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Lucy und Olivia 04 - Die Vampirverschwoerung

Lucy und Olivia 04 - Die Vampirverschwoerung

Titel: Lucy und Olivia 04 - Die Vampirverschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sienna Mercer
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Zuschauerraum zog.
    Ich muss mal ein ernstes Wörtchen mit Olivia über ihren Jungsgeschmack reden , dachte sie.
    »Wir stehen unter ›Abbott‹ im Telefonbuch!«, rief Olivias Mom noch über die Schulter.
    Als sie wieder auf ihren Plätzen saßen, kehrten Lucys Gedanken zu Mr Grosvenor, der neuen Ausstellung im Kunstmuseum und den Plänen ihrer Freunde, ihren Vater in Franklin Grove zu halten, zurück.
    Er ist der perfekte Kandidat für diesen Museumsjob, dachte sie, aber von selbst würde er sich nie dort bewerben.
    »Du hättest Brian deine E-Mail-Adresse geben sollen«, flüsterte Audrey ihr ins Ohr, als die Schauspieler wieder auf die Bühne kamen.

    Das ist es!, dachte Lucy. Ich schicke dem Museumsdirektor eine E-Mail und tue so, als sei ich mein Vater!
    »Gute Idee«, flüsterte Lucy zurück. »Danke, Mom!«

    Olivia faltete sorgfältig eine schwarze Cargoshorts und legte sie oben auf die anderen Kleider in einen Karton. Sie nahm das Paketband von Lucys Bett und klebte den Karton zu. Dann schrieb sie mit einem schwarzen Filzschreiber LUCYS SOMMERKLAMOTTEN auf die Seite. Sie ließ sich aufs Bett fallen. Au! Sie zog unter sich eine von Lucys riesigen schwarzen Handtaschen hervor, die bis obenhin mit Kosmetikartikeln und Schulsachen vollgestopft war.
    Wenigstens hat Lucy durch mich ein paar ordentlich gepackte Kartons, wenn sie wirklich umziehen muss, dachte sie traurig.
    Olivia war teils erleichtert und teils enttäuscht gewesen, als sie Lucys Haus betreten und eine Nachricht von Mr Vega vorgefunden hatte. Er würde erst spät nach Hause kommen. Einerseits musste sie sich so keine Sorgen machen, dass sie sich vielleicht nicht wie Lucy benahm. Aber andererseits hatte sie sich auch ziemlich darauf gefreut, einige Zeit mit ihrem Vater zu verbringen. Sie wollte ihm zeigen, was er verlieren würde, wenn er umzog – wie nett und klug und cool sie war –, auch wenn er dachte, dass sie in Wirklichkeit Lucy war. In diesem Augenblick hörte Olivia ein Geräusch von oben.
    »Lucy!«, rief Mr Vegas Stimme. »Ich brauche deine Hilfe!«

    Olivia sprang auf und hüpfte zum Spiegel, der an einer Innenseite von Lucys Schranktüren hing. Sie schüttelte sich, um ihre Munterkeit loszuwerden, und strich sich mit den Händen die Haare vors Gesicht.
    »Ich komme«, rief sie. Plötzlich war sie total nervös. Was, wenn er den Rollentausch durchschaut?, überlegte sie.
    Sie stieg schnell die Treppe hinauf in die Eingangshalle und wappnete sich für den Augenblick, in dem Mr Vega sie als Lucy verkleidet erblicken würde. Aber als sie oben ankam, kehrte ihr Vater ihr den Rücken zu und stemmte die Füße in den Steinboden. Er versuchte, etwas durch die Eingangstür zu ziehen, das in der schwachen Beleuchtung aussah wie ein riesiges graues zotteliges Monster.
    »Hilf … mir … bitte«, stöhnte er.
    »Was ist das denn?«, quiekte Olivia, verwünschte sich aber gleich darauf, weil ihre Schwester sich nie so schnell aufgeregt hätte.
    »Der Weihnachtsbaum«, sagte ihr Vater keuchend. »Er steckt fest!«
    Jetzt konnte Olivia auch erkennen, dass ihr Vater natürlich kein Monsterfell festhielt, sondern die Zweige eines riesigen Baumes. Eigenartigerweise waren die Nadeln aber silbergrau statt grün.
    Ihr Vater grunzte vor lauter Anstrengung. Olivia rannte zu der Stelle, wo der Baum im Eingang festsaß, aber sie konnte ihn nirgendwo richtig anpacken. Sie beugte sich hinunter und sah, dass sich dort zwischen
dem Baum und dem Türpfosten eine kleine Lücke befand.
    »Beeil dich!«, rief ihr Vater heiser.
    Olivia krabbelte auf allen vieren schnell unten durch und tauchte draußen auf, wo ihr sofort die Kälte ins Gesicht schlug. Sie lief zum unteren Ende des Baumes und versuchte ihn an seinem abgehackten Stamm nach vorn zu schieben. Nichts rührte sich. Sie versuchte es erneut. Nichts.
    »V-O-R«, feuerte sie sich leise selbst mit einem Cheer an, während sie sich mit ganzer Kraft gegen den Baum stemmte, »A und N! So geht es vo-ran!«
    Plötzlich glitt der Baum wie ein gigantischer Pfeifenreiniger durch die Tür. Von innen war ein riesiges Krachen zu hören. Olivia rannte hinein.
    Ihr Vater lag auf dem Boden ausgestreckt, die Baumspitze im Schoss. Er lachte. Olivia konnte sich nicht erinnern, ihn schon mal so lachen gehört zu haben.
    »So bringt man Weihnachtsstimmung ins Haus!«, sagte er ausgelassen.
    »Ist alles in Ordnung mit dir?«, fragte Olivia.
    »Jetzt ja. Danke, Lucy. Du warst schon immer stark und schlau.«
    »Danke«, sagte

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