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Lucy & Olivia - Die Vampirprüfung

Lucy & Olivia - Die Vampirprüfung

Titel: Lucy & Olivia - Die Vampirprüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sienna Mercer
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»Nichts kann das Band zwischen dir und Olivia trennen. Noch nicht mal ein Ozean.«
    Lucy nickte tapfer.
    Plötzlich warf Mrs Abbott einen Blick auf die Uhr und machte ein langes Gesicht. »Oh mein Gott, wie die Zeit verfliegt!«
    Als sie kurz danach aus dem Parkhaus fuhren, bot sie Lucy an, sie nach Hause zu bringen. Lucy war kurz davor, das Angebot anzunehmen, als Mrs Abbott vergnügt hinzufügte: »Dann könnte ich deinen Vater kennenlernen.«
    »Da fällt mir ein«, improvisierte Lucy, »dass ich Olivia vor dem Weggehen versprochen habe, wieder mit zu euch zu kommen … damit sie mich nach Hause begleiten kann … um noch ein bisschen Bewegung zu kriegen.«
    »Bist du sicher, dass ich dich nicht einfach fahren soll?«, fragte Olivias Mom eindeutig enttäuscht.
    »Vielleicht ein andermal«, sagte Lucy so fröhlich wie möglich.
     
    Olivia war erleichtert, einen Grund zu haben, das Haus zu verlassen. Schon beim Klang der Stimme ihrer Mutter, die Lucy »total mörderisch« zuquiekte, als sie aus
dem Einkaufszentrum zurückkamen, hätte sie am liebsten geschrien.
    »Und wie liefen deine Nachforschungen über unsere Eltern?«, fragte Lucy, als sie auf dem Weg zu ihr nach Hause am Friedhof vorbeischlenderten.
    »Erbärmlich«, antwortete Olivia. »Weißt du, wie viele Zwillingspaare aus Owl Creek stammen?«
    »Ich weiß zumindest von einem«, sagte Lucy.
    »Drei«, erzählte Olivia. »Außer uns gibt es Eddie und Freddie, die inzwischen eine Pizzeria in Chicago aufgemacht haben, und ein Rollkunstlaufpaar, das aus Bruder und Schwester besteht. Rate mal, wie die Rollschuhläufer sich nennen!«
    Lucy schnitt eine Grimasse. »Und ich dachte schon, wir wären ein seltsames Paar.«
    »Die glitzernden Gleiter «, verriet Olivia.
    Lucy stöhnte auf.
    »Wir werden nirgendwo erwähnt, noch nicht mal eine Geburtsanzeige von Zwillingen habe ich gefunden«, klagte Olivia. Es ist gar nicht so einfach, sich nicht entmutigen zu lassen, wenn jede Spur, der wir nachgehen, ins Leere führt, bedauerte sie ihre Situation innerlich.
    Lucy nickte traurig, fast so, als könnte sie Olivias Gedanken lesen. Dann hielt sie inne. »Hab ich dir schon das Oberteil gezeigt, das deine Mutter mir gekauft hat?«
    Als Olivia den Kopf schüttelte, fasste Lucy in ihren Rucksack und zog ein tief ausgeschnittenes, total süßes Spinnwebending heraus. Sie hob es hoch und klimperte mit ihren dicken schwarzen Wimpern.

    Olivia schnappte nach Luft. »Mich würde meine Mom in so einem T-Shirt niemals vor die Tür lassen!«
    »Tja, heute war sie wie ein Vampir in einem Blutbad«, berichtete Lucy nüchtern. »Du hättest sehen sollen, wie sie mitten in Spins Records den Zombie gegeben hat.«
    Olivia hielt sich die Augen zu. »Und ich dachte immer, mein Dad wäre der Peinliche von den beiden. Wie auch immer«, fuhr sie fort, entschlossen, über den Dingen zu stehen, »Ich freue mich, dass ihr Spaß miteinander hattet.«
    Lucy nickte.
    Olivia sah sie an. »Oder etwa nicht?«
    »Doch, natürlich«, betonte Lucy leise. »Sie war wirklich großartig und ich … na ja, ich habe irgendwie herausgefunden, wie es wäre, eine Mutter zu haben.« Sie kickte mit ihrem Stiefel gegen das Pflaster. »Aber Audrey ist nicht meine Mutter«, fuhr sie fort. »Sie ist deine. Du hast wirklich Glück, Olivia«, schloss sie flüsternd.
    Olivia spürte, wie ihr Tränen in die Augen traten. Ja, das habe ich, dachte sie. Mit beiden Händen umfasste sie Lucys Arm und schweigend gingen sie gemeinsam die lange Auffahrt zu Lucys Haus hinauf.
    »Dad!«, rief Lucy, als sie die riesige Eingangstür aufschloss. »Olivia ist da!« Ihre Stimme hallte durch die Steinkorridore. »Dad?«
    Olivia folgte Lucy in die Küche. Dort lag ein Zettel auf der steinernen Arbeitsplatte.
    »›Schatz‹«, las Lucy laut vor, »›ich habe deine Nachricht erhalten, aber ich musste noch mal weg. Bestell deiner Freundin Olivia Grüße von mir.‹«

    »›Deiner Freundin‹?«, wiederholte Olivia ungläubig.
    Lucy warf ihre Tasche auf die Arbeitsplatte. »Ich glaub’s einfach nicht. Er geht dir absichtlich aus dem Weg, weil du ein Mensch bist!« Sie schäumte vor Wut. »Na ja, so können wir wenigstens noch ein bisschen im VVV nach unseren echten Eltern suchen.«
    Olivia hatte ihre Schwester noch nie so wütend erlebt. Sie schüttelte den Kopf. »Ich glaube, wir haben für diese Woche genug vom Thema Eltern gehabt«, sagte sie. »Warum machen wir nicht noch was Nettes? Ruf Sophia an und frag, ob sie

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