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Lucy & Olivia - Die Vampirprüfung

Lucy & Olivia - Die Vampirprüfung

Titel: Lucy & Olivia - Die Vampirprüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sienna Mercer
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moralische Unterstützung zu bekommen. Dann kniff sie die Augen zu und streckte ihre freie Hand aus. Sie spürte, wie Mrs Deborgs kühle Finger ihren Zeigefinger umfassten.

    »Was passiert jetzt?«, flüsterte sie ängstlich.
    »Tun Sie ihr nicht weh!«, rief Lucy.
    Aber dann passierte gar nichts. Mr Boros räusperte sich mehrmals vielsagend, bis Olivia schließlich begriff, dass er versuchte, ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Sie zwang sich, die Augen aufzuschlagen, und sah, dass er ihr ein vergilbtes Stück Pergament dicht vor die Augen hielt. In den Ecken befanden sich kunstvolle spitze Muster und in der Mitte stand in verschnörkelter schwarzer Schrift ein Gedicht.
    »Die Bewerberin wird jetzt den Blutschwur lesen«, verkündete er.
    Olivia holte tief Luft, bevor sie begann, laut vorzulesen.
    »›Ihre Nacht ist meine Nacht.
Ihr Blut ist mein Blut.
Ihr Geheimnis ist mein Geheimnis.
Dieser Schwur ist mein Sarg.‹«
    Unter den Wörtern, wo ein Strich für ihre Unterschrift hätte sein können, befand sich ein kleiner leerer Kreis.
    Valencia Deborg sah sie vielsagend an. Sie hielt immer noch Olivias Zeigefinger in einer Hand. Mit der anderen hob sie den Nagelring hoch.
    Olivia sah, dass Lucy stolz lächelte. Zu ihrer Überraschung tat das auch Lucys Vater. Olivia nickte tapfer, als Mr Boros das Blatt unter ihre Hand hielt.
    Die Vampirfrau drückte ihren Ring in Olivias Fingerspitze. Olivia zuckte zusammen und ein Blutstropfen
quoll wie eine winzige Rose hervor. Sie ließ ihn von ihrem Finger tropfen und er landete leicht spritzend mitten in dem Pergamentkreis.
    »Olivia Abbott hat alle drei Prüfungen ihrer Initiation bestanden«, verkündete Mrs Deborg. »Sie darf das Blutgeheimnis bewahren.«
    Olivia und Lucy umarmten sich so fest wie noch nie und alle begannen zu klatschen – sogar Lucys Vater und Valencia Deborg. Dann führten die Vampirbeamten sie alle nach unten ins Wohnzimmer, wo zu Olivias Überraschung Sophia, Brendan, Bethany und Mr und Mrs Daniels warteten. Sie applaudierten alle, sobald Olivia das Zimmer betrat.
    »Bravo!«, rief Brendan. »A-positiv, Olivia!«
    Bethany schrie wie eine verrückte Eule.
    Olivia stand einfach nur strahlend da.
    »Alle, die wissen, dass du das Geheimnis kennst, sind hier«, flüsterte ihr Lucy ins Ohr.
    Sophia begann, wie verrückt zu fotografieren. Lucy versuchte, ihr aus dem Weg zu gehen, aber Sophia bat sie, bei den anderen zu bleiben und sich natürlich zu geben. »Ich hoffe, die Vamp will die Bilder für ihre Foto-Starkolumne Auf der Jagd nach den Untoten haben!«, sagte sie aufgeregt.
    Valencia Deborg trat in die Mitte des Raums und hob ihre schmalen Hände. »Wie Sie bereits richtig vermutet haben, hat Olivia Abbott die heiligen Initiationsriten erfolgreich abgeschlossen. Sie erhält damit vom Runden Tisch der Vampire die offizielle Anerkennung durch unsere Gemeinschaft.«

    »Und von der ASMM ebenfalls«, meldete sich Mr Boros aus der Nähe der Tür zu Wort.
    Wieder begannen alle zu klatschen und dann schmetterten sie in einer seltsamen Sprache dieses komische Lied, das so ähnlich klang wie »For She’s a Jolly Good Fellow«, wenn man es rückwärts singen würde.
    Olivia wiegte sich zur Musik hin und her und fühlte sich bei der ganzen Vorführung gleichzeitig ehrfürchtig und vollkommen verwirrt.
     
    Lucy war dermaßen glücklich und erleichtert, dass ihre Schwester die Prüfungen bestanden hatte, dass sie fast das Gefühl hatte, Rosa zu tragen!
    Alle wuselten um Olivia herum, gratulierten ihr und machten Witze. Währenddessen tauchte Lucys Vater mit einem Silbertablett voller Sektflöten mit dunkelrotem A neg auf. Er verteilte sie, bis nur noch eine mit einem rosaweiß gepunkteten Schirmchen übrig war. »Cranberrysaft für Olivia«, sagte er und hielt ihr das Tablett hin. »Der kleine Schirm dient der Kennzeichnung.«
    Lucys Herz öffnete sich wie ein Sarg in der Morgendämmerung. Vielleicht akzeptiert er Olivia ja jetzt endlich, nachdem sie ein Ehrenvampir geworden ist, hoffte sie.
    Ein paar Minuten später entdeckte sie ihren Vater, der allein in einer Ecke saß und an seinem Cocktail nippte. Sie schlich zu Olivia hinüber und zog sie sanft von Mr und Mrs Daniels weg. »Du solltest mal mit meinem Dad reden«, bat Lucy sie. »Ich glaube, er hat endlich erkannt, wer du wirklich bist.«

    Ihre Schwester näherte sich ihm vorsichtig. »Ganz herzlichen Dank für die Party, Mr Vega«, hörte Lucy sie sagen.
    Lucys Vater sah erschrocken auf, als hätte Olivia

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