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Lucy in the Sky

Lucy in the Sky

Titel: Lucy in the Sky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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Außerdem habe ich mich mit Nathan auch angefreundet. Möchtest du eine Tasse Tee?«
    »Äh, nein danke. Ich hol mir gleich ein Bier.«
    Es ist grade mal halb zwölf am Vormittag. Ich stelle den Wasserkocher an und nehme mir einen Becher aus dem Schrank. Mit einem Lächeln auf den Lippen mache ich mir einen Tee auf Nathans Art.
    Ich bin begeistert, dass wir wieder Kontakt zueinander haben, aber das Warten auf seinen Anruf hat mich die letzten drei Wochen halb wahnsinnig gemacht. Letzten Sonntag wäre ich fast eingeknickt und war nur kurz davor, Molly anzurufen und Nathans Nummer zu erfragen. Aber dann hab ich es grade noch geschafft, mich zusammenzureißen.
    Obwohl ich es mir nicht eingestehen will, weiß ich doch tief in meinem Innern, dass die Sache mit Nathan mich wieder total aus dem Gleichgewicht bringen wird.
    »Dann erzähl mir doch mal ein bisschen mehr über diesen Urlaub, ja?«
    James hat fünf Tage freigenommen und will nächsten Freitag mit einer Gruppe von Freunden nach Malaga fliegen – für etwas länger als eine Woche. Sonntagabend sind sie wieder zurück.
    »Weißt du, ich hätte so gerne, dass du mitkommst«, sagt er.
    »Wie soll ich das anstellen?«, frage ich stirnrunzelnd. »Mandy gibt mir nicht so einfach mal eine Woche frei. Und am Freitag ist die Eröffnungsparty für Luigis Bar.«
    »Scheiße, daran hab ich überhaupt nicht mehr gedacht.«
    »Ich dachte, du würdest mich begleiten?« Ich höre selbst, wie ich schmolle.
    »Lucy, das tut mir echt leid, das wollte ich auch, aber die Gelegenheit mit dem Urlaub ist einmalig, die möchte ich mir nicht durch die Lappen gehen lassen. Du weißt, ich war seit Urzeiten nicht mehr weg, und Jeremy ist durch einen seiner Klienten an diese geile Hütte gekommen. Das passt alles total gut. Komm doch wenigstens für ein langes Wochenende nach«, schlägt er vor.
    »Na gut, ich frage Mandy am Montag. Aber ich verstehe trotzdem nicht, wie du einfach so in letzter Minute eine Woche freigekriegt hast, wo du nicht mal zu Sams und Mollys Hochzeit freinehmen konntest, obwohl du schon monatelang vorher Bescheid gesagt hast.«
    »Lucy, du weißt, dass ich damals gerade befördert worden bin«, faucht er mich an. Jetzt ist er richtig sauer. »Meinst du vielleicht, dass ich nicht hart genug arbeite, um ein bisschen Urlaub verdient zu haben?«
    »Natürlich hast du Urlaub verdient«, räume ich etwas entspannter ein.
    »Und ich würde mich wirklich freuen, wenn du mitkommen könntest«, fährt er fort und sieht mich mit seinen tiefen blauen Augen treuherzig an.
    »Okay.« Ich lächle. »Ich werd’s versuchen.«
    »Ich gehe heute Nachmittag mal ins Internet und sehe nach, was für Flüge es gibt. Dann hast du wenigstens einen Anhaltspunkt.«
    »Okay, das ist gut.«
    Uff. Ich gehe ins Schlafzimmer und fange an, Wäsche zu sortieren. So viel dazu, dass wir mal mit
meinen
Freunden ausgehen! Jetzt hab ich mich tatsächlich dazu bereit erklärt, ein ganzes Wochenende mit James’ Arbeitskollegen zu verbringen. Aber wenn ich die unangenehme Gesellschaft gegen die Aussicht abwäge, ein Wochenende mit meinem Freund in der Sonne zu verbringen, und das auch noch, ohne für die Unterbringung bezahlen zu müssen … warum eigentlich nicht?
    Was hat James gesagt, wer alles mitkommt? Edward und seine Großkotz-Susannah, Jeremy und sein neues Mäuschen. Aber James hat auch noch ein paar andere Typen erwähnt, von denen er meint, ich müsse sie kennen. Die Namen Terence und Hector klingen vage bekannt, aber ich kann sie keinem Gesicht zuordnen. Und eine Kollegin namens Zoe.
    »Ist Zoe nicht das Mädchen, das ich bei eurer Weihnachtsfeier getroffen habe?«, erkundige ich mich, als ich ins Wohnzimmer zurückkomme.
    »Himmel, du hast ein echt gutes Gedächtnis«, stellt er beeindruckt fest.
    Tja, ich weiß auch noch, dass ich mich gefragt habe, ob sie vielleicht diejenige war, die mir die SMS geschickt hat.
    »Was?«, fragt er, als er meinen wenig amüsierten Gesichtsausdruck bemerkt.
    »Nichts«, antworte ich knapp.
    »Keine Sorge, Zoe hat einen Freund.« Er grinst. »Komm her, Süße. Du bist schon ein komisches kleines Ding!«
     
    Zurzeit gehe ich jeden Tag zu Fuß zur Arbeit. Die Rhododendren auf dem Dorset Square blühen rosa und lila, die Glyzinie vor unserem Haus ist eine Farbenpracht. Frische hellgrüne Blätter schmücken die Bäume, und der warme Geruch frisch gemähten Grases ruft auf Londons Plätzen den Sommer aus. In den U-Bahnen ist es allerdings so heiß und stickig, dass

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