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Lucy in the Sky

Lucy in the Sky

Titel: Lucy in the Sky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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dauernd?« Beim Klang von Sams Stimme merke ich, dass alle am Tisch mich anstarren. Nathan findet mich offenbar höchst amüsant.
    »Ach, nichts«, wiegle ich munter ab und schenke mir Rosé nach.
    So sitzen wir in der warmen Abendluft. Nach einer Weile zündet Sam ein paar Fackeln und Zitronellakerzen gegen die Moskitos an. »Stört es dich, wenn ich rauche?« Nathan richtet die Frage ausschließlich an mich. Ich mag Zigaretten nicht sonderlich, aber ich habe nicht vor, ihm das zu verraten, also steckt er sich eine an. Verstohlen sehe ich aus dem Augenwinkel zu, wie er die Zigarette zwischen die Lippen nimmt. Ach, wäre ich doch eine Zigarette … Lucy! Bist du jetzt total übergeschnappt?
    Dann dreht Nathan sich auf seinem Stuhl um und wendet sich mir zu, wobei er allerdings sorgsam darauf achtet, keinem von uns den Rauch ins Gesicht zu blasen. »Was machst du eigentlich jetzt, Lucy?«, erkundigt er sich. Dunkle Bartstoppeln bedecken sein Kinn, und ich stelle fest, dass er blaugraue Augen hat.
    Ich erzähle ihm von meinem Job bei Mandy Nim.
    »Heißt das, du kriegst jede Menge Zeug umsonst?«
    »Ja.«
    »CDs?«
    »Ja.«
    » DV Ds?«
    »Ja.«
    »Make-up?« Diese Frage kommt von Molly.
    »Ja.«
    »Du hast echt Schwein«, meint sie neidisch und kopfschüttelnd.
    »Manchmal muss ich auch Reisen ins Ausland machen.« Ich erzähle, dass ich vor ein paar Monaten in Amsterdam war, wo wir die PR für eine schicke große Hotelkette gemacht haben. »Ziemlich klasse, was?« Ich will es ja gar nicht abstreiten – mein Job ist super.
    »Was war das Letzte, was du umsonst bekommen hast?«, fragt Nathan.
    »Die Sonnenbrille hier.«
    »Die hab ich schon bewundert«, ruft Molly. »Darf ich sie mal anschauen?« Sie setzt die Brille auf und sieht zu Sam hinüber, der zustimmend nickt.
    »Vielleicht kann ich dir eine besorgen.«
    »Na, dann weißt du ja schon, was du zum Geburtstag kriegst,
    Molly«, grinst Sam.
    »Genau das ist einer der wenigen Nachteile in meinem Job«, sage ich. »Für Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke muss man eigentlich die Quittungen vorzeigen, weil sonst jeder denkt, man würde Warenproben weiterverschenken.«
    »Oh, uns blutet das Herz«, lacht Molly.
    Nathan drückt seine Zigarette aus. Die Härchen auf seinen Armen sind hell, obwohl er ansonsten dunkle Haare hat. Er nimmt den Aschenbecher und trägt ihn auf die andere Seite der Veranda, möglichst weit weg vom Tisch.
    »Und was ist mit dir, Nathan? Was machst du denn jetzt?«
    »Oh, dieses und jenes«, antwortet er ausweichend und setzt sich wieder.
    »Nathan arbeitete eigentlich nicht richtig«, erklärt Sam.
    »Er ist zu sehr mit dem Surfen beschäftigt«, kichert Molly.
    »Ich arbeite genug, um durchzukommen.« Nathan lehnt sich zurück und schlägt die Beine übereinander. Er trägt keine Schuhe, seine Füße sind braungebrannt, und ich kann mir vorstellen, dass er außer Flip-Flops wahrscheinlich nichts an den Füßen haben will.
    »Wie spät ist es eigentlich?«, fragt er plötzlich.
    »Acht«, antworten Molly und ich wie aus einem Mund.
    »Dann muss ich wohl mal los.«
    Nein! Geh nicht!
    »Warum bleibst du nicht einfach zum Essen?«, fragt Molly.
    Ja! Bleib hier!
    »Ja, wir bestellen Pizza oder so«, stimmt sein Bruder mit ein.
    Nathan scheint zu überlegen.
    »Komm schon«, ermuntere ich ihn. »Sonst bin ich schon wieder allein mit diesen beiden Turteltäubchen«, füge ich lahm hinzu.
    »Na gut, ich bleibe.« Er grinst. Es ist das hübscheste Grinsen, das ich jemals gesehen habe.
    Eine Pizza, ein paar Bier und ein paar Gläser Rosé später geht die Sonne unter, und die Moskitos werden so zudringlich, dass wir uns nach drinnen verziehen. Nathan sieht durchs Fenster hinaus zu seinem ramponierten Auto.
    »Du kannst jetzt nicht heimfahren«, sagt Molly. »Schlaf doch hier und steh einfach morgen ganz früh auf. Gehst du surfen?«
    »Wollte ich eigentlich, ja.« Er wirkt unentschlossen, und mir ist flau im Magen.
    »Willst du Amy von meinem Handy aus anrufen?«
    Jetzt sinkt mir das Herz endgültig in die Hose. Wer ist Amy? Die Frage muss ich allerdings nicht stellen, denn schon wendet sich Molly mir zu und erklärt: »Amy ist Nathans Freundin.«
    »Ist sie nicht«, protestiert Nathan.
    »Sollte sie aber! Ehrlich, Lucy, Amy ist superhübsch. Die beiden wohnen zusammen, und ich schwöre, sie sind ideal füreinander.«
    »Ja, du bist echt verrückt, Nathan«, mischt Sam sich ein. »Du solltest sie dir schnappen, ehe es ein anderer tut.«
    »Kümmere

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