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Lucy im Himmel (German Edition)

Lucy im Himmel (German Edition)

Titel: Lucy im Himmel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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immer angezogen bist. Und auch sonst: Du hast ein Auftreten, dass man es dir glaubt, wenn du sagst, tu dieses oder versuch es mal mit jenem.«
         Ich machte große Augen. Auf was für Ideen sie kam. Hoffentlich schaute Gabriel gerade zu uns herunter! Verstohlen blickte ich in die Wolken. Mein Handy piepte.
         Kurznachricht vom Erzengel: Ja, Lucy, ich habe es gehört! Werde deswegen aber bitte nicht größenwahnsinnig!!!
         Ich schickte ihm einen Smiley zurück, dann wandte ich mich wieder Bea zu und fragte scheinheilig: »Nun erzähl mal. Offenbar hat das mit Gregor und der SMS am Sonntag geklappt.«
         »Ja, ich war gestern bei Herrn Theiss.« Abrupt hielt sie inne. »Wir sagen jetzt Du zueinander. Daran muss ich mich erst gewöhnen.« Nachdenklich zupfte sie an einer Haarsträhne. »Er war irgendwie ganz anders als sonst.« Plötzlich schaute sie mich eindringlich an. »Hast du ihm erzählt, dass wir uns kennen?«
         Ich schüttelte vehement den Kopf. »Nein, Bea, wie ich dir schon einmal erklärt habe, das muss unbedingt unser Geheimnis bleiben.«
         Sie nickte zerstreut.
         »Inwiefern war er denn anders?«, hakte ich vorsichtig nach.
         »Er hat mich zum Essen eingeladen.«
         »Aber das ist doch prima! Warum sagst du das so, als ob es ein Problem wäre?«
         »Weil ich es hasse, wenn mich ein Mann zum Essen einlädt.«
         »Warum denn das?«, fragte ich völlig perplex.
         »Da komme ich mir vor, als ob ich mich nicht selbst versorgen könnte, als ob ich mich aushalten lassen würde. Ich meine, wenn ich mit einer Freundin weggehe, dann wird die Rechnung einfach geteilt und gut ist's. Aber so, wie Gregor das gesagt hat, kann ich das nicht annehmen. Ich habe immer den Drang klarzustellen, dass ich keinen Mann brauche, der mich versorgt. Dabei weiß ich nicht einmal, warum mir das so verdammt wichtig ist, und ich mir nicht einfach was Gutes von ihm tun lassen kann.« Sie seufzte.
         »Meine Güte, du bist mir ein Häschen!« Ich konnte nicht anders, ich musste sie drücken. »Pass auf, ich lege dir einen sehr, sehr nützlichen Spruch ans Herz. Einen echten Piratenspruch – glaube ich zumindest: ›Nimm, was du kriegen kannst, und gib nichts wieder her!‹ Ich finde den klasse. Und in etwas verbrämter und anders interpretierter Form kommt der auch bei Karl May im Orientzyklus vor: ›Weise kein Geschenk zurück. Der Schenker ist sonst beleidigt und es kann sein, dass du dann ein Messer zwischen die Rippen kriegst.‹« Damit hatte ich es zumindest geschafft, sie zum Lachen zu bringen. »Wenn dich jemand einladen will, kannst du davon ausgehen, dass derjenige das gern tut und er es sich leisten kann. Mach dir nicht so viele Gedanken.«
         »Aber allein schon die Formulierung: ›Ich wollte fragen, ob ich Sie mal zum Essen einladen darf.‹«
         »Gregor ist halt manchmal ein bisschen umständlich. Alte Schule. Geh nicht so hart mit ihm ins Gericht.«
         »Das sagt er auch immer, aber ... Verstehst du? Das ist bei mir einfach der völlig falsche Weg. Bei mir muss man fragen: Hast du Zeit und Lust, dich morgen Abend mit da und dort mit mir zu treffen?« Wieder seufzte Bea. »Ach, egal wie: Ich werde mich ganz sicher nicht bei ihm melden.«
         Jetzt seufzte ich. »Okay, aber versprich mir, dass du zusagst, wenn er dich fragt, ja?«
         Sie sah mich an und schnitt eine Grimasse.
         »Bea, bitte!«
         Schließlich nickte sie.

Fünfundzwanzigstes Kapitel
    In dem Lucy versucht, ihrem Mann zu einem Date zu verhelfen
     
    Am Abend kümmerte ich mich fürsorglich um meinen Göttergatten, indem ich mich richtig herrlich von ihm bekochen ließ. Es gab Käsespätzle, die er zuvor selbst mit der Hand schaben durfte. Ein Genuss der Extraklasse. Absolut göttlich. Vielleicht sollte er dem Himmelskoch ein paar Tricks verraten?
         Während Gregor am Herd stand, schlich ich zu seinem Laptop, den er wie jeden Abend aus der Arbeit mit nach Hause gebracht hatte, und überflog seine E-Mails. Auf dem Hauptrechner im Büro gingen alle Nachrichten ein, die an seine Geschäftsadresse geschickt wurden. Dienstliche Mails, die ihm aus irgendeinem Grund wichtig erschienen, leitete er jedoch zur Sicherung an den Laptop weiter. Leider fand ich dort keinen einzigen Brief von Bea. Schade. Dann musste ich morgen in einem günstigen Moment seinen Dienstrechner durchforsten.
         Nach dem exzellenten

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