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Lucy im Himmel (German Edition)

Lucy im Himmel (German Edition)

Titel: Lucy im Himmel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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fragte er schließlich sehr zögerlich.
         »Krokodil«, antwortete ich umgehend.
         Bea wiederholte es.
         Er nickte. »Und wo haben wir uns zum ersten Mal geküsst?«
         »Auf dem Bahnhof.«
         »Welches Lied ist Lucys Lieblingslied?«
         »Die Beatles. Lucy in the sky with diamonds.«
         »Wo haben wir unseren letzten gemeinsamen Urlaub verbracht?«
         »An der Nordsee.«
         So ging es gut fünf Minuten lang hin und her. Mein Mann stellte Frage um Frage. Ihm war deutlich anzumerken, dass er die Situation für völlig surreal hielt. Wer hätte es ihm verdenken können? Immer wieder schüttelte er den Kopf, sagte Dinge wie »Ich fasse es nicht«, »Wo bin ich hier bloß hineingeraten?« oder »Woher weißt du das alles, Bea?«
         Plötzlich kam mir eine Idee. »Sag Gregor, er soll hinunter gehen, und sein Laptop holen. Ich kann die Antworten auf seine Fragen selbst eintippen. Dann wird er nicht weiterhin denken, du würdest alles von mir wissen.« Während Bea noch meine Bitte an meinen Mann weitergab, schaute ich ihn an und dachte: Tu, was sie sagt, und geh dein Laptop holen. Bitte. Mach es einfach.
         Ohne zu widersprechen stand er auf und lief ins Erdgeschoss. Als er zurückkam, blieb er abwartend in der Tür stehen.
         »Und jetzt? Wohin damit?«

Vierunddreißigstes Kapitel
    In dem Lucy alles zu erklären versucht
     
    »Wollen wir uns ins Bett setzen? Dann kannst du tippen, während Gregor und ich lesen, was du schreibst«, fragte mich Bea.
         Ich nickte und fühlte mich grenzenlos erleichtert. Sie hatte nichts von ihrer Offenheit und Herzlichkeit eingebüßt, obwohl sie nun wusste, dass ich eigentlich gar nicht existierte. Aber vielleicht war es ja auch gerade diese Aufgeschlossenheit, die bewirkt hatte, dass sie mich sehen konnte? Anstatt mich zu verleugnen, hatte sie sogar in Kauf genommen, in einen unter Umständen alles vernichtenden Streit mit dem Mann zu geraten, in den sie verliebt war. Eine bessere Freundin konnte man sich nicht wünschen. Ich streifte meine Schuhe von den Füßen und machte es mir bequem.
         »Und jetzt?«, fragte Gregor, der nach wie vor im Türrahmen stand und sich keinen Millimeter gerührt hatte.
         »Lucy ist hier links neben mir.«
         »Das war immer ihre Betthälfte«, murmelte er. »Beschreib mir, wie sie dasitzt.«
         »Sie hat sich ein Kopfkissen hochkant hinter den Rücken geklemmt und die Knie angezogen.«
         »Sag Gregor, wo ich meine Füße habe.«
         »Die Zehen von ihrem rechten Fuß hat sie in den Spalt zwischen den beiden Matratzen vergraben, auf der anderen Seite hat sie sie zwischen Bettrahmen und Matratze gebohrt.«
         Mein Liebling schüttelte den Kopf. »Genau so ist Lucy früher immer dagesessen, wenn sie im Bett gelesen hat. Ich verstehe das alles nicht.«
         »Dann komm endlich her. Ich erkläre es euch.«
         Bea wiederholte meine Aufforderung. Zögernd trat mein Schatz näher.
         »Wo soll ich hin?«
         »Möchtest du in die Mitte?«, fragte Bea.
         »Zwischen dich und jemanden, den ich nicht sehen kann?« Er schüttelte den Kopf. »Rutsch du in die Mitte, ich leg mich neben dich.«
         Bea wälzte sich ein Stück zu mir. Er drückte sich ganz nah an sie, schob einen Arm unter ihren Kopf und griff mit der anderen Hand nach ihren eingegipsten Fingern, die er wieder zärtlich zu streicheln begann. Ich klappte derweil den Deckel des Laptops auf und schaltete es ein. An der Art und Weise, wie Gregor die Luft einsog, erkannte ich, dass er seinen Computer nicht aus den Augen gelassen hatte.
         Einen Moment lang sammelte ich mich, dann begann ich zu tippen. Ich erzählte, was seit meinem Tod passiert war: Wie es im Himmel zuging, was ich erlebt hatte, aber ich erwähnte zu keinem Zeitpunkt Sinn und Zweck meiner Mission. Ich fühlte, dass das ein Geheimnis bleiben musste. Sonst würde sich früher oder später einer der beiden fragen, ob sie sich auch ineinander verliebt hätten, wenn es mein Zutun nicht gegeben hätte – und vom Orakel und dem von ihm geschaffenen Buch des Lebens, in dem alles prophezeit war, durfte ich genauso wenig erzählen. Wie sollte ein neugieriger Mensch es einerseits zu wissen aushalten, dass es ein solches Dokument gab, er andererseits aber nie würde hineingucken können?
         Als ich einmal aufblickte, bemerkte ich, dass meinem Mann Tränen über

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