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Ludlum Robert - Covert 01

Ludlum Robert - Covert 01

Titel: Ludlum Robert - Covert 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Hades-Faktor
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schlug der Präsident mit der Faust auf den Tisch. »Ruhe jetzt, verdammt! Halten Sie den Mund!«
Durch das plötzliche Schweigen schien der Sitzungssaal des Kabinetts förmlich zu vibrieren. Mit funkelndem Blick sah der Präsident alle Anwesenden an, bis sich die Lage beruhigt hatte. Die Anspannung war spürbar und das Ticken der Wanduhr wirkte so laut wie ein immer wiederkehrender Donner.
Schließlich blickte Präsident Castilla mit festem Blick wieder seine Gesundheitsministerin an. »Jetzt sagen Sie das noch mal, und diesmal etwas genauer. Irgendjemand glaubt, dass er ein Medikament gegen diese Virusinfektion entwickelt hat? Wo? Und wie?«
Nancy Petrelli blickte ihre Kabinettskollegen und die Berater feindselig an, die sich bereit machten, wieder auf sie einzuschlagen. »Wie ich schon sagte, Sir, der Mann heißt Victor Tremont. Er ist CEO und Präsident von Blanchard Pharmaceuticals, einem großen, international tätigen Pharmakonzern. Tremont behauptet, dass ein Team von Blanchard Pharmaceuticals ein Serum gegen einen Virus entwickelt habe, der bei Affen in Südamerika aufgetreten ist. Tierversuche haben sehr positive Resultat ergeben, ein Veterinärmedizin-Patent ist bewilligt worden. Die Ernährungs- und Arzneimittelaufsicht überprüft das alles.«
Generalstabsarzt Oxnard runzelte die Stirn. »Die EAA hat noch nicht einmal für den Gebrauch bei Tieren eine Genehmigung erteilt?«
»Oder das Serum jemals an Menschen getestet?«, fragte Verteidigungsminister McCoy.
»Nein«, erwiderte die Gesundheitsministerin. »Das Unternehmen hatte ja keinerlei Absicht, das Medikament bei Menschen anzuwenden. Dr. Tremont glaubt, dass es sich bei diesem unbekannten Virus vielleicht um denselben Affenvirus handelt, mit dem sich jetzt auch Menschen infizieren. Angesichts der Umstände würde ich sagen, dass es idiotisch wäre, wenn wir der Sache nicht nachgehen würden.«
»Warum sollte irgendjemand ein Heilmittel gegen eine Viruserkrankung bei Affen entwickeln?«, wollte der Handelsminister wissen.
»Um herauszufinden, wie man Viren generell bekämpfen und für die Zukunft Verfahren der Massenproduktion konzipieren kann«, antwortete Nancy Petrelli. »Sie haben doch gerade gehört, wie Kenny und Norman erklärt haben, dass neue Viren eine zunehmende Gefahr für die Welt darstellen, in der einst abgelegene Gegenden zugänglich geworden sind. Was heute noch eine Virusinfektion bei Affen ist, kann morgen schon eine bedrohliche Epidemie bei Menschen sein. Meiner Ansicht nach sollten wir diese Möglichkeit in Betracht ziehen und uns klarmachen, dass ein Medikament gegen einen Affenvirus vielleicht auch Menschen helfen kann.«
Erneut brach ein Tumult aus.
»Verdammt, das ist zu riskant!«
»Ich finde, dass Nancy Recht hat. Uns bleibt keine andere Wahl.«
»Die EAA würde das niemals zulassen.«
»Was haben wir denn zu verlieren?«
»Eine Menge. Das könnte schlimmer werden als die Krankheit.«
»Hört sich das nicht etwas komisch an? Ein Mittel gegen einen unbekannten Virus, das aus heiterem Himmel kommt?«
»Komm schon, Sam, offensichtlich haben sie jahrelang daran gearbeitet.«
»Forschung hat oft keinen sofortigen praktischen Nutzen, hilft letztlich aber doch.«
Der Präsident schlug erneut mit der Faust auf den Tisch. »Schon gut, schon gut! Wir werden darüber reden und ich werde mir alle Einwände anhören. Aber jetzt will ich, dass Nancy und Jesse Blanchard Pharmaceuticals einen Besuch abstatten und das Ganze überprüfen. Wir sind mit einem Desaster konfrontiert, das wir definitiv nicht verschlimmern wollen. Außerdem könnten wir im Moment ein Wunder gut gebrauchen. Lassen Sie uns hoffen, dass dieser Tremont weiß, wovon er redet. Und lassen Sie uns beten, dass er Recht hat, bevor die halbe Weltbevölkerung ausgelöscht ist.« Er stand auf. »Okay, das war’s. Wir wissen alle, was wir zu tun haben. An die Arbeit.«
Als er den Raum verließ, schien sein Gang einen viel größeren Optimismus auszustrahlen, als er ihn wirklich empfand. Castilla hatte kleine Kinder.
Und Angst.
    Auf dem Rücksitz ihrer langen, abhörsicheren schwarzen Limousine telefonierte Nancy Petrelli mit dem Handy. »Wie Sie vorgeschlagen haben, habe ich gewartet, bis die Stimmung auf dem Tiefpunkt war, Victor. Als ich sah, dass alle begriffen hatten, dass wir außer Trostpflastern und jeder Menge Mitmenschlichkeit nichts anzubieten haben, habe ich die Bombe platzen lassen. Viele haben zwar mit den Zähnen geknirscht, aber letztlich würde ich behaupten,

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