Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ludlum Robert - Covert 01

Ludlum Robert - Covert 01

Titel: Ludlum Robert - Covert 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Hades-Faktor
Vom Netzwerk:
haben Sie sich aber Zeit gelassen.«
    »Ganz und gar nicht«, erwiderte der Corporal ungehalten. »Ich wusste ja nicht, ob Sie durchhalten würden. Es macht keinen Sinn, gute Ausweispapiere an eine verdammte Leiche zu verschwenden.« Zum Abschied drückte er Jons Hand. »Wenn Sie dieses Arschloch von Howell jemals wiedersehen sollten, richten Sie ihm bitte aus, dass er uns allen verdammt viel schuldet.«
    Jetzt saß Jon in der ehemaligen amerikanischen Botschaft und sah mit seinen braunen Baumwollhosen, dem kurzärmeligen Hemd, der Reißverschlussjacke, der wichtigen Armbinde und dem Ausweis wie ein typischer Mitarbeiter der Vereinten Nationen aus. In der Tasche hatte er Geld und zusätzliche Papiere.
    »Nehmen Sie unsere Sorge nicht persönlich«, sagte Domalewski, der weiterhin die Straße beobachtete. »Uns können Sie nicht die Schuld dafür geben, dass wir nicht besonders begeistert davon sind, Ihnen helfen zu müssen.«
    »Natürlich. Aber Sie sollten wissen, dass dies vielleicht das wichtigste Risiko ist, das Sie je eingegangen sind.«
Domalewski nickte mit seinem struppigen Kopf. »Das wurde in Peters Nachricht angedeutet. Er hat mir auch eine Liste von Ärzten und Krankenhäusern übermittelt, die Sie besuchen wollen.« Mit gehobenen Augenbrauen wandte sich der Pole um. Erneut betrachtete er den Amerikaner. Sein alter Freund Peter Howell hatte gesagt, dass dieser Mann Arzt sei. Aber konnte er auch mit gefährlichen Situationen umgehen? Mit seiner hohen Stirn, den breiten Schultern und der schmalen Taille wirkte er eher wie ein Scharfschütze als wie ein Arzt. Domalewski glaubte, Menschen richtig einschätzen zu können, und soweit er es beurteilen konnte, schien Peter Recht gehabt zu haben, was diesen Undercoveragenten betraf.
»Haben Sie die Treffen arrangiert?«, fragte Smith.
»Natürlich. Zu einigen werde ich Sie persönlich fahren, bei anderen müssen Sie allein klarkommen.« Jetzt hatte die Stimme des Diplomaten einen warnenden Unterton. »Aber erinnern Sie sich daran, dass Ihre Papiere nutzlos sind, wenn Sie der Regierung in die Hände fallen. Dies ist ein Polizeistaat. Viele Bürger sind bewaffnet und jeder kann ein Spitzel sein. Husseins Privatpolizei, die Republikanische Garde, ist so brutal und mächtig wie die SS und die Gestapo zusammen. Sie suchen ständig nach Staatsfeinden, Andersdenkenden oder einfach Leuten, deren Aussehen ihnen nicht passt.«
»Sie schlagen auch willkürlich zu.«
»Dann wissen Sie also über den Irak Bescheid?«
»Ein bisschen.« Smith nickte grimmig.
Domalewski neigte den Kopf zur Seite und versuchte erneut, den Amerikaner einzuschätzen. Dann ging er zum Schreibtisch und zog eine Schublade auf. »Die Willkür ist manchmal die größte Gefahr überhaupt. Hier bricht die Gewalt häufig innerhalb von Sekunden und ohne logischen Grund aus. Übrigens, Peter hat gesagt, dass ich Ihnen das hier geben soll.«
Er setzte sich in einen Armsessel neben Jon und streckte ihm eine Beretta der amerikanischen Armee entgegen.
Smith nahm die Waffe an sich. »Er denkt aber auch wirklich an alles.«
»Was mein Vater und ich seinerzeit auch feststellen durften.«
»Dann haben Sie schon mit ihm zusammengearbeitet?«
»Mehrfach. Deshalb tue ich ihm auch den Gefallen, Ihnen zu helfen.«
Smith hatte sich schon gefragt, warum Domalewski Howells Bitte zugestimmt hatte. »Ich bin Ihnen und Peter zu Dank verpflichtet.«
»Hoffentlich denken Sie morgen und übermorgen immer noch so. Peter behauptet, dass Sie mit der Beretta umgehen können. Zögern Sie nicht, sie zu benutzen, wenn es sein muss. Wie auch immer - erinnern Sie sich daran, dass jeder Ausländer eingelocht wird, wenn er mit einer Waffe geschnappt wird.«
»Ich weiß Ihre Warnung zu schätzen und hoffe, das vermeiden zu können.«
»Gut. Haben Sie schon mal vom Justizgefängnis gehört?«
»Nein.«
»Die Existenz des Justizgefängnisses wurde erst kürzlich bestätigt.« Domalewski sprach jetzt leiser und seine Worte ließen Grauen erkennen. »Das ist eine sechsstöckige, unterirdische Anlage. Stellen Sie sich das vor - keine Fenster, durch die man hineinblicken, keine Wände, durch die man die Schreie der Gefolterten hören kann und keinerlei Hoffnung auf Flucht. Der militärische Geheimdienst hat sie unter dem Krankenhaus in der Nähe der Al-Rashid-Kaserne südlich von hier gebaut. Es wird behauptet, dass Qusai, Saddams geisteskranker Sohn, Entwurf und Bau des Gefängnisses persönlich überwacht hat. Für Offiziere und Soldaten, die

Weitere Kostenlose Bücher