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Lucy und Olivia 04 - Die Vampirverschwoerung

Lucy und Olivia 04 - Die Vampirverschwoerung

Titel: Lucy und Olivia 04 - Die Vampirverschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sienna Mercer
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könnten, wie ich hier Musical-Songs schmettere!, dachte Lucy.
    Als sie nach Hause kamen, ging Olivias Mom auf die Küche zu.
    »Dein Vater und ich basteln gerade was in Servietten-Technik«, sagte sie. »Ich sag dir Bescheid, wenn das Abendessen fertig ist.«
    »Was ist Servietten-Technik?«, wagte Lucy zu fragen.
    »Das kennst du doch«, sagte Audrey. »Wenn man eine Collage auf eine Vase oder so was klebt und dann mit Leim überlackiert. Ich weiß, dass das zu den Bastelarbeiten gehört, die du am wenigsten magst.«
    Audrey drehte sich um und Lucy war ganz enttäuscht.
    »Kann ich das mal ausprobieren?«, fragte sie zaghaft.
    Audrey lächelte. »Natürlich! Ich dachte, das würde dir keinen Spaß machen.«
    Lucy zuckte mit den Schultern, und bevor sie wusste,
wie ihr geschah, war sie darin vertieft, eine Vase mit Ausschnitten aus einer Gartenzeitschrift zu schmücken. Es war ihr gelungen, einen Ring aus hellgrünem Gras um den Boden herum zu kleben, über dem eine Gruppe Marienkäfer tanzte. Jetzt arbeitete sie gerade an einem Streifen winziger leuchtend gelber Butterblumen.
    »Das sieht ja wirklich wunderhübsch aus, Liebes!«, ermutigte Audrey sie.
    »Danke«, sagte Lucy und klebte vorsichtig eine weitere Blume auf. »Die schenke ich Ol … ich meine, Lucy zu Weihnachten«, verbesserte sie sich schnell. »Sie wird ihr gefallen«, fügte sie hinzu und schwenkte begeistert ihren Pferdeschwanz herum.
    Mr Abbott blickte von seinem Schwertständer aus Holz auf, den er mit Ausschnitten von Bruce Lee in verschiedenen Kung-Fu-Posen verzierte. »Das ist eine gute Idee«, sagte er. »Sie kann sie mit nach Europa nehmen.«
    Lucy verschlug es den Atem und Olivias Eltern wechselten einen besorgten Blick.
    »Wir wissen, wie schwer es für dich ist, dass Lucy wegzieht, Olivia«, sagte Audrey liebevoll.
    Lucy starrte eine ganze Weile lang wortlos auf die gelbe Blume auf ihrem Finger.
    »Noch nie ist etwas schwerer für mich gewesen«, räumte sie leise ein.
    Dann klebte sie mit einem tiefen Seufzer vorsichtig die Blume auf Olivias Vase.

    Olivia balancierte auf den Stahlkappen von Lucys Stiefeln auf einer der oberen Leitersprossen. Sie musste sich strecken, um die letzte blutrote Rose an dem losen Netz aus Silberdraht zu befestigen, das sie und ihr Vater, seinem Entwurf entsprechend, um den Weihnachtsbaum gewickelt hatten. Aus den Augenwinkeln konnte sie sehen, wie er ganz unten noch ein paar Kerzen zwischen den Zweigen verteilte.
    Sie schmückten jetzt seit fast zwei Stunden, und Olivia musste zugeben, dass der fertige Baum noch viel atemberaubender war, als sie erwartet hatte. Abgesehen von dem glitzernden Drahtnetz waren der einzige andere Schmuck helle Kerzen und rote Rosen. Es war die perfekte Mischung aus komplexem Design und schlichter Dekoration.
    Das einzig Dumme war, dass sie und ihr Dad die ganze Zeit konzentriert gearbeitet und kaum miteinander gesprochen hatten, außer als er ihr gesagt hatte, dass die silbernen Weihnachtsbissen erst ganz zum Schluss dazu kämen. Sie wusste noch nicht einmal, was »Weihnachtsbissen« waren.
    Olivia versuchte, sich ein Gesprächsthema einfallen zu lassen. Sie konnte ja nicht mit Mr Vega darüber reden, warum er nach Europa zog oder dass er ihr Vater war. Noch nicht einmal den Baum durfte sie allzu begeistert loben, denn schließlich gab sie sich ja für ihre schmallippige Gruftischwester aus, die immer noch irgendwie sauer auf ihren Vater war. Allerdings schien Mr Vega sowieso völlig in seine eigenen Gedanken versunken.

    »Ich denke, jetzt können wir die Weihnachtsbissen aufhängen«, verkündete ihr Vater plötzlich und verschwand in der Küche, um sie zu holen.
    Während sie die Leiter hinabstieg, versuchte Olivia sich vorzustellen, was Weihnachtsbissen sein konnten. Vampirzähne, die im Dunkeln leuchten? Rote Fleischbrocken?
    Ihr Vater tauchte mit einem kleinen Stapel notizbuchgroßer Schachteln auf.
    Süßigkeiten aus Menschenfleisch? Sie hielt den Atem an, als er eine Schachtel öffnete und eine Reihe kleiner in Folie verpackter Schokoladenkegel zum Vorschein kam.
    Die sehen ja fast so aus wie unsere Schokoladenzapfen, dachte Olivia und entspannte sich.
    Ihr Vater reichte ihr ein paar Bissen und nahm selbst einige. Als Olivia begann, sie zwischen den süß duftenden Rosen aufzuhängen, bemerkte sie, dass alle unterschiedliche Berufe darstellten. Es gab einen Bäcker mit einem winzigen Kopf und einer bauschigen weißen Mütze. Und einen kleinen Arzt, dem ein Stethoskop vor

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