann nicht jedes Mal meine Akten wegräumen, wenn sie in die Nähe meines Schreibtischs kommt. Und du verstehst dich doch ebenfalls sehr gut mit ihr.«
         »Also, wenn du meinst, dann kümmere ich mich natürlich weiterhin intensiv um sie. Wie gesagt, ich dachte nur ... Auch, weil du gerade jetzt mit deiner Kleidung wieder etwas normaler geworden bist.«
         Gregor seufzte. »Das war eine rein persönliche Entscheidung. Ich hatte letzte Woche einfach das Gefühl, dass es nun an der Zeit ist, ein paar Dinge in meinem Leben zu ändern und mich neu zu orientieren.«
         »Okay. Danke für die klare Ansage. Ich wollte dir nicht in die Quere kommen.«
         Als Tobias das Zimmer verließ, heftete ich mich an seine Fersen und meine Augen auf seinen Hinterkopf: Du gehst jetzt Claudi trösten und fragst sie, ob ihr gemeinsam zu Mittag essen wollt. Sicherheitshalber suggerierte ich Claudia, dass es eigentlich ihr größter Wunsch war, mit Tobias essen zu gehen – und zwar allein. Ohne meinen Mann.
     
    Kurz vor halb fünf klingelte das Telefon: Beas Ankunft wurde von der Pforte angekündigt. Sofort verzog ich mich in mein Versteck. Bereits im Vorfeld hatte ich beschlossen, mich während ihres Besuchs in einem von Gregors Büroschränken zu verbergen: Der vorderste war als Garderobe konzipiert und stand deshalb im Sommer leer.
         Zu meiner Freude setzte sich Bea genau an den Platz, der für meine Zwecke ideal war. So konnte ich die Schranktür einen Spaltbreit offenlassen und damit nicht nur besser zuhören, sondern meinem Göttergatten gleich bei der Begrüßung einen hilfreichen Gedanken schicken.
         »Ich weiß, Frau Middelhauve, Sie trinken keine Kaffeebrühe aus der Maschine, also biete ich Ihnen zur Abwechslung gar nicht erst eine Tasse an. Möchten Sie etwas anderes? Ein Glas Wasser vielleicht?«
         »Was ist denn mit Ihnen los?« Bea klang erstaunt. »Sie werden nicht am Ende doch noch anfangen, sich unwichtige Nebensächlichkeiten zu merken, wie Sie es so schön genannt haben?«
         »Ich kann Ihnen nicht versprechen, dass ich nächstes Mal auch wieder drandenken werde, aber heute ist mir die Überraschung doch gelungen, oder?«
         »Allerdings.«
         »Also, dann mal los. Lassen Sie uns anfangen, was gibt es an Unklarheiten?«
         Nach exakt einer Stunde voller Fragen und mal längerer, mal kürzerer Antworten, klappte Bea ihr Netbook zu und sammelte Schreibblock, Stifte und allerlei Notizzettel, die sie auf dem Tisch vor sich verstreut hatte, zusammen. »Danke. Damit haben Sie mir eine ganze Ecke weitergeholfen.«
         »Wie? Schon fertig? Und ich dachte, Sie haben soooo ein riesengroßes Informationsdefizit«, ahmte mein Mann sie nach. In seinen Augen lag wohlwollender Spott, seinen Mund umspielte ein leises Lächeln.
         Bea hob überrascht den Kopf. »Sie haben ganz am Anfang unserer Treffen gesagt, dass ich maximal sechzig Minuten habe. Daran habe ich mich seither stets gehalten. Die Stunde ist leider schon wieder um. Ich habe extra auf die Uhr geschaut, damit ich nicht überziehe. Hätten Sie heute wohl ein bisschen länger Zeit? Wir können gerne weitermachen.«
         Ich glaubte aus Beas Stimme fast so etwas wie einen Hoffnungsschimmer herauszuhören, dass sie vielleicht eine zweite Stunde bekommen würde. Daher tat es mir in der Seele weh, ihr eine abschlägige Antwort erteilen zu müssen. Aber Gregor sollte erst noch ein paar andere

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