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Lucy kriegt's gebacken

Lucy kriegt's gebacken

Titel: Lucy kriegt's gebacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Higgins
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Eine eigene Familie und alles.“ Ich nicke, froh, dass sie auf der richtigen Spur ist.
    „Du weißt, dass man auch als alleinstehende Frau heutzutage ein Kind aus Guatemala adoptieren kann. Ich habe einen Artikel gelesen …“
    „Soll das heißen, dass du das mit Ethan und mir nicht gut findest, Mom?“, unterbreche ich sie.
    „Nun, nicht direkt. Es ist nur … Wenn du mit Ethan zusammen sein willst, bitte sehr. Aber wenn du einfach nur einen Samenspender suchst …“
    „Mom!“
    „Was? Du hast gefragt, ich antworte. Mach, was du willst, Liebling.“ Sie betrachtet mich von Kopf bis Fuß. „Ich kann nicht glauben, dass du so was in der Öffentlichkeit trägst“, kommentiert sie meine Yogahose und das Sweatshirt.
    „Ich bin Bäckerin, Mom.“ Ich erhebe mich steif. „Selbst Coco Chanel würde sich zum Backen etwas zwangloser kleiden.“
    „Zwischen zwanglos kleiden und wie ein Landstreicher herumlaufen besteht ein gewaltiger Unterschied“ murmelt sie.
    Ich muss an die teuren Kaschmirpullover in meinem Schrank denken. Die Schuhe und die kostspielige Unterwäsche. Die mahagonifarbenen Schuhe haben mich einen Wochenlohn gekostet, und die Kreditkartenabrechnung letzten Monat hat sogar mich schockiert.
    „Bis später“, sage ich. Mom lächelt freundlich, genug Mutter-Tochter-Gespräch für sie. Und das Schläfchen kann ich jetzt auch vergessen. Zeit für einen kleinen Ausflug zu Nordstrom‘s.
    „Du bist also mit Ethan zusammen, hm?“ Ashs schwarz geschminkte Unterlippe bebt, aber sie hält sich recht wacker. Die Hände mit den abgebissenen Nägeln in die Hosentaschen gestopft, hebt sie ihre viel zu dünn gezupften Augenbrauen, als ob sie wirklich an einer Antwort interessiert wäre.
    „Ähm … ja.“ Ich weiß nicht, was ich sonst sagen soll.
    „Das erklärt dann wohl, warum er immer hier war. Mist, ich bin so blöd. Ich hätte es mir doch denken können.“ Sie versucht es mit einem coolen Lächeln, doch da spielen ihre Lippen nicht richtig mit. Sie verlagert das Gewicht auf den anderen Fuß, ihr schwarzes Haar wippt gegen ihr bleiches Gesicht. „Also, wie lange läuft das überhaupt schon?“
    „Eine Weile.“
    „Das ist toll. Er ist toll. Und du bist auch toll. Also schön für euch beide.“ Eine Träne rollt ihr über die Wange und hinterlässt eine dunkle Spur.
    „Es tut mir leid, Schätzchen“, flüstere ich. „Ich weiß, dass du …“
    „Jetzt hab bloß kein Mitleid mit mir, Lucy, Himmel noch mal! Schön, dass du mit … Und ich nicht … Ich muss jetzt los.“ Sie macht auf dem Absatz kehrt, um mit klimpernden Ketten auf ihre eigene Wohnungstür zuzusteuern. Die Absätze ihrer schweren Schuhe dröhnen laut im Treppenhaus. Ich höre ein unterdrücktes Schluchzen und habe jetzt selbst Tränen in den Augen. Sie weint. Verdammt, verdammt, verdammt! Wenn Jugendliche nicht so grausam wären, wenn es einen netten Jungen gäbe, der mutig genug wäre, ihr wahres Wesen hinter all der schwarzen Farbe und den Ketten zu erkennen …
    Aber es kommt noch schlimmer - das letzte Baseballspiel der Saison steht bevor. Und raten Sie mal, wer unser Gegner ist? International Food natürlich - dank deren unerwartetem Sieg über Nubey‘s Hardware. Was dummerweise vor allem an Doral-Annes schwer zu schlagenden Würfen lag.
    Nie war mein Bedürfnis, mich in meiner Wohnung zu verschanzen, größer. Das mit Ethan und mir weiß inzwischen jeder. Parker hat davon im Kindergarten erfahren und mir eine vergnügte Nachricht hinterlassen. „Hey, habe gehört, dass du und Ethan endlich reinen Tisch gemacht habt! Wie schön für dich, Lieblingsfreundin!“ Bill am Postschalter steckte mich und Ethan lauthals in die Porno-Inzest-Schublade. Als ich heute in der Bibliothek vorbeiging, verstummten auf einen Schlag alle vier Mitarbeiter und lächelten mich, als ich meine Bücher und DVDs zurückgab, betreten an.
    Auf dem Baseballplatz sitzen die schwarzen Witwen in einer Reihe rechts neben den Mannschaftsbänken, eine große Decke über ihren Beinen ausgebreitet. Daneben Parker und Nicky, die mit den Mirabellis zusammen gekommen sind. Nicky hockt auf Giannis Schoß und kitzelt seinen Großvater unterm Kinn.
    Die Mirabellis entdecken mich. Marie winkt unbeholfen, während Gianni mir steif zunickt. Parker winkt auch, und ich kann nur hoffen, dass sie irgendetwas tut oder sagt, damit die Lage sich etwas beruhigt. Was allerdings nicht leicht sein wird, da Gianni und Marie sich ja seit Ewigkeiten wünschen, dass Ethan und

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