Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lucy im Himmel (German Edition)

Lucy im Himmel (German Edition)

Titel: Lucy im Himmel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
Vom Netzwerk:
»Nein, im Ernst, Lucy. Das hast du erstklassig hinbekommen. Ich glaube, jetzt haben die zwei endlich kapiert, dass sie zusammengehören.«
         »Wie viele Kinder hat das Orakel ihnen denn geweissagt«, fragte ich neugierig.
         »Mein liebes Möchtegern-Engelchen, bloß, weil du dich die letzten paar Stunden ausnahmsweise mal nicht danebenbenommen hast, werde ich mich nicht noch weiter für dich aus dem Fenster lehnen und Akteninhalte preisgeben, die unter die Geheimhaltungspflicht fallen und ausschließlich für den Dienstgebrauch bestimmt sind.«
         Damit endete das Gespräch genauso abrupt, wie es begonnen hatte. Trotzdem ließ mich Gabriels explizites Lob mindestens zehn Zentimeter wachsen.
     
    Sobald mein Mann aus der Besprechung zurückgekommen war und sich genervt in seinen Bürostuhl hatte fallen lassen, schickte ich ihm eine Aufmunterung: Und jetzt, mein Lieber, machst du etwas Schönes: Du schreibst Bea Middelhauve eine SMS und lädst sie für morgen Abend zum Essen ein. Von sich aus meldet sie sich nämlich nicht bei dir. Sie braucht einen konkreten Tag und Uhrzeit. Morgen ist prima. Da hast du nichts vor. Und für sie ist es einerseits kurzfristig genug, damit sie sich keine Ausrede einfallen lassen kann, aber andererseits hat sie ausreichend Zeit für all die Kleinigkeiten, die Frau vor einem Date erledigen möchte. Wenn du mit ihr essen gehen willst, musst du das in die Wege leiten.
         Gregor nahm sein Handy und setzte seine Brille auf. Dann tippte er die Kurznachricht ein.
         Schreib ihr, dass du sie abholst. Um halb sieben. Dann kann es zu keinen Missverständnissen kommen. Ihre Adresse hast du. Sie steht in der Signatur ihrer Mails.
         Gemeinsam überflogen wir noch einmal seinen Text. Na ja, »Hi Bea!« wäre nun nicht gerade die von mir favorisierte Anrede gewesen, aber ich wollte ihm nicht zu viel in seine künstlerische Freiheit reinreden.
         Und jetzt klicke auf »Senden«!
         Nach einer Stunde war noch keine Antwort da. Nach zwei ebensowenig. Komisch! Bei mir hatte Bea doch immer postwendend zurückgeschrieben. Also griff ich zu meinem Handy und schickte ihr ebenfalls eine Nachricht: Denk an das, was du mir gestern zum Abschied versprochen hast, Bea! Falls Gregor sich die Tage bei dir meldet, sag zu! Du wirst es nicht bereuen, mit ihm wegzugehen. :)
         Keine Minute später piepte mein Handy: Er hat mir vorhin gesimst. Hast du ihm was gesagt?
         Schnell tippte ich: Nein, natürlich nicht. Ich musste nur gerade an unser Gespräch denken. Also, sag JAAAA! :)
         Kurz danach piepte auch endlich das Handy von meinem Schatz. Puh! Bea musste man aber auch ganz schön zu ihrem Glück überreden. Schnell stand ich auf und las bei ihm mit, was sie geantwortet hatte.
         Einverstanden. Freu mich. Bea.
         Wow! Hatte sie seinen Telegrammstil kopiert, weil sie fürchtete, dass er sowieso nicht mehr als fünf Wörter las? Oder war sie einfach schüchtern, wenn es um Dates mit einem Mann ging? Dabei hätte ich Letzteres gar nicht von ihr gedacht. Sie war doch sonst eine Frau, die jedes Problem mutig anging. Hm! Schade, dass ich ihr kein Lob senden durfte. Aber zumindest hatte ich schon einen Plan geschmiedet, wie ich die beiden morgen im Auge behalten konnte, während sie beim Essen waren: Ganz in der Nähe von Beas Wohnung gab es ein nettes italienisches Restaurant. Ich wollte Gregor einen Tisch im Garten reservieren lassen, wo ich mich hinter ein paar Bäumen im Gebüsch verstecken konnte.
     
    Wir waren gerade am Zusammenpacken, um uns auf den Weg ins Schwimmbad zu machen – die Sporttasche mit allen benötigten Badeutensilien hatte mein Göttergatte schon am Morgen ins Auto gestellt – als sein Telefon im Büro klingelte. Um die späte Uhrzeit hatte das noch nie etwas Gutes bedeutet. Ich seufzte. Wider Erwarten war es jedoch nichts Dienstliches, sondern eine völlig aufgelöst klingende Ute. Ich stand schnell auf und drückte mein Ohr an Gregors Kopf, um besser mithören zu können.
         »Mein Mann hat sich bei mir gemeldet«, schluchzte sie.
         »Und was will er?«
         »Sich mit mir aussprechen. Aber ... ich hab total Schiss davor. Ich weiß beim besten Willen nicht, was ich machen soll. Hast du Zeit? Kannst du zu mir kommen? Ich brauche jetzt unbedingt jemanden zum Reden.«
         Mein Liebling warf einen Blick auf die Uhr. Wenn wir zu Ute fuhren, konnte er das heutige Schwimmtraining

Weitere Kostenlose Bücher