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Lucy in the Sky

Lucy in the Sky

Titel: Lucy in the Sky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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schluchzen.
    Gut gemacht, Lucy! Wahrscheinlich hast du es nicht nur geschafft, deinen Freund zu verlieren, mit dem du vier Jahre zusammen warst, sondern auch noch, Nathan zu vergraulen.
    Aber ich will James nicht verlieren. Nicht jetzt. Gut, ich weiß nicht, ob ich für immer mit ihm zusammenbleiben möchte, aber definitiv will ich ihn nicht verlieren.
    Als er um zwei Uhr nachmittags reinkommt, zerzaust und unrasiert, laufe ich ihm entgegen.
    »Ich bin so froh, dass du zu Hause bist!«, rufe ich und umarme ihn. Sanft, aber bestimmt macht er sich los, geht ins Badezimmer, macht die Tür vor meiner Nase zu und schließt ab. Ich wische mir die Tränen aus den Augen und gehe in die Küche. Ich reiße mich zusammen. Wir müssen damit aufhören. Wir müssen das klar kriegen.
    Als James zehn Minuten später wieder erscheint, sage ich ihm das. Mit fester Stimme. Aber er antwortet nicht.
    »Wo warst du?«, frage ich.
    »Das geht dich nichts an«, antwortet er, als wäre ich eine Fremde.
    »Können wir denn nicht darüber reden?«, flehe ich.
    »Weißt du, was?« Er dreht sich zu mir um und sieht mich böse an. »Ich hab die Nase voll vom Reden. Machen wir doch einfach Schluss, wie wär’s?«
    »Wie meinst du das?«, frage ich erschrocken. »Du meinst doch nicht … dass wir uns trennen?«
    »Nein.« Er lacht, und eine Sekunde lang sehe ich wieder meinen wunderbaren Freund vor mir. Aber dann wird sein Lachen hart. »Ich meine nur, lass uns nicht mehr darüber reden. Ich hab genug vom Reden.«
    Gott sei Dank. »Bitte, können wir … « Ich gehe zu ihm. Wenn er mich doch in den Arme nehmen und mich festhalten würde! Aber er legt mir nur kurz die Hand auf die Schulter.
    »Schon gut, Lucy«, sagt er und wischt die Tränen weg, die mir über die Wangen rollen. »Es wird alles gut.« Dann nimmt er mich in die Arme und drückt mich so fest an sich, dass ich kaum noch Luft kriege. Ich vergrabe meinen Kopf an seiner Schulter. Kurz darauf lässt er mich los. Eigentlich erwarte ich, dass er mich ins Schlafzimmer führt, aber das tut er nicht. »Lass uns mal gucken, was es im Fernsehen gibt«, schlägt er stattdessen vor.
    Der Nachmittag vergeht in seltsamem, unwirklichem Schweigen, und wir tun unser Bestes, die letzten schmerzlichen vierundzwanzig Stunden zu vergessen.
    Am nächsten Morgen will ich nicht zur Arbeit gehen. Meine Augen sind immer noch geschwollen und mein Gesicht ist fleckig von der ganzen Heulerei am Wochenende. Ich überlege, ob ich mich krankmelden soll, aber da James sich ganz normal auf den Weg ins Büro macht, zwinge ich mich, ebenfalls aufzubrechen.
    »Was ist denn mit dir los?«, fragt Chloe, als ich zwanzig Minuten zu spät eintrudle, und starrt mich mit großen Augen an. Aber ich schüttle nur den Kopf und antworte nicht. Ein paar Minuten später, als mein Computer hochgefahren ist, kriege ich eine E-Mail von ihr.
    Was ist los? Nathan okay?
    Doch ich habe immer noch keine Lust, darüber zu reden. Also schreibe ich zurück:
    Erzähl ich dir später.
    Den ganzen Tag weiche ich ihrem Blick aus und gebe mir alle Mühe, so normal wie möglich zu sein. Einmal sehe ich, wie Chloe und Gemma die Köpfe zusammenstecken und sofort auseinanderfahren, als sie mich sehen. Ich ignoriere sie.
    Gegen Ende des Tages schicke ich Nathan eine SMS :
    Sorry wegen gestern. Hoffe, dein erster Tag war okay?
    Eine qualvolle halbe Stunde später bekomme ich eine Antwort:
    Ja, alles gut.
    Unser Telefongespräch erwähnt er nicht. Mir ist übel.
    »Hast du ihn heute angerufen?«, fragt James mich später beim Abendessen.
    »Nein«, antworte ich wahrheitsgemäß und sehe James schüchtern an. »Aber ich hab ihm eine SMS geschickt und mich nach seinem ersten Arbeitstag erkundigt.«
    »Ach, das ist doch Scheiße, Lucy.« Er knallt Messer und Gabel auf den Tisch und schiebt seinen Stuhl zurück.
    »Ich musste ihm schreiben!«, verteidige ich mich. »Er hat keine Ahnung, was hier abgeht, es wäre blöd von mir gewesen, mich nicht in irgendeiner Weise bei ihm zu melden.«
    Aber James steht auf, lässt seinen halbvollen Teller stehen, schmeißt sich aufs Sofa, stellt den Fernseher an und dreht ihn auf volle Lautstärke. Ich bin verzweifelt. Dieser blöde Fernseher! Weil auch mir der Appetit vergangen ist, räume ich den Tisch ab und spüle das Geschirr. James lässt das Thema auf sich beruhen, und so sitzen wir nebeneinander und sehen uns schweigend eine Tier-Dokumentation an. Schließlich gehe ich ins Bett, und er kommt bald nach. Zwischen uns

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