Lucy im Himmel (German Edition)
Irgendetwas, was das Frauenherz höher schlagen und die Beine sehnsüchtig aneinander reiben lässt. Und egal was passiert: Du bleibst im Auto sitzen. Es kann locker eine Viertelstunde dauern, bis Sabine zur Tür rausschaut. Hab Geduld!
Als ich mir sicher war, dass er die Message verstanden hatte, ließ ich ihn allein und eilte zurück. Wie immer, wenn sie zu Hause war, hatte Sabine die Terrassentür offenstehen. Ich schlich hinein und horchte. Den Geräuschen nach zu urteilen, war sie im ersten Stock und duschte. Also stieg ich nach oben und fixierte die nackte Frau in der Kabine.
Ich glaube, es hat gerade an der Tür geläutet.
Sie drehte das Wasser ab und horchte.
Doch, doch. Jemand hat bei dir geklingelt.
»Oh, Mist! Warum passiert das immer, wenn ich unter der Dusche stehe? Wer ist das denn jetzt? Der Postbote war doch vor zwei Stunden schon da!«, murmelte sie genervt.
Ohne dass ich ihr eine weitere Suggestion schicken musste, trat sie aus der Dusche, schlüpfte in einen äußerst knappen Bademantel und lief barfuß die Treppe hinunter. Ups! Ob sie sich vorgestellt hatte, ihrem zukünftigen Lebensgefährten halb nackt in die Arme zu rennen? Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Unten angekommen riss sie die Tür auf und ... sah niemanden.
»Typisch!« Sie klang nicht eben erfreut. »Einen aus der Dusche holen und dann nicht warten können, bis man aufmacht.«
Ich wollte sie gerade mental ein bisschen anstupsen, als ihr Blick zu Boden glitt und sie die erste Rose entdeckte. Während sie sie aufhob, erspähte sie die zweite und die dritte und schließlich die ganze Spur, die hinaus auf die Straße führte.
»Was soll das denn werden?«, murmelte sie leise.
Das musst du jetzt herausfinden. Los komm, sammle die Rosen auf und guck nach. Sabine gehorchte. Sie ließ die Haustür sperrangelweit offen stehen, vergaß sogar, sich Schuhe anzuziehen, und hob eine Rose nach der anderen auf. Bis sie ums Eck zu dem Feldweg kam. Dort erblickte sie den Mercedes, vor dessen Beifahrertür die Spur endete: Die letzte Rose steckte im Türgriff.
»Bernd!«
Ich schaute sie fest an: Genau . Da wartet deine alte Flamme auf dich. Los, trau dich. Geh hin und setz dich zu ihm ins Auto. Sabine gehorchte, wenn auch mit einem gewissen Zögern. Vielleicht war ihr eingefallen, dass sie unter ihrem Bademantel nichts anhatte. Aber um das zu ändern, war es nun zu spät. Sie schlüpfte in den Wagen.
»Bernd, was –«
Er legte seinen Zeigefinger auf ihren Mund, dann küsste er sie. Und zwar ganz ohne mein Zutun. Ich nickte befriedigt, das lief wunderbar. Der Typ handelte genau so, wie man es sich von einem Rosenkavalier wünschte.
»Ich habe uns ein Picknick mitgebracht. Wollen wir irgendwohin raus ins Grüne fahren? Oder ...« Wieder küsste er sie, wobei mir nicht entging, dass er seine Hand auf ihren Oberschenkel legte, und seine Fingerspitzen allmählich unter den Saum des Bademantels wandern lies. »Oder sollen wir unseren Hunger lieber in deinem Schlafzimmer stillen«, flüsterte er ihr schließlich ins Ohr. Seine Stimme klang mit einem Mal um einige Oktaven tiefer. Noch einmal küsste er sie. Diesmal verschwand seine Hand ganz unter dem Bademantel. Wenn die beiden nicht bald schauten, dass sie ins Haus kamen ...
Du hast deine Tür sperrangelweit offenstehen gelassen. Nimm Bernd endlich mit rein, damit er da weitermachen kann, womit er hier schon so erfolgreich begonnen hat.
»Komm.« Sie stieg aus und wandte sich in Richtung Straße.
Bernd? Vergiss die Tüte aus dem Feinkostladen nicht. Sonst wird es nichts damit, den Champagner aus Sabines Bauchnabel zu schlürfen.
Ich seufzte. Dass man die beiden aber auch an alles erinnern musste!
»Mission erfüllt. Die zwei haben bloß noch Augen und Ohren für einander«, gab ich eine halbe Stunde später meinen Bericht zur Lage im Haus von Sabine Schneider an Gabriel durch.
»Na, ein paar andere Körperteile sind da meiner Meinung nach schon noch involviert. Zumindest sieht es von hier oben so aus.«
Spanner!, dachte ich.
»Na, na, Lucy!«
»Entschuldigung.«
»Angenommen.«
»Und nun?«
»Jetzt sind wir wieder da, wo eigentlich alles hätte beginnen sollen. Jetzt, wo alle Frauen mit sich beschäftigt sind, kann sich dein Mann Frau
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