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Lucy im Himmel (German Edition)

Lucy im Himmel (German Edition)

Titel: Lucy im Himmel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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Dinge in Ordnung bringen, bevor ihre große Stunde schlug – einen kleinen Vorgeschmack würde sie nun jedoch schon erhalten. Ich richtete meine Augen fest auf meinen Schatz. Artig sagte er, was ich ihm suggerierte.
         »Nein, Frau Middelhauve. Wenn Sie soweit erst mal versorgt sind und weiterschreiben können, würde ich für heute gerne aufhören und ein andermal weitermachen. Ich habe jetzt dann noch einen Termin.«
         Bea nickte. »Kein Problem. Aber ich darf mich wieder melden, wenn ich das verarbeitet habe, was wir gerade besprochen haben, oder?
         Gregor hielt einen Augenblick inne, bevor er antwortete, vielleicht war er selbst erstaunt über das, was er gleich sagen würde.
         »Natürlich, Frau Middelhauve. Ich wollte Sie sowieso noch etwas fragen.«
         »Ja?«
         »Ich wollte Sie fragen, ob ich Sie mal zum Essen einladen darf.«
         Ich hörte sogar bis in den Schrank, wie Bea scharf die Luft einsog.
         »Was ist denn mit Ihnen los, Herr Theiss?« In ihrer Stimme schwang grenzenlose Verwunderung, wenn nicht sogar Ungläubigkeit mit.
         »Warum?«
         »Weil ich seit einem halben Jahr versuche, Sie aus Ihrer Dienststelle zu locken, damit wir ein bisschen ungezwungener reden können. Sie sind aber nie auch nur im Mindesten darauf eingegangen. Vielmehr hatte ich stets den Eindruck, dass Sie die Vorschläge in meinen Mails absichtlich überlesen haben.«
         Ich verzog das Gesicht. Na, toll! Das wäre fast schiefgegangen.
         »Dann wird es doch langsam Zeit, dass wir das mal machen«, sagte mein Mann gutgelaunt.
         »Mh-hm.«
         Ein freudiges Ja hörte sich in meinen Ohren anders an.
         »Wollen wir dann nicht auch endlich Du sagen?« Bea klang, als müsse sie ihren ganzen Mut zusammen nehmen. »Ich meine, wir kennen uns schon so lange und –«
         Mein Mann nickte. »Gregor.«
         »Also nur, wenn Sie wollen, weil –«
         »Gregor.« Er lächelte sie an.
         »Aber ...« Bea schien die Welt nun überhaupt nicht mehr zu verstehen.
         Ich sah, wie sie tief Luft holte.
         »Warum haben Sie mir denn das Du nie von sich aus angeboten, wenn es Sie nicht stört?«, fragte sie leise.
         »Ich bin in der Beziehung eben alte Schule. Das wissen Sie doch, oder? Sie sind die Frau.«
         »Aber ...«
         »Kein Aber. Die Frau bietet dem Mann das Du an, und nicht umgekehrt, Frau Middelhauve.«
         »Bea.«
         Mein Göttergatte lachte. »Da muss ich mich erst dran gewöhnen.«
         Dann stand er auf, um sie hinauszubegleiten. Schnell schloss ich die Schranktür, damit Bea mich nicht sehen konnte. Das Letzte, was ich hörte, waren Gregors Worte: »Und wegen dem Essengehen, meldest du dich halt bei mir, wenn es bei dir passt, okay?«

Vierundzwanzigstes Kapitel
    In dem Lucy die nächste Kandidatin aufs Korn nimmt
     
    »Hi!« Anna-Lena sperrte gerade ihr Fahrrad vor dem Schwimmbad ab, als wir ankamen.
         »Guten Abend. Alles klar bei dir?«, fragte mein Schatz.
         »Wenn man von den Horden Unbelehrbarer absieht, die mich jeden Tag stundenlang foltern.« Sie verdrehte die Augen.
         »Oh! Das klingt ganz so, als würdest du deinen Beruf und die dir anvertrauten Schüler abgöttisch lieben.«
         »Na ja, meistens ist das schon okay. Aber diese Woche muss ich kurzfristig für eine Kollegin einspringen, die sich am Wochenende einen Finger gebrochen hat. Das bedeutet, ich darf von Mittwoch bis Freitag mit unserer nächstjährigen Abiklasse zu den Einkehrtagen ins ›Alte Schloss‹ auf dem Schwanberg fahren.« Anna-Lena seufzte. »Deswegen kann ich die restliche Woche bedauerlicherweise nicht zum Schwimmen kommen. Denn am Freitagabend werde ich garantiert zu nichts mehr zu gebrauchen sein und nur noch ins Bett fallen und schlafen.«
         »Kein Problem.«
         »Doch.« Sie sah Gregor an. »Es ist schön, mit dir zusammen etwas zu unternehmen.«
         »Aber es ist kein jour fixe, woran wir uns unter allen Umständen halten müssen. Das ginge schon allein wegen meinem Beruf nicht.«
         Das Gespräch wurde unterbrochen, weil wir mittlerweile bei den Umkleiden angekommen waren und uns vorübergehend trennen mussten. Als wir in die Schwimmhalle kamen, war von Anna-Lena nichts zu sehen, also stürzte sich mein Mann in die Fluten und schwamm los. Madame folgte ihm binnen kurzer Zeit und bald zogen sie wieder

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