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Lucy in the Sky

Lucy in the Sky

Titel: Lucy in the Sky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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»Und du siehst toll aus!«, setzt sie hinzu und hält mich ein Stück von sich weg.
    »Du auch!«, antworte ich. Reena ist umwerfend. Ihre Eltern stammen aus Bombay (Entschuldigung, ich meine natürlich Mumbai), aber sie ist in Buckinghamshire aufgewachsen, hat superschöne karamellfarbene Haut, ganz glatte schwarze kinnlange Haare und durchdringend grüne Augen. Überall, wo man mit ihr hingeht, starren die Männer – und auch die Frauen – sie an. Karen und ich haben ihr schon immer gesagt, sie soll in ihrer Freizeit modeln, aber sie wollte sich lieber ganz auf ihr Studium konzentrieren. Inzwischen ist sie Ärztin. Schön
und
klug. Wenn sie nicht so total nett wäre, müsste ich eifersüchtig auf sie sein. Es tut so gut, sie wiederzusehen.
    Wir gehen hinein, suchen uns einen Tisch und bringen uns schnell auf den aktuellen Stand, was Leben, Arbeit und Liebe angeht, bis zehn Minuten später Karen eintrudelt, in einer Parfümwolke, beladen mit Einkaufstüten.
    »Sorry, sorry«, ruft sie mit ihrem breiten Yorkshire-Akzent. Sie kommt aus Hull, oben im Norden. »Ich konnte einfach nicht widerstehen«, fährt sie fort, während sie ihre Tüten von French Connection, Oasis und Zara vor unseren Füßen ablädt. Dann umarmt sie uns und gibt uns beiden einen dicken Kuss.
    Karen war schon immer die temperamentvollste und lauteste in unserer Gruppe und hat uns damit manchmal halb in den Wahnsinn getrieben, wenn wir in einem schicken Restaurant waren und Karen mit ihrer dröhnenden Stimme die ganze Aufmerksamkeit auf sich zog. Aber jetzt lächeln wir nur.
    »Wie geht es euch?«, fragt Karen und zieht sich einen Stuhl an den Tisch. »Nein, ich nippe nur mal mit an dem Rosé«, sagt sie zu dem Kellner, der sofort herbeigeeilt ist. »Ist das okay?«, fragt sie dann Reena und mich.
    »Na klar«, versichern wir beide, und Karen ergreift die Flasche, gießt ihr eigenes Glas voll und füllt bei uns nach. »Bestellen wir Oliven«, meint sie plötzlich.
    »Los geht’s!«, lache ich, als Karen aufspringt, um an der Bar zu bestellen. So ist sie immer, sie kann sich kaum mal länger als ein paar Sekunden auf etwas konzentrieren.
    »Wie geht’s Paul?«
    Paul ist Reenas Freund. Ebenfalls Arzt.
    »Ganz gut, danke«, antwortet sie. »Hat viel zu tun.«
    »Na, das ist doch das, was ein Arzt sich wünscht«, lacht Karen. »Und wie steht es mit dem hübschen James?« Sie wendet sich an mich.
    »Auch gut.«
    »Und seine Arbeit?«
    »Auch ziemlich stressig.«
    »Ihr Mädels mit euren fleißigen Männern … Gott sei Dank ist Alan Handwerker. Von morgens neun bis abends fünf. Immer pünktlich zu Hause.«
    Karen ist Friseurin in Greenwich, Südlondon, zehn Minuten mit dem Auto von ihrer Wohnung in Charlton entfernt. Wir haben zusammen Medienwissenschaft studiert, bis Karen zu dem Schluss kam, dass es nichts für sie ist, und sich zur Friseurin umschulen ließ.
    »Ich mag deine neue Frisur … «, fühle ich mich immer zu sagen verpflichtet, obwohl ich sie heute gar nicht so super finde. Karens Haare sind tiefschwarz gefärbt mit knallpinken Strähnen. Aber es spielt sowieso keine Rolle, ob es mir gefällt oder nicht – wenn man nach dem geht, wie es bisher war, hat sie in ein paar Wochen sowieso schon wieder ganz was anderes. Außerdem wäre ihr meine Meinung sowieso auch egal. So muss es sein, wenn man ein gesundes Selbstbewusstsein hat …
    Nach dem Musical sind wir vom Mitsingen heiser und machen uns auf den Weg zum nächsten Pub. Karen geht an die Bar, während Reena und ich einen Tisch entdecken, der gerade frei wird.
    »Das war wirklich unglaublich toll, stimmt’s?«, sagt Reena.
    »Wir sollten uns als Nächstes
Dirty Dancing
anschauen!«, schlage ich vor.
    »Au ja!«
    Karen kommt mit drei Wodka-Limone an den Tisch. »Hättest du auch Lust,
Dirty Dancing
zu sehen?«, frage ich sie.
    »Himmel, ja!«, ruft sie sofort. »Echt? Da haben wir so lange versucht, einen Termin mit dir zu kriegen, und jetzt können wir tatsächlich gleich den nächsten in den Kalender eintragen?«
    Ich sehe sie ein wenig verdutzt an. Natürlich meint sie das nicht böse, das weiß ich. Aber irgendwie tut es trotzdem ein bisschen weh.
    »Ja«, antworte ich ergeben.
    »Na, das wäre ja wahnsinnig toll.« Sie grinst, Reena ebenfalls, ein bisschen verlegen, weil sie merkt, was Karens Bemerkung bei mir ausgelöst hat.
    Aber Karen hat ja nicht unrecht. Die beiden anderen treffen sich ziemlich regelmäßig einmal im Monat, während ich mit Arbeit und James bis zum Hals

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