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Lucy kriegt's gebacken

Lucy kriegt's gebacken

Titel: Lucy kriegt's gebacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Higgins
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und sieht dann wieder mich an.
    „Wie kommen Sie mit Ihrer Entscheidungsfindung voran?“, fragt er. „Haben Sie noch Fragen?“
    „Äh … ich … ich denke nicht“, stottere ich. Seine Anwesenheit macht mich wirklich nervös - er sieht Jimmy so ähnlich, aber eben doch nicht ganz. Ungefähr wie Coffee Cake mit fettarmem Sauerrahm nicht so saftig schmeckt wie mit Sahne. Wie Coldplay einfach nicht an U2 rankommt. Matt ist eher wie … Jimmy light.
    „Weißt du was? Ich glaube, ich suche mal meinen Sohn. War schön, Sie kennenzulernen, Matt. Wir sehen uns später, Lucy.“
    „Habe mich auch gefreut, Sie kennenzulernen“, sagt Matt.
    „Sie ist meine Freundin“, erläutere ich überflüssigerweise.
    „Verstehe.“ Er hat wirklich schöne Augen. Nicht so schöne wie Jimmy, aber trotzdem ziemlich schöne.
    „Ähm, wegen des Angebots habe ich keine Fragen. Sie haben mir alles bei dem Abendessen beantwortet.“ Hör jetzt endlich auf, dummes Zeug zu reden, Lucy. „Ich brauche einfach noch etwas Zeit. Ich will sicher sein, dass es das Richtige für mich ist.“
    „Sehr richtig“, stimmt Matt mir zu. „Nun, wenn ich noch irgendetwas tun kann, sagen Sie es mir einfach. Ich brauche allerdings bis ersten November eine Entscheidung, das habe ich erwähnt, oder?“
    „Ja, haben Sie.“ Er riecht gut. „Und ganz ehrlich, ich wüsste nicht, warum ich ablehnen sollte. Es ist ein tolles Angebot, und ich werde Ihnen nächste Woche definitiv Bescheid geben. In Ordnung?“
    „Das wäre fantastisch. Wir finden, dass Ihr Brot das Beste ist, und genau das will NatureMade. Immer nur das Beste.“ Als er mir zuzwinkert, flattern in meinem Bauch ein paar Schmetterlinge auf.
    „Charmeur.“ Ich kann ein Grinsen nicht unterdrücken.
    „Also, erzählen Sie mir mehr von dieser Veranstaltung. Vielleicht habe ich Halluzinationen, aber ich glaube, dass ich vor ein paar Minuten eine gigantische Muschel gesehen habe.“
    „Bitte etwas Respekt gegenüber der Muschel! Wir werden sie später verbrennen. Das hier sind ihre letzten Stunden.“
    Er lacht. „Verstehe. Noch etwas, das ich wissen sollte?“
    Es ist leicht, mir ihm zu reden, so unkompliziert - keine gemischten Gefühle, keine gemeinsame Vergangenheit. Ich empfehle ihm Lenny‘s’ Zelt für die gefüllten Muscheln und das Zelt meiner Schwiegereltern, falls er auf italienisches Essen Lust hat. Er verspricht, beides zu probieren.
    „Hallo, hallo, hallo!“, girrt Rose hinter mir. Alle drei schwarzen Witwen halten Starbucks-Becher in den Händen.
    „Na, wenn das mal nicht der Toast -Mann ist.„ Iris zwinkert so auffällig, dass ihr komplettes Gesicht sich verzerrt. “Wie geht es uns denn heute?“
    „Was für eine schöne Jacke.“ Meine Mutter streckt die Hand aus, um den Ärmel von Matts Wildlederjacke anzufassen. „Ich mochte immer Männer, die sich zu kleiden verstehen.“
    Die schwarzen Witwen scheinen vergessen zu haben, dass ich mit Ethan zusammen bin. Langsam bekomme ich Magenkrämpfe.
    Matt bedankt sich bei Iris für den Keks, den sie ihm hinhält.
    „Vorsicht“, flüstere ich ihm zu. „Die Regierung überlegt, unsere Kekse in Afghanistan einzusetzen.“
    „Ein paar Jungs haben vorhin damit Straßenhockey gespielt“, sagt er mit gesenkter Stimme. Ich lache laut auf. Arme Iris! Matt lächelt mir zu. Er ist ein bisschen kleiner als Jimmy - aber größer als Ethan. Nicht dass ich sie miteinander vergleiche.
    „Lucy, diese Lichterkette funktioniert nicht.“ Rose deutet auf unsere Zeltdecke. Sie hat recht, der Stecker ist nicht eingesteckt.
    „Ich mache das“, ruft Iris, doch die Vorstellung, wie meine sechsundsiebzigjährige Tante sich auf einen Stuhl stellt, gefällt mir gar nicht.
    „Nein, nein, Iris, ich mache das schon. Kein Problem.“ Ich nehme ihr den Klappstuhl aus den Händen und stelle ihn unter der Lichterkette auf. Der Boden ist vom Regen in der vergangenen Nacht aufgeweicht.
    „Ich helfe Ihnen“, sagt Matt. Er reicht mir die Hand, ich nehme sie und klettere vorsichtig auf den Stuhl, der ganz schön wackelt. Matt legt die Hände um meine Taille.
    „Danke“, sage ich etwas atemlos. Seine Hände sind groß. Und warm.
    Dann ist der Stecker drin. Matt hilft mir hinunter, und ich finde es schwierig, in sein Gesicht zu sehen. Irgendwo in der Ferne heult kurz die Sirene eines Polizeiautos auf.
    „Schön, wenn ein Mann in der Nähe ist, der helfen kann“, seufzt Rose verträumt.
    Ich werde rot, blicke über die Straße und werde von

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